Wirklich ein ganz toller „à la Carte“-Podcast
! Informativ, unterhaltsam und lustig! Musste ihn wegen der Länge auf mehrere Etappen hören und schreib daher erst jetzt was dazu
!
Und um wieder den Bogen zum Essen zu spannen, was zu eurer „Pfeffer-Kronies“-Frage
: Ich bin mir sehr sicher, dass in „Bella, Bella Signorina“ von „Pfefferonis“ gesungen wird, was einfach nur ein anderes Wort für Peperoni ist. Laut Google bzw. Duden ist das angeblich sogar eine speziell österreichische Variante des Wortes, wobei mir Pfefferonis bzw. Pfefferonen hier im bayerisch-schwäbischen Raum durchaus auch ein Begriff sind (vielleicht also generell im süddeutschen Sprachgebrauch vorkommend?). War für mich eigentlich nie eine Frage, was da gesungen wird
.
…was daran aber „Raritäten“ (siehe Bild) sein sollen, das weiß ich jetzt auch nicht :XD:! Sagt man das in Österreich so, wenn man was besonders delikat findet
?
Ansonsten: „à la Carte“ ist auch für mich ein wirklich großartiges Album, das - und da gebe ich euch vollständig recht - meistens leider total unterschätzt oder gar vergessen wird. Dabei ist der Weg vom ersten Album „1. Allgemeine Verunsicherung“ über „Café Passé“, „Spitalo Fatalo“ und „à la Carte“ bishin zum Massendurchbruch mit „Geld oder Leben“ (Alben und Live-Shows) einfach wahnsinnig spannend und toll zu beobachten - und da gehört „à la Carte“ unabdingbar mit rein, auch wenn es keine eigene Tournee zu dieser Platte gab! Sie hat einen ganz eigenen Sound, der für die nachfolgenden Hit-Jahre wegweisend war. Wahrscheinlich zum ersten Mal (mit Ausnahme von „Disco Queen“ auf der Debüt-Scheibe) hören wir hier elektronisches Schlagzeug bzw. Drum-Computer anstatt „normaler“ Drums. Der Synthesizer kam viel prägnanter zum Einsatz, als bei den Vorgängern. Und dennoch gibt es mit „Go, Karli go“ und vor allem „Heavy Metal-Pepi“ richtige Rock-Nummern und mit „Die Intellektuellen“ und „Knieweich“ zwei Songs, die (vielleicht etwas anders produziert) auch problemlos auf „Café Passé“ oder „Spitalo Fatalo“ gepasst hätten. Und den „Effekt“ auf Klaus’ Stimme bei „Oh Bio mio“ liebe ich ebenso, wie den „Blublobliblo!“-Chor bei „Knieweich“
!
Apropos Knieweich: Ich habe den Refrain immer ein bisschen anders gedeutet, als ihr. Da der Herr Knieweich ja meinungslos, gehemmt und ängstlich durchs Leben geht, habe ich das „Knieweich, Knieweich!“ immer als eine Art Ruf in Knieweichs Richtung verstanden, fortgesetzt durch: „Warte nur, sie kommen gleich!“ - Also jene, vor denen Herr Knieweich sich vielleicht fürchtet bzw. durch die er seine „korrekte“, steife und verklemmte Lebensweise in Gefahr sieht („Herr Knieweich ist ein guter Christ, im Zweifelsfalle auch Faschist. Seine Rasse, die sieht er bedroht, angstgelb ist sein Morgenkot!“). Außerdem wird im Lied eventuell darauf hingedeutet, dass der Refrain quasi „aus Sicht der Band“ gesungen wird, wenn man „Die Combo singt den Oberton“ jetzt nicht ausschließlich auf den kurzen Chor vor dem Refrain beziehen möchte
. Es kann aber natürlich auch sein, dass das jetzt alles völliger Mumpitz ist, was ich da schreibe
! Jedenfalls liebe ich den Song - und das unvergleichbare Gitarrensolo zum Schluss
!
Noch eine kleine Anekdote zum Thema Fame-Pressungen: Ich hab vor ein paar Wochen auf einem Flohmarkt von einem Privatmann die „Rock’n’Roll Schuah“-LP von der Spider Murphy Gang erstanden (und beim selben Flohmarkt-Besuch übrigens auch nochmals die Originalpressung von „Spitalo Fatalo“ für’n Appel und 'n Ei gefunden, aber das ist 'ne andere Geschichte
). Das Cover ziert ebenfalls das Fame-Logo, das auf „à la Carte“ zu sehen ist. Die Platte steckt allerdings in einer Papierhülle, die mit einem Bandfoto der Spider Murphy Gang (Vorderseite) sowie den Liedtexten und Credits (Rückseite) bedruckt ist. Sofern da über die Jahre nichts vertauscht wurde, muss es also auch Fame-Platten gegeben haben, die zumindest individuelle Innenhüllen hatten und nicht nur so ein Werbedingens wie die „à la Carte“-Nachpressung.