Song Review 51: Nie wieder Kunst

Wie viele VHS Kassetten sind das ? Ich wüsste jemand der es digitalisieren und nachbearbeiten könnte…

Puh… da muss ich schauen, aber 6 Stück mindestens. Die sind auch nicht in meiner Wohnung hier in München, sondern in der Pfalz bei meinen Eltern, die auch Fans sind. Sobald ich wieder in der Heimat bin, krame ich den Karton hervor und guck mal. :slightly_smiling_face:

Was sind das für VHS? Also jetzt von der Kunst oder Neppomuk Tour oder was ganz anderes?
Jedenfalls cool, dass du sowas hast. Bin schon gespannt :slight_smile:

In erster Linie sind da TV-Auftritte, Videoclips, Interviews und Konzertberichte drauf. Konzertmitschnitte leider gar nicht.

Es war der letzte Song, der für das NWK Album entstand.
Konzipiert wurde er von Thomas gemeinsam mit Kurt Kainrath in Feldbach, während ich andere Titel des Albums in Wien fertigmachte.
Thomas kam dann irgendwann ganz gegen Ende der Produktion mit dem knapp halbfertigen Band des Songs in Wien ins Studio und brachte mich ordentlich ins Schwitzen.
Die unendlich vielen verschiedenen Signale die da stattfinden sollten waren mit unseren damaligen technischen Mitteln praktisch nicht zu bewältigen.
Das analoge 24-Spur Band war bis zum letzten Zentimeter voll mit Soundeffekten, winzigen Vokal-Parts, Percussion- und ich weiss nicht was für Effekten.
Es wurde der mit Abstand aufwendigste Mix des gesamten Albums.
Wir karrten diverse Submixer und weitere AKAI Sampler ins Studio um auf mehr Outputs zu kommen, um den Song überhaupt Part für Part durchackern zu können.
Als der Song nach ca 3 Tagen mischen endlich fertig war und Christian Leitgeb (der das gesamte NWK Album mischte) und ich gemeinsam das Pult wieder abräumten, zählten wir die Signale die am Masterbus anlagen.
Es waren 106.
Heute ein Klacks.
Damals technisch praktisch nicht machbar, und ich weiss bis heute nicht wie Christian und ich das verkabelungstechnisch hinbrachten.
Bei einer kurzen Stelle spielte übrigens ein komplettes Blasorchester, das separat in einem anderen Studio aufgenommen wurde, und das wir auf den fertigen Mix digital dazu mischten - den Platz dafür hatten wir auf gut Glück freigelassen.
Auf eien fertigen Mix auf digitaler Ebene weitere Signale hinzuzufügen war im Jahr 1994 gerade erst möglich geworden - und wir machten heftig davon Gebrauch.
Wer immer heute über das NWK lästert - und das vielleicht auch zu Recht - technisch war es wohl das aufwendigste was ich in 35 Jahren Rock’n Roll bewältigen musste.
Wir betraten Neuland damals, es war der Übergang von der Analog- zur Digital-Ära.
Zwar konnte man bereits alles denken, aber die Ausführung war noch ein echtes Abenteuer.

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vielen dank für die einblicke, sehr interessant.