Servus TV: 1000 Jahre EAV - Das Abschiedskonzert 30. Nov | 110 Min

Yeah, Bares-für-Rares-Ultras vor! :raising_hand_man:

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Das hat Eik vorhin bei Facebook geteilt.
Veröffentlicht von „Das siebte Flugblatt“

RECHTER SENDER „SERVUS TV“ ZENSIERT EAV – KONZERT: 1000 JAHRE EAV.

Gestern zeigte der sich gerne als bürgerlicher Heimatkanal gerierende österreichische Sender SERVUS TV einen Mitschnitt des grandiosen Abschiedskonzertes „1000 Jahre EAV“, mit dem die legendäre linke Anarcho-Band sich 2019 auflöste.

Einem unserer Redakteure, der dieses Konzert auf Tour live gesehen hatte, fiel sofort auf dass der Sender massive Eingriffe vorgenommen hatte, eine Recherche bestätigte dies nicht nur, sondern auch, dass die Eingriffe der politischen Ausrichtung von SERVUS TV folgten.

Ohnehin wirkte es von vornherein so kurios wie deplatziert, dass gerade ein Konzert der EAV, die sich von jeher stark gegen Rechts positioniert hatte, ausgerechnet auf SERVUS TV gezeigt wurde.

Denn der so harmlos wirkende Sender gehört zum Konzern des RED BULL- Besitzers Dietrich Mateschitz, der in den letzten Jahren als offen rechtspopulistischer Akteur von sich reden machte (https://www.tagesspiegel.de/kultur/nach-mateschitz-aeusserungen-vorwurf-rechtspopulismus-kuenstler-bleiben-red-bull-music-festival-fern/23176642.html)

Der Intendant von SERVUS TV, Ferdinand Wegscheider, wiederum ist ein neurechter, rassistischer Hetzer, der die Nachrichtenabteilung des Senders zu einem Pendant von FOX NEWS ausbaute (https://www.falter.at/zeitung/20171107/der-wutjournalist)

Dementsprechend geriert sich SERVUS TV nur nach außen hin als harmloser Unterhaltungssender mit Heimat- und Schlagerfilmen, bedient aber realiter eine klar rechtsradikale Agenda, weshalb dann z.B. in einer „Diskussionssendung“ der Rechtsextremist Martin Sellner, eine der Führungsfiguren der Identitären Bewegung, ungestört als „Islamexperte“ auftreten konnte: https://www.vice.com/de_at/article/3be8jb/servus-tv-der-heimatsender

Um so auffälliger, dass der fragliche Konzertmitschnitt, wie sowohl unser Zeuge, als auch die Berichterstattung über den Auftritt in der Wiener Stadthalle, wie auch die Nummernfolge der Setlist belegen (https://www.setlist.fm/setlist/erste-allgemeine-verunsicherung/2019/wiener-stadthalle-halle-d-vienna-austria-b93a922.html), um mindestens 45 Minuten gekürzt war.

Und noch auffälliger, was in diesen 45 Minuten eigentlich gelaufen wäre und von SERVUS TV geschnitten wurde- mindestens 8 Nummern wurden komplett amputiert, und zwar ausnahmslos alle die sich gegen Rechts richteten. Dabei handelte es sich um:

  1. Trick der Politik
    https://www.youtube.com/watch?v=zCUoSdZ0amA&app=desktop
  2. God Bless America
    https://www.youtube.com/watch?v=Z1m1w200cpQ
  3. Am rechten Ort
    https://www.youtube.com/watch?v=CStRfpdxc8U
  4. S’Muaterl
    https://www.youtube.com/watch?v=pe7sfOKSMqQ
  5. Toleranz
    https://www.youtube.com/watch?v=bCzt5IoWJ5o
  6. Heimatlied
    https://www.youtube.com/watch?v=awVC_Of9ymQ
  7. Rechts 2/3
    https://www.youtube.com/watch?v=5-JvMTxUus8
  8. Neandertal 2016
    https://www.youtube.com/watch?v=PPAP3pp4Obs

Auch alle Moderationsteile, in denen Frontmann Klaus Eberhartinger offen Stellung bezog, wurden geschnitten, sogar aus der Eröffnungsansprache.

Während es durchaus legitim ist, dass im TV eine kürzere Version eines Konzertes ausgestrahlt wird, zumal, wenn eine Doppel-DVD mit der Komplettfassung käuflich erhältlich ist, muss hier, wo die komplette politisch-gesellschaftskritische Stoßrichtung des Abends mit der Kettensäge weggeholzt wurde, und zwar extrem selektiv zugunsten der Politik des Senders, so dass ein stark verfälschter, entpolitisierter Eindruck entstand, offen von dem gesprochen werden,was da stattfand:

Politischer Zensur.

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Politischer Zensur: Tja nichts neues, siehe auch Burli und Kurti 1987/88.

Ich tu mir mit dem Artikel echt schwer. Auch wenn ich finde, dass die TV-Fassung alles andere als optimal war und es schön gewesen wäre, wenn ServusTV hier etwas mehr Eier gezeigt hätte, ist mir das, was ich da lese, einfach zu reißerisch und einseitig sowie teils auch schlampig recherchiert. So wurde „Am rechten Ort“ sehr wohl ausgestrahlt. Zudem hat ServusTV das Konzert ja nicht nur gesendet, sondern zeichnete sich auch für die Produktion - und somit auch für die der ungekürzten Kauf-Version - verantwortlich und wurde während des Konzerts auf den Videowänden neben der Bühne mehrmals großzügig beworben. Fakten, die der Artikel völlig ausblendet. Was mir natürlich schon auch auffiel war, dass so ziemlich alles rausgeschnibbelt wurde, woran der gemeine Samstag-Abend-Zuschauer irgendwie Anstoß nehmen könnte. Das betraf aber nicht nur Kritik an Rechtsradikalismus, sondern z. B. auch an der katholischen Kirche und konkret benannten Politikern oder aber auch eine Anspielung auf Andreas Gabalier :wink:. Stattdessen wurde bei der TV-Fassung das Hauptaugenmerk auf die Hits und Klassiker gelegt. Natürlich fand ich’s enorm schade, dass die EAV durch diese Kürzungen ausgerechnet bei der Ausstrahlung ihres Abschiedskonzerts mal wieder viel zu einseitig beleuchtet wurde. Der Artikel instrumentalisiert das in meinen Augen aber auf eine ziemlich plumpe Art und Weise politisch, um Futter für die eigene Facebook-Seite zu generieren. Und wenn ich mir mal die Kommentare zu dem Artikel auf deren Page durchlese, merk ich halt auch mal wieder, dass eben nicht nur Rechtsextreme in ihrer Blase leben, sondern das leider oft auch auf Vertreter der Gegenseite zutrifft.

Versteht mich nicht falsch: Auch ich halte Kritik hier durchaus für angebracht, bevorzuge sie aber deutlich differenzierter :+1:!

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Also für mich waren das neue Dinge. Die Bewertung der Sachlage obliegt ja mir. Und natürlich sind Medien mit boulevardesken Inhalten eher „rechts“, wie die Bild auch.
Ich denke da Servus TV ein Privatsender ist, gibt es keinen Auftrag, daher darf auch jeder Senden was er möchte. Auch wenn es pure Hetze wäre, dürften Sie solche Inhalte senden.

Auch wenn mir solches Gedankengut zuwieder ist, ich denke in einer Demokratie müssen wir damit leben.

Naja, Hetze, die in den strafrechtlichen Bereich fallen würde, dürfen natürlich weder öffentlich-rechtliche noch private Sender zeigen.

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Besser als Benni hätte ich es nicht fornulieren können.
Was hätte der ORF weggelassen? Sicher nicht jeden einzelnen Satz von Klaus gegen rechts…aber die Schnittmenge was die Songs betrifft dürfte riesig sein.

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