Über das, was die EAV zwischen 1998 und 2000 fabriziert hat, wurde oft diskutiert, kritisch gesprochen und teils vernichtend rezensiert. Gerade auch über “Let’s Hop To The Pop”. Doch selbst Thomas Spitzer himself meinte in einem Interview über “100 Jahre EAV”, dass eigentlich Let’s Hop für ihn die kreativste und interessanteste “Best Of EAV”-Scheibe sei, gerade auch wegen den Neuinterpretationen und Umtextungen. Ich habe mich die letzten Tage mal ein wenig mit dem Album beschäftigt, das ich eigentlich sonst von allen EAV-Scheiben wohl am seltensten höre. Und mir tat sich die Frage auf, ob Let’s Hop vielleicht nicht ein wenig zu Unreicht so verurteilt wurde. Klar hat die EAV schon besseres zu Tage gefördert. Und natürlich ist Geschmack auch immer Ansichtssache. Die beste Best-Of-Scheibe ist für mich nach wie vor die längere Doppel-LP-Variante von “Kann denn Schwachsinn Sünde sein”, da hier einfach ein toller Mix aus Alternativversionen, Originalaufnahmen, Konzertmitschnitten und Sketchen zusammengestellt wurde. Dennoch denke ich, dass Let’s Hop natürlich auch wegen der unnötigen Remixe, aber auch aufgrund ungünstiger Faktoren oftmals zerrissen wurde. Die EAV hat sich nach “Im Himmel ist die Hölle los” ja quasi nur noch um Nebenprojekte wie The Himbeer-Teddies, die Gruftgranaten oder eben Let’s Hop gekümmert und trat auch live nur in abgespeckter Variante in Erscheinung. Ich denke, dass in der Fangemeinde gerade in dieser Zeit der Durst nach neuem “echten” EAV-Material immer größer wurde und Let’s Hop diesen Durst nicht zu stillen vermochte. Bis 2003 sollte es dann schließlich auch dauern, bis mit “Frauenluder” wieder neuer Stoff kam. Genug Zeit für einen zünftigen Zerriss des bis dato jünsten EAV-Machwerks Let’s Hop ! Aber ist das Teil wirklich so übel? Klar, auf die Stampf-Remixe kann auch ich verzichten. Aber was ist mit Burli 2000, Märchenprinz (2000), Stumpf ist Trumpf, Der Böse, Räp Zep, Leckt’s mi II, Morg’n, morg’n oder Fata-M? So schlecht ist das eigentlich doch alles gar nicht. Fata-M ist für mich sogar ein absoluter Volltreffer! Versteht mich nicht falsch: Ich werde diese Scheibe wahrscheinlich auch immer gespalten betrachten, da die EAV hier bewusst auf “modern” getrimmt werden sollte und alleine das eigentlich schon mal gar nicht akzeptabel ist ! Trotzdem kann man sie heute, wo wir “Frauenluder”, “Amore XL” und “Neue Helden braucht das Land” haben, vielleicht etwas entspannter betrachten. Und bei dieser Betrachtung mit eben diesem zeitlichen Abstand fällt mir auf, dass Let’s Hop zwar sicherlich kein Meilenstein ist, aber vielleicht doch irgendwo eine Daseinsberechtigung im EAV-Kosmos hat. Was meint ihr?
Let’s Hop ist die CD, durch die ich zum EAV-Fan wurde. Weniger wegen der CD, sondern dadurch, dass ich bei Erscheinen ca. 15 war, und sie der Anstoß war dafür, alle Alben zu erwerben + die EAV als Band zu entdecken. Weiterhin war sie der Türöffner für die EAV im Internet. Und in meinem Fall sogar für das Internet an sich.
Deshalb verbinde ich zu allererst viele schöne Erinnerungen damit.
Mit etwas Abstand betrachte ich die CD und diese Zeit zwiespältig:
- Die von Benni genannten Stücke sind auch für mich echte Highlights.
- Hinzufügen möchte ich z.B. noch das Anfangsmedley und die Hop-Zwischenstücke.
- Weiterhin gabs für die CD sogar noch in DEUTSCHLAND eine Fernsehwerbung! Wahnsinn!
- Der Eindruck bei der CD, obwohl mit Remixen und eigtl. ohne Faden, war von Anfang an: Jawohl, das ist EAV. Der Eindruck dann nach 3 Jahren Fan-sein bei der VÖ von “Frauenluder” war (und ist zu großen Teilen noch immer): Das ist nicht die EAV (auf FL bezogen!).
- Fließend der Übergang zum Negativen: “Jawohl, das ist die EAV” hieß Anno 2000 auch Ballermann, 3 weiße Tauben, Faschingsband.
Ich wusste zu der Zeit nicht viel über die Bandvergangenheit, die frühen Werke und die hintergründige Kritik zu beinahe jeder Zeit.
Bei “Let’s Hop” wurde meiner Meinung nach im Nachhinein betrachtet das Image der Blödelcombo extrem gestärkt, die wahre EAV zu sehr in den Hintergrund gestellt. Ich selbst habe auch so empfunden.
Ich möchte das Album niemals missen und höre es mir gerne an.
Und durch die Werke der EAV die Jahre danach kann man denke ich auch entspannt sagen: Ok, Randprojekt, nett und mehr oder weniger irrelevant.
Aber ich glaube auch, dass um die Jahrtausendwende die Gefahr keine kleine war, dass die Band auf unabsehbare Zeit nur Musik für Mallorca macht und in nicht allzulanger Zukunft entnervt aufhört. Let’s Hop hat/hätte diese Gefahr denn auch eher verstärkt als gebannt.
Versteht mich nicht falsch aber ich finde Let’s Hop ist zusammen mit neue Helden Live das schlechteste Album.
Eine Mischung aus fantasielosen Remixen extrem schlechten Neuinterpretationen (märchenprinz 2000 Burli 3000) und Songs bei denen ich mich frage was die sich dabei gedacht haben. (küss die Hand EAV). Mit Räp Zep LEckt’s mi 2 (100 JAhre EAV Version besser) und der Böse hat es genau 3 gute Songs drauf. Das ist zu wenig. Das beste Best of ist für mich immer noch 100 Jahre EAV.
Und zu HImbeerland: Ich finde das Album genial und bitterrböse es st nicht gerade das beste Album aber es ist eines der besseren.
Ah ja die Hop Zwischenstücke sind am schlimmsten: That’s Funny das ist lustig usw. Als würde man nicht merken dass das lustig sein sollte.
Darf ich fragen, was du genau am aktuellen Live-Album so schlecht findest? Soll kein Vorwurf sein, sondern mich würd’s wirklich brennend interessieren, da die Mitschnittsqualität diesmal ja wirklich hervorragend ist (satte Drums, fette Gitarren, Gesang ist auch gut zu hören usw.). Der einzige Kritikpunkt, der mir einfällt, ist die völlig unnötige nachträgliche Kürzung von „Neue Helden (braucht das Land)“ auf grade mal etwas über zwei Minuten, zumal der Song die „Single“ war auf den Konzerten für einen neuen Song überdurchschnittlich gut ankommt (z. B. in München auf dem Tollwood diesen Sommer). Generell bin ich ja kein Freund von diesen Songkürzungen. Medleys aus mehreren Stücken á la „Ba-Ba-Banküberfall / Küss’ die Hand Herr Kerkermeister“ „Die Russen kommen / Burli“ oder „Heimatlied / Eierkopf-Rudi“ find ich auf jeden Fall in Ordnung, um mehr Liedgut in einer Show unterzubringen . Aber Kürzungen alleinstehender Songs, wie bei Sandlerkönig Eberhard, Eloise & Die Krise, Einmal möchte ich ein Böser sein usw. empfinde ich beim Hören (sowohl direkt auf dem Konzert, als auch auf DVD und CD) einfach als störend. Weiß nicht, ob’s da mehreren so geht. Ich finde halt, dass Klaus hier und da mal 'ne halbe Minute Moderation einsparen könnte und die Jungs stattdessen lieber mehr Lieder vollständig ausspielen sollten. Aber wie gesagt: Trotzdem ist die aktuelle Live-Scheibe für mich rein audiotechnisch betrachtet der bislang beste EAV-Mitschnitt .
Nicht zu vergessen, dass auf der Albumpräsentation Nino, Anders und Günther zugegen waren . Fand das damals, als ich Bilder von dieser Veranstaltung sah, eine sehr feine Gehste von den Dreien, zumal Günther (und Eik) meines Wissens unter starken Unstimmigkeiten die Band verlassen haben und Nino wohl auch noch bis 1996 in die damals pleite gegangene EAV-Firma involviert war. Zumindest machte dieses Teil-Aufeinandertreffen der alten und neueren EAV-Generation einen sehr versöhnlichen Eindruck .
Sie haben total falsch geschnitten. Toleranz das live extrem gut getönt hat und Morgen fehlt: Ein Liveauftritt der EAV ohne Morgen? geht nicht. Und die haben ausgerechnet Morgen rausgeschnitten… Zudem fehlt noch die Kochschow.
Und dafür sind die stimmlichen totalausfälle Einmal möcht ich ein böser sein und die Russen kommen/Burli 3000 (wieso heisst das eig. 3000? ist das nicht der normale Text?) drauf…
Dann ist noch neue Helden geschnitten usw.
Ausserdem wäre es mal interessant wenn sie ein Livealbum mit Moderationen veröffentlichen würden.
Und was hat es eigentlich mithttp://www.eav.at/eav/diskographie/trackliste_96_lets_hop_die_besten_videos_der_eav.htm
auf sich? Sind das einfach Videoclips?
@Bongoboy: Ja. Bei den Nummern 1 - 16 wurden die alten Clips mit den Versionen von Let’s Hop unterlegt und teils neu geschnitten (bei Rap Zep handelt es sich z. B. um eine Mischung aus den zwei verschiedenen Videoclips zu Alpenrap). Die Sketche und Kurzsongs wurden mit Videomaterial aus diversen TV-Shows, Konzertmitschnitten, Backstage-Aufnahmen usw. unterlegt. Bei 17 - 20 handelt es sich um Bonusclips mit den Originalversionen, wobei zu erwähnen ist, dass Jambo hier interessanterweise nicht mit der eigentlichen Videoversion, sondern mit der Abmischung unterlegt wurde, die auch auf Watumba zu hören ist. Ich erinnere mich, dass damals sogar im Gespräch war, das Let’s-Hop-Video auf der damals noch recht neuen DVD zu veröffentlichen. Es kam aber letztendlich dann doch nur auf VHS auf den Markt und das auch nur in Österreich (aus anderen Ländern konnte man das Video über den damaligen Fanclub bestellen). Ich war sehr froh über das Teil, da es sich um die ersten Videoclips der EAV handelte, die ich besaß und bewusst gesehen habe. Vorher kannte ich “nur” Live-Material und ein paar TV-Auftritte.
Das “Räp Zep”-Video gibt’s übrigens bei YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=44ZnkFblxfw&hd=1
Das Video zu “Einer geht um die Welt” inklusive dem Schaaaabusters-Intro kann man sich ebenfalls auf YouTube ansehen: http://www.youtube.com/watch?v=CuVAi4vrUxA
Die Idee, die alten Klassiker mit neuen Texten zu versehen, die von 20 Jahre später handeln, finde ich super. Das habe ich vielleicht damals zu wenig gewürdigt im erste Ärger… Und die neuen Texte sind ja auch durchweg nicht schlecht. Meine Kritik bezieht sich sowieso hauptsächlich auf die Remixe. Einige Remixe klingen schlichtweg billig (“300 PS”, “Copacabana”, “Samurai”, etc.). Ich kann natürlich nicht verhehlen, dass mir dieser Charts-Techno der 90er sowieso nicht zusagt. Aber abgesehen davon war dieser Stil im Jahr 2000 eigentlich schon gar nicht mehr so präsent. Deshalb hat es für mich zusätzlich auch noch diesen “die EAV will mit aller Gewalt modern klingen, vertut sich aber um ein paar Jahre” Akzent.
Bis auf die ewigen Weiterklicker wie “3 weiße Tauben”, “Wein von Mykonos” etc. sagt mir die Platte sehr zu. Ich liebe die härteren Versionen wie “Fata-M” oder “Der Böse”. Aber verdammich nochmal, ein aufgemotzter “Kerkermeister” wäre sicher auch nicht schlecht gewesen!
Einiges finde ich sogar sehr gelungen, zum Beispiel “Morgen, Morgen” (ich ziehe zwar das Original vor, aber im Gegensatz zu vielen anderen Fans finde ich, dass der Song auch im PopRock-Gewand funktioniert), “Burli 2000” und “Märchenprinz” wegen dem neuen Text (wobei ich beim Märchenprinzen die derzeit gespielte Live-Version musikalisch noch um einiges besser finde), “Stumpf ist trumpf” (ein oft übersehenes Juwel, 100 Mal besser als das musikalische Pendant “Blöd”, meiner Meinung nach), “Fata M” (hat was, weil musikalisch und thematisch so anders), “Räp Zep” (auch eine interessante Alternative zum Original, obwohl ich Rap und HipHop eigentlich verachte), sowie Tom’s “Leckt’s Mi”-Reggae-Version. Ich bin keiner der den Späte-Neunziger-Techno-Anbiederungs-Sound von Haus aus verteufelt, aber bei sowas wie das “Let’s Hop-Medley”, “Ba- Ba- Ballermann” oder diese “Samurai”-Version drücke ich eigentlich immer weiter. Auch die Zwischenstücke (“I could die for that music!”) sind sehr uninspiriert. Herrlcih finde ich allerdings dieses “Was haben wir gelacht, haha, hoho”, weil es so gewollt aufgesetzt und selbstironisch klingt.
Also: Viel Licht, viel Schatten. Einiges finde ich total schlecht, aber ein paar Perlen sind darunter, und ein paar wenige Songs (“Stumpf ist trumpf”) finde ich sogar besser als das Original. Ich horchs mir immer wieder an, aber nicht allzu oft. “100 Jahre” wird wohl für immer meine Lieblings-Compilation bleiben.
@Herr_Knieweich: Ich glaub das ist einfach eine Wortschöpfung von Thomas Spitzer, um den typischen EAV-Sound zu charakterisieren. Eben das verspielte, gefällige und sehr poplastige.
Den Pudel könnte man, wenn man denn möchte, auch als Comeback des Maskottchens vom ersten Albums bzw. der ersten Live-Show sehen !
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Immer wieder lustig zu lesen wie geschmäcker verschieden sein können…
Nein, daran sieht man wie vielfältig die EAV ist.
Und zu kdSSs für mich ist das kein BEst of sondern ein Kuriositäten Sammelsurium.
Es hat ein paar gute Songs (z.b die Pickelking version von Liebelei) aber auch einige Schwachstellen (die Rapunzel sketche oder das inzwischen nervige Küss die Hand Herr Kekermeister)
Zu LEt’s Hop habe ich schon alles gesagt. Das beste Best of ist für mich 100 JAhre EAV.
Vergessen wurde das Riesen Zitat:
Und nun wieder Hop to the Pop aus unserer Serie,
Geistige Armut ist keine Schande.
Zumindest die zweite Zeile wurde ja dann noch mal in „Dummheit an die Macht“ verbraten .
…denn idioten sind heut hochmodern
Also bei Küss die Hand EAV gefällt mir noch der Rythmus und die Musik. Aber der Text…
Wieso kam es eigentlich zu dem Album? War Thomas Spitzer grad in einer Midlife crisis?
Oder war die geldgiereige Plattenfirma schuld?
Und: Das Album beweist dasss Thomas Spitz nicht rechnen kann. Im Lied Märchenprinz 2000 heisst es: Vor 25 Jahre da war ich noch ein Hecht. 2000-25 = 1975