EDIT: Neuer EAV-Song "Supertürke"

Nee, bist du definitiv nicht! :wink:

warst du schon mal auf der Ausländerbehörde? Ich ja - mit meiner Exfreundin, die hier eine gut bezahlte Stelle an der Universität bekommen hat und dafür eine (temporäre) Aufenthaltsgenehmigung benötigt hat. Ich würde ja sagen, die Menschen werden dort behandelt wie Hunde - wenn ich nicht wüsste, dass jeder normale Mensch seinen Hund weitaus besser behandelt… Ihr wisst schon, ein Herz für Tiere und so…

@Oberförster Julius: Das streit ich auch gar nicht ab! Ich war noch nie in einer Ausländerbehörde und glaube dir das aufs Wort, was du schreibst! Trotzdem schmälert diese Tatsache das Problem, das hier von einigen angesprochen wurde, um keinen Millimeter! Und genau das ist das Problem! Ja, es laufen Dinge falsch. Ja, es werden sicherlich (und nicht ausschließlich) Ausländer in diesem Land benachteiligt. Das hat hier keiner von uns abgestritten und darum geht’s auch gar nicht. Es geht darum, dass viele Ausländer mit einer regelrechten Hasseinstellung ihren Gastgebern gegenüber hier leben. Es geht darum, dass Kinder von Ausländern, die gebürtige Deutsche sind und den deutschen Personalausweis mit sich herumtragen, die deutsche Sprache oft nicht mal so weit beherrschen, dass sie sich einigermaßen gepflegt ausdrücken können. Es geht um Gewalttaten, die ganz speziell von kriminellen Ausländergruppierungen ausgeübt werden. Wenn ich das alles (und mehr) sage, hat das nichts mit Fremdenhass zu tun. Ich verurteile ebenso auch jeden Nazi, der ähnliche Dinge tut und sagt! Ich denke, keiner in diesem Thread hat angezweifelt, dass es leider viel zu viele Deutsche mit dieser rechtsradikalen Einstellung gibt. Aber warum sollte man deshalb die in meinen Augen massiven Probleme auf der anderen Seite ausblenden? Warum sollen Mobbing gegen deutsche Kinder, radikal-islamistisches Gedankengut und Hass gegen Einheimische unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit verkauft werden? Es geht hier nicht darum, dass es sich hierbei um Ausländer oder Moslems handelt. Es geht darum, was viele dieser Menschen tun. Und das wird oft genau unter dem Aspekt der Meinungs-, Religions- und Entfaltungsfreiheit sehr krass heruntergespielt. Und es stimmt einfach, dass man sehr oft ins rechte Lager gedrängt wird, wenn man so etwas offen sagt. Ich rede nicht von diesem Thread, sondern ganz generell. Ich hab keinen Bock, mich ein Leben lang zu irgendeiner politischen Grundausrichtung zu bekennen, weil man einfach auch mal die Realität betrachten muss. Und die Realität ändert sich auch mal. Ich bin absolut dafür, gegen Rechtsradikalität vorzugehen - aber bitte mit Verstand und offenen Augen und Ohren!

Ist das dein subjektiver Eindruck? Oder hast du dir da mal Statistiken angesehen? Fakt ist doch, dass Gewalttaten von Ausländern in den Medien viel präsenter sind und heißer gekocht werden…

Hab auf die Schnelle mal ein paar statistische Daten gegoogelt (Quelle: http://www.loester.net/fakten1.htm):
*
Im Gegensatz zu deutschen Kriminellen sind Ausländer in allen Delikten prozentual geringer vertreten. (Von 1993 bis 1996):

* Gewaltkriminalität: Steigerung bei Ausländern um 1,5%, bei Deutschen um 12,3%
* Schwerer Diebstahl: Senkung bei Deutschen 3,6%, bei Ausländern 27,3%
* Beim einfachen Diebstahl verzeichnet die Statistik gar einen Anstieg von 7,6% bei Deutschen und einen Rückgang um 39,8% bei Ausländern.
* Im Gesamtbild aller Delikte ergeben sich dann eine Steigerung von 9,3% bei Straftaten von Deutschen und eine Verringerung von 19,7% bei  Straftaten von Ausländern.

Um das Bild noch weiter zu korrigieren: bei den in den Polizeistatistiken Genannten handelt es sich um Tatverdächtige; während deutsche Tatverdächtige letztlich zu etwa 30 Prozent verurteilt werden, liegt der Anteil bei Nichtdeutschen bei nur 25 Prozent - mit dunkler Hautfarbe und ausländischem Aussehen ist man halt schneller „verdächtig“.*

Weiter unten sind die Statistiken halbwegs regelmäßig aktualisiert worden. Demgemäß hat sich das Verhältnis seitdem noch stärker zu Ungunsten der deutschen Bevölkerung verschoben.

Ich meinte das auch so, dass es vorwiegend SPEZIELLE Ausländergruppierungen - also NICHT ALLE - sind, bei denen so was auffällig häufig vorkommt. Die Gewaltbereitschaft ist hier teilweise einfach nicht zu leugnen. Wer da ertappt, verhaftet und verurteilt worden ist - darüber habe ich tatsächlich keine Informationen, nein. Ich kann dir nur “aus dem Leben” erzählen, was ich weiß und was ich erlebt habe.

Mir würden noch zig Argumente einfallen. Darauf würden wieder zig Argumente folgen, inwiefern manche Leute in Deutschland benachteiligt werden. Es würde sich im Kreis drehen. Wahrscheinlich kann man diese Diskussion unendlich fortsetzen. Bin gespannt, was der Spitzer aus dem Thema rausholt.

So Kinners, Ausländer hier, Deutsche da, fiderallala.

Hier die Lösung für Euer Problem:
http://www.youtube.com/watch?v=u0wVLVTOqAc

@ boleroboy

*hehe* Na, endlich! Ich habe schon gewartet, was von dir zu diesem Thema kommt. Du hast mich nicht enttäuscht. :smiley:

Ich wollte eigentlich nichts mehr dazu schreiben, aber wenn es jetzt doch weiter geht, was soll’s…

Zum einem: Ja, ich kenne deutsche Ausländerbehörden, weil ich unsere Au-Pair-Mädchen immer dort hin begleitet habe, und es stimmt, die Leute da werden unter aller Sau behandelt und ich verstehe, dass man da wirklich agressiv werden kann. Auf der anderen Seite kenne ich auch Behörden im Ausland und die sind ehrlich gesagt auch nicht besser. Als ich mich bei unserer Ausländerbehörde tierich aufgeregt habe, hat unser Au-Pair-Mädchen nur mit den Schultern gezuckt und gemeint, dass sie zu Hause in Rumänien bei der Behörde schlimmer behandelt wird. Und wir sind dieses Jahr mit Kind und Kegel samt einiger einheimischer Schulklassen in brütender Hitze vier Stunden an der Grenze von Swaziland nach Südafrika gestanden, weil es die Behörden halt so wollten. Hat genervt, aber wenn es da halt so ist, muss man es eben akzeptieren, wenn man da hin fährt.

Ich glaube, dass auf beiden Seiten Fehler gemachte werden/wurden haben wir schon ausreichend geklärt. Der Punkt der mich aber tierisch nervt ist folgender:
Deutschland teilt sich selbst wie folgt auf: Auf der einen Seite die primitiven Bildzeitungs-lesenden rechten vorurteilsbehafteten Stammtischbeiwohner, denen der Rassismus angeboren ist und die alles Fremdartige rigoros ablehnen. Auf der anderen Seite der liberale gebildete Intellekuelle, der gerne von der multikulturellen Gesellschaft schwärmt, der seinen Kindern solche Lieder wie das von der Rübe hier vorspielt oder ihnen Filme zeigt, bei denen es um äußerst liebenswerte Ausländer geht, die von den Einheimischen abgelehnt werden, bis diese sie zufällig brauchen und dann erkennen, was für wertvolle Menschen das sind - und der nie seinen intellekuellen Schleier lüften und sich negativ über Ausländer (klingt jetzt sehr pauschalisierend, aber mir fällt gerade nichts anderes ein) äußern würde, sondern sich nur verachtungsvoll über die Vorurteile der “billigen” Volksschichten äußert.

Was mir einfach fehlt, ist das gesunde Mittelmaß. Ich habe schon ein notorisch schlechtes Gewissen, weil es bei all diesen Liedern usw. immer nur mit erhobenen Zeigefinger um Deutsche mit Vorurteilen gegen Ausländer geht. Und da frage ich mich jedesmal, gibt es eigentlich auch türkische Kinderlieder mit dem Thema, dass man seine deutschen Mitschüler nicht verprügeln soll oder dass man sich mit den Sitten, Gebräuchen (z.b. der Gleichberechtigung der Frau) und der Sprache des Landes, in dem man lebt, vertraut machen soll? Dieses einsitige ist das, was mich so nervt und das meinen Gerechtigungssinn so widerspricht. Und darum freue ich mich jedesmal, wenn auch darauf hin gewiesen wird, dass beide Seiten Fehler machen. Mehr will ich ja eigentlich gar nicht…

Ach, wie geil! :slight_smile: Da werden doch Kindheitserinnerungen wach… :wink:

@s’Muaterl:
Mein Ziel ist überhaupt nicht, Ausländer um alles in der Welt zu verteidigen und einfach als arme Opfer darzustellen! Ich habe hier in einigen Posts nur einfach zu viele implizite oder explizite Pauschalisierungen herausgelesen, die mir einfach zu sehr von einseitiger medialer Berichterstattung und persönlichen Erfahrungen geprägt sind! Ich sage nur: es gibt tierische Arschlöcher unter Ausländern, aber die gibt es überall, unter den Deutschen, den Türken, den Franzosen… was auch immer! Und es gibt eine Menge Ausländer, die ein echtes Integrationsproblem haben - nur, und darauf wollte ich hinweisen - muss man, um hierüber zu diskutieren, erst mal klären, a) was Integration überhaupt bedeutet und bedeuten sollte (und Integration ist nicht gleichbedeutend mit Assimilierung und kultureller Anpassung), b) was die Gründe für einen Mangel an Integration sind - sowohl auf der Angebots- als auch der Nachfrageseite. Und wenn wir von Integration reden, ist doch die Frage, ob das ein Problem ist, welches speziell Ausländer betrifft - ich habe schon längst das Gefühl, dass die meisten Ausländer weitaus besser in die deutsche Gesellschaft integriert sind als ein wesentlicher Teil unserer einheimischen sogenannten „Unterschicht“ - Integrationsbereitschaft und das Gewähren von gesellschaftlichen Partizipationsmöglichkeiten sind eben nur zwei Seiten derselben Medaille. Am Beispiel Berlins lässt sich etwa wunderbar studieren, wie eine komplett verfehlte Stadtplanungspolitik des Senats in den 60er und 70er Jahren eine gelungene Integration langfristig verhindert (weil nicht gewollt) hat und Ausgrenzungsprozesse massiv gefördert hat. Aber das sind alles Prozesse, die man nicht in ein, zwei Posts diskutieren kann, sondern wo sehr viel mehr dahintersteckt. Aber solange man solche Fragen nicht gestellt und diskutiert hat, geht mir bei (ansatzweisen) Pauschalisierungen einfach nur der Hut hoch!

so, tue ich das? mir scheint, ich bin hier derjenige, der mit seiner meinung allein dasteht. ich könnte jetzt auch noch munter weiter drauflos eskalieren, z. b. was die interpretation der polizeilichen kriminalitätsstatistik angeht. tue ich aber nicht - da es ursprünglich gar nicht um die integration oder nicht-integration von migranten ging, sondern um die künstlerisch/kabarettistische behandlung derselben.

ich werde dir jetzt nicht verraten, morn, in welche rechte partei ich eintreten werde, weil mich hagen rether dorthingetrieben hat. um ein missverständnis aufzulösen: ich lehne diesen menschen nicht ab, weil ich ihn „links verorte“. ich als näherungsweise linksliberaler intellektueller finde es vielmehr erschreckend, wenn der nach deinen worten beste deutsche kabarettist solche platt- und dummheiten von sich gibt, wie die mehrheitsgesellschaft mit kindergartenerzieherinnen gleichzusetzen und die migranten und deren nachkommen mit unmündigen kindern, die man nicht in der ecke stehen lassen darf, sondern am patschhändchen nehmen und fein integrieren soll. da fühle ich mich geradezu verarscht. unpassendere bilder könnte sich auch ein rechter kabarettist - wenn es denn sowas geben sollte - nicht ausdenken.

aber warten wir mal ruhig drauf, dass uns herr spitzer die welt erklärt. es hat ja auch seine gründe, dass er die texte der EAV schreibt, und nicht ich, oder du, oder hagen rether.

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Damit

hat Häkelgarn deutlich gezeigt, was ich damit

gemeint habe.

Merke: als linksliberaler Intellektueller hast du verdammt noch mal die Pflicht schon auf Grund der deutschen Vergangenheit ein notorisch schlechtes Gewissen gegenüber hier lebenden Nicht-Deutschen zu haben, die schon aus Prinzip alles richtig machen und jegliche Kritik ihnen gegenüber ist ein Sakrileg ist.
Und falls du das nicht beachtest bist du einfach kein linksliberaler Intellektueller.

Ich glaube gerade dieses starre Schubladendenken macht mich so traurig.