Also, wenn ich das mal zusammenfasse: Du kritisierst, dass bei “Wir jetten” der verantwortungslose “Mißbrauch” von Alkohohl karikiert wird, wohingegen bei “Dummheit an die Macht” eben das verantwortungslose Rauchen in Schutz genommen wird.
Aber ich denke, darum geht es bei Dummheit an die Macht gar nicht. Es geht um den Vergleich, welche Wichtigkeit das Rauchverbot und die Diskussion darüber in der Gesellschaft eingenommen hat gegenüber dem Thema “Verblödung der Bevölkerung” (durch die Medien).
Und wenn ich mir die Diskussion hier anschaue, dann hat Tom vollkommen recht. Schon wieder wird über das Rauchverbot diskutiert und Raucher werden als potentielle Mörder (o.k., das ist jetzt etwas überspitzt ausgedrückt, sorry) hingestellt, während globalere Themen und Mißstände, gegen die man viel dringender angehen sollte und die mindestens genauso viel Schaden anrichten, nicht interessieren.
Im Gegensatz zu “Wir jetten” geht es nicht darum, eine als Kavaliersdelikt angesehene Verhaltensweise zu kritisieren, sondern um die Mahnung, nicht auf Nebenkriegsschauplätze auszuweichen, wenn eigentlich viel wesentlicheres im Argen liegt.
Und darum will ich auch zum Thema Rauchverbot nichts mehr sagen, obwohl ich da eine ziemlich andere Meinung habe (wahrscheinlich weil ich aus einer Generation stamme, die näher zu Spitzer und Deix steht )
Und warum hat es das? Weil es noch immer nicht umgesetzt wird, speziell nicht in Österreich. Würden wir heute noch darüber diskutieren, ob man Alkohol am Steuer reglementieren soll, wäre die Diskussion über diesen „Nebenkriegsschauplatz“ wohl genau so hoch und das zurecht.
Versteh ich nicht ganz: soweit ich weiß, gibt es auch noch keinerlei Regelung über die allgegenwärtige Volksverblödung und das Niveau in den Medien, d.h. hier ist man noch nicht annähernd so weit wie beim Rauchverbot, aber die Wertigkeit in der öffentlichen Diskussion ist sehr viel geringer. Nach deiner Theorie müsste dann darüber ja noch mehr diskutiert werden als über da Rauchverbot.
Und aus der Praxis kann ich sagen: in Bayern gibt es ein Rauchverbot (immer mal wieder ) und die Diskussion darüber hat nicht abgerissen.
In Österreich wird es noch nicht umgesetzt? Ich dachte, das würde jetzt schon eine Weile gelten (bzgl. Arbeitsplatz, öffentliche Orte, Restaurants, etc.)?
Als ich letztens in Wien war, durfte man in manchen Lokalen (bzw. in Teilen von manchen Lokalen) noch Rauchen. War richtig ungewohnt für mich…
Ich hab jetzt gerade nochmal nachgeschaut um nichts falsches zu sagen (vielleicht weil in Bayern der Begriff “Rauchverbot” politisch etwas verdreht wurde), aber das Rauchverbot in der Gastronomie - und ich meine, darum geht es 88.6 - ist ja nur ein kleiner Bruchteil das Ganzen.
Und soweit ich gesehen habe, wurde an den Arbeitsplätzen und öffenlichen Orten (einschließlich der öffentlichen Verkehrsmittel) nicht geraucht. Aber das werden die österreichischen Forumsteilnehmer bestimmt besser wissen als ich.
Ich hab das Gefühl, manche wollen es nicht verstehen:
Alkohol am Steuer ist Fremdgefährdung
Passivrauchen auch.
Alkohol am Steuer ist schon lang verboten und das Problem wird auch erkannt. Deswegen kommt es in “Dummheit an die Macht” nicht vor, so nach dem Motto “Haben wir nichts wichtigeres zu tun als ständig über die paar Unfallopfer zu diskutieren?”
Passivrauchen wird dagegen erst seit einiger Zeit als Gefährdung ernst genommen, obwohl die Todesopfer unter Unbeteiligten mindestens so hoch sind wie jene durch alkoholisierte Autofahrer. Hier wird jedoch von einem unwichtigen Nebenthema gesprochen, das sich gefälligst wichtigeren Themen unterzuordnen hat.
In 20 Jahren werden die heute geborenen es gar nicht mehr anders kennen und finden eine Bestrafung für Indoor Rauchen genau so richtig und wichtig wie eine Bestrafung für alkoholisiertes Autofahren. Heute ist diese Akzeptanz eben noch nicht da und nur deswegen gibt es diese vielen Diskussionen darüber.
Zu deiner Frage wegen Österreich und Rauchverbot:
In Lokalen darf seit 1. 1. 2009 offiziell nicht mehr geraucht werden, jedoch sind Lokale bis 50 Quadratmeter davon ausgenommen und der Rest kann eine Trennwand einbauen, die bis 1. 7. 2010 fertig sein muss, bis dahin kann geraucht werden.
Nachdem nicht kontrolliert wird und nur gestraft wird, wenn Privatpersonen Anzeige erstatten (die nur akzeptiert werden, wenn der Name des Rauchers und der eigene angegeben wird, man vor Gericht aussagen muss und bei Nichteinhaltung dieses Termins 50 Euro Strafe zahlen muss), ist es sozusagen totes Recht. Ein Raum ist mal Raucher- mal Nichtraucherraum, je nachdem, wer gerade kommt. Alles, was abendliches Ausgehen betrifft, ignoriert das Gesetz nicht mal, es existiert einfach nicht.
Noch eine kleine Anmerkung, weil es mir gerde eingefallen ist (ist aber nicht ganz ernst gemeint):
Wenn die Statistik, mit der es in diesem Thread angefangen hat, wirklich stimmen sollte, ist doch alles in Ordnung. Denn dann würde das ja heißen, dass hauptsächlich Dumme rauchen und wenn man, wie in dem Lied gefordert, die Dummheit bekämpft, sterben damit auch die Raucher aus.
Also, alles in Butter, alle einer Meinung, was diskutieren wir hier eigentlich noch ?
Komisch, dieses Gefühl teilen wir. Nur dass ich immer davon ausgehe, wenn mich jemand nicht verstaht, dass der Fehler bei mir liegt und ich nicht richtig erklärt habe. Oder ist das bei dir auch so?
Und nur, damit auch ich es richtig verstehe (und ich will es, glaub mir): das Rauchverbot ist in Österreich größtenteils umgesetzt, nur in der Gastronomie noch nicht konsequent genug. Und das ist das, was dich emotional so erregt. Hab ich das jetzt richtig verstanden?
Wenn Thomas gerade mitlesen würde, hätte er wahrscheinlich einen Riesen-Spaß! Diese Sinnlos-Diskussion mit total bescheuerten Argumenten (ich schließe mich da selbstkritisch mit ein) über ein unfassbar unwichtiges Thema (inkl. Nazi-Vergleich und Weltanschauungs-Blabla), lässt nur eine Textzeile zu:
„Blödsein ist erlaubt, aber Rauchen ist verboten!“
Danke, Thomas! Jetzt habe ich diese Zeile wirklich verstanden. Und jetzt lasst uns diesen unfassbar dösigen Thread begraben.
Ach so, dann nehmen wir es halt als Präventivstrafe. Irgendeinen Müll werd ich mit Sicherheit wieder mal schreiben. Rückgängig machen kann man es jedenfalls nicht, so wie es mir scheint.
Ich versuchs gerade mit vielen anderen 5-Sterne-Wertungen wieder gut zu machen, aber die Insgesamt-Sterne-Berechnung ist irgendwie seltsam…bzw. ich hab sie noch nicht verstanden.
Aber da sieht man’s doch wieder, ein falscher Stern und das ganze Ansehen ist hinüber
Das mit dem “Manche wollen es gar nicht verstehen” war so gemeint, dass diese ganze Diskussion gar nicht wäre, wäre das Rauchverbot so selbstverständlich wie das Alkoholverbot am Steuer. Dass es nicht so selbstverständlich ist zeigt ja die Tatsache, dass viele das Thema “Rauchen in Lokalen” als unwichtig empfinden, obwohl beide Handlungsweisen qualitativ und quantitativ unbeteiligte Menschen schwerst schädigen können. Nur dass in einem Fall von einer allgemein akzeptierten Straftat die Rede ist und im anderen Fall von einer unwichtigen Verwaltungsübertretung. Ich sag es nochmal: Würde in dem Lied das Alkoholverbot im Strassenverkehr belächelt werden, wäre hier in diesem Forum keinerlei Verständnis dafür. Nur weil man beim Rauchen das Leiden nicht gleich sieht, wird die Ernsthaftigkeit nicht erkannt. Auch die Promille-Regeln helfen nichts gegen den Klimawandel, Krieg und Folter, trotzdem würde das nie so gesagt. Es ist also sehr wohl ein inhaltliches Bekenntnis gegen ein Rauchverbot, weil es danach auch heisst “Und ist ein Schuldiger gefunden, machen wir ihn kalt” (=Raucherhetze). Niemand hier käme (hoffentlich) auf die Idee, Alkoholkontrollen als “Säuferhetze” zu bezeichnen.
Ich denke, es fehlt einfach am Problembewusstsein. Es gibt leider Leute, die z.B. zu einem EAV-Konzert nicht gehen können, weil sie wissen, dass das Rauchverbot im Saal nicht eingehalten wird (z.B. schwere Asthmatiker).
Was ist so schlimm, dass jetzt mal wieder (stöhn) über das Rauchverbot diskutiert wird? Warum sollen wir nicht über das Rauchverbot reden, wenn es überall Leiden auf der Erde gibt? Sollen wir deshalb diese “kleinen” Probleme verdrängen? Ich als Bürger kann mich viel mehr mit dem Rauchverbot identifizieren, weil es mir täglich begegnet, als mit Krieg und Foltertod.
Gut, in dem Lied wird sicherlich die Politik angesprochen. Aber wir können hier doch diskutieren, dafür ist ein Forum doch da. Weiß gar nicht warum das jetzt unterbunden werden soll. Na ja, hat sich ja trotzdem ne Diskussion entwickelt.
Ich glaube zwar nicht, dass wir hier zu einem Ergebnis kommen, so wie es aussieht, aber ein letzter Versuch: Ich denke schon, dass der Nichtraucher-Schutz wichtig ist. Nur ist mir vollkommen schleierhaft, warum sich gegen sowas eine große Diskussion in der Öffentlichkeit entspannt und sich sogar aktiver Widerstand regt. Zum einen ist es mal ein Gesetz, das einen positiven Effekt hat. Zum anderen sind die Gegenargumente eigentlich nur “wir lassen uns nicht vorschreiben, wo wir rauchen dürfen”. Klar kann man darüber diskutieren, ob der Staat hier mit Verboten eingreifen muss. Aber ist das den großen Aufschrei wert? Wenn dagegen Grundrechte für alle beschnitten werden, wie es in den letzten Jahren wegen des “Kriegs gegen den Terror” der Fall war, oder Kriege auf der ganzen Welt passieren, interessiert das nur sehr wenige, solange sie in Kneipen rauchen dürfen. Siehe auch “Würschtelstand”.