Xylophon auf Spitalo Fatalo

Hab mir seit längerer Zeit mal wieder das Album reingezogen, und mir sind zum ersten Mal die z.T. sehr genialen und virtuosen
Xylophon Einsätze aufgefallen. Besonders bei Sofa und Balkan Boogie.

Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die mit nem Keyboard gemacht wurden…, da Anschlag und Wirbel schon sehr echt klingen.
(Spiele selbst sog. “Mallet”-Instrumente, also Xylophon und co., und meine das beurteilen zu können…)

Im Booklet finde ich allerdings keine Hinweise dazu. Kann mir jemand Helfen?

Der Grund, dass du nichts findest, ist ganz einfach: Leider wurde das ursprüngliche sechsseitige Klappbooklet von Spitalo Fatalo nicht für die CD-Neuauflage übernommen. In diesem Booklet ist neben allen Texten, vielen Bildern, einem Comic zu Alpenrap und einem Bandfoto auch eine Liste aller mitwirkenden Musiker zu finden. Bei den Songs wurde mit einer Marimba gearbeitet, einer Art von Xylophon. Gespielt wurde das Instrument von einem gewissen Günter Meinhart. Es handelt sich also tatsächlich um ein echtes Xylophon und nicht um einen Synthesizer.

Leider ist das Booklet sehr schwer zu scannen, da die Seiten a) zu groß für einen herkömmlichen Flachbettscanner sind und es sich b) um ein Klappbooklet handelt, also kein übliches Booklet in Heftform. Ich finde das Booklet sehr hübsch und auch das Cover kommt in LP-Größe viel besser rüber. Es lohnt sich also in jedem Fall, sich die Vinylausgabe von Spitalo Fatalo zu besorgen. Ein kleiner Insidertipp: Das Intro “Spitalo Fanfaro” dauert bei der Erstauflage der LP etwa 17 Sekunden länger und wird nicht ausgeblendet. Die Erstauflage erkennst du an mehreren Faktoren. Einmal daran, dass hier für das Booklet mattes Papier verwendet wurde. Das Papier vom Booklet der Neuauflagen ist dagegen leicht glänzend, wenn es gegen das Licht gehalten wird. Außerdem besitzen die Neuauflagen bereits einen EAN-Code, der zur Zeit der Erstauflage noch nicht so weit verbreitet war. Zudem ist die Erstauflage noch bei EMI Columbia erschienen. Die Neuauflagen tragen bereits die Aufschrift EMI Electrola (jedoch nur auf dem Rückcover). Außerdem ist das das Label in einer anderen Schriftart.

Es lohnt sich übrigens bei mehreren EAV-Alben die LP zu kaufen, auch wenn man bereits die CD besitzt:

Café Passé - Die LP hat eine gänzlich andere Abmischung und klingt ruppiger. Ich behaupte sorgar, dass für die CD ein paar Tonspuren neu eingespielt wurden. Z. B. ist am Ende von “Sohn, wo bist du?” ein Schlagzeugknall zu hören, der auf der LP nicht vorkommt. Und zwar auf keiner Auflage, die ich habe! Nachdem das CD-Master meines Wissens von der LP gemacht wurde (weil die Originalbänder glaube ich nix mehr existierten) ist das wohl ein eindeutiges Indiz dafür, dass hier teilweise “drübergelegt” wurde. Leider kam ich bisher nicht dazu, mir eine LP-Kopie auf CD zu ziehen. Aber der Unterschied ist wirklich so gravierend, dass ich es schon lange vorhabe! Holt euch die Scheibe, legt sie auf - ihr werdet hören, was ich meine!

Spitalo Fatalo - siehe oben!

a´la Carte - Die LP hat ein zweiseitiges “Booklet”, das auf die Innenhülle gedruckt wurde (von der Machart dem “Geld oder Leben”-Booklet sehr ähnlich).

Liebe, Tod & Teufel - Das LP-Booklet enthält ein Bandfoto. Dafür muss man fairerweise sagen, dass auf der LP die Maxi-Version von “Küss die Hand, schöne Frau” fehlt.

Kann denn Schwachsinn Sünde sein - Die LP hat mit der exklusiv auf diesem Album veröffentlichten No Future Lutscher Version von “Tanz, tanz, tanz” und dem “Radioaktiv-Mix” von Burli gleich zwei vollwertige Maxi-Songs mehr zu bieten, als ihr silberner kleiner Bruder. Damals passten auf eine CD maximal 74 Minuten Musik (heute sind 90 Minuten kein Problem mehr). Leider sah die EMI wohl selbst zur absoluten Glanzzeit der EAV keinen Anlass, Geld für eine Jubiläums-Doppel-CD der EAV auszugeben. Außerdem befindet sich im Klappcover der Doppel-LP eines der schönsten Bandfotos der EAV überhaupt! Doch damit nicht genug! Die LP-Ausgabe beinhaltet außerdem ein vierseitiges Booklet mit einer Werbung für das damals neue EAV-Buch, Comiczeichnungen und einer einseitigen EAV-Biografie mit einigen Schwarzweißfotos. Auch die Gestaltung der Rückcovers ist viel schöner gemacht, als bei der CD. Bei dieser Schallplatte kann man wohl ohne Übertreibung sagen, dass die CD-Auflage alles in allem nicht mal ansatzweise an die Langspielplatte rankommt. Ein absolutes MUSS für jeden Anhänger der EAV!

Neppomuk’s Rache - Das LP-Booklet enthält den Comic zu “Samurai” sowie ein Bandfoto. Außerdem habe ich mir mal eingebildet, dass das LP-Master besser klingt, als das grottige CD-Master. Habe aber momentan leider keinen guten Plattenspieler parat, mit dem ich das überprüfen könnte.

Wow, vielen Dank! Bin ich beruhigt, dass mich meine Ohren nicht getäuscht haben.

Habs gestern nochmal angehört und finds wirklich klasse!

Welche LP ich noch vergessen habe:

Erste Allgemeine Verunsicherung (Best-Of-Album aus der DDR) - Einige Songs wurden anders abgemischt und liegen z. T. sogar in leicht unterschiedlichen Versionen vor (z. B. “Wir jetten” mit dem Ende der Videoversion).

Hast du zufällig Ahnung, welche Lieder das alles sind? Wir jetten ist mir bekannt…auch Küss die Hand glaube ich. Aber alle sind es doch nicht, oder?