Song Review 105: Eloise & die Krise

Auch wenn der Markt zusammenbricht,
am Tunnelende strahlt ein Licht.
Denn wenn eine Abwrackprämie lockt,
da tanzt der Bürger und frohlockt
wie Rumpelstilzchen einst im Wald,
obwohl er selbst die Rechnung zahlt.

Album: Neue Helden braucht das Land (2010)

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Ich finde den Song ziemlich ansprechend, vor allem weil ich gut produziert und musikalisch ziemlich toll finde. Live wurde er auch sensationell umgesetzt. Den Text halte ich für für ausbaufähig, wenngleich die Reime sich toll anhören.

Es reicht auf alle Fälle für 7/10 Punkte

Habe mir letztens ausführlich das Album „Neue Helden (braucht das Land)“ mal wieder angehört. Erschreckend schlecht gealtert! Es ist ein Produkt seiner Zeit aber gehört leider genau da hin. Zeitlos ist da wenig…

…„Eloise“ ist dafür so ein „Halb-Beispiel“. Es ist für das Jahr 2010 und tendenziell immer noch aktuell. So wie das Lied gemacht ist, bleibt es aber stets im Jahr 2010. So vieles auf dem ganzen Album ist textlich nicht gut: Wiederholungen immer wieder, un-elegante, un-typische Wörterbetonungen, die aber anders als sonst weder lustig noch kreativ wirken. Beispiel aus dem Review-Titel:

  • AbwrackPRÄÄÄmie
    Aber: „Eloise“ ist das betreffend noch echt einer der besseren Titel auf dem Album was das angeht, dass die Texte in die Musik gequetscht wirken.

Musikalisch gefällt es mir aber auch nicht. Eintönig, langweilig, durchgängiger Beat, der mir nicht gefällt.

Die Live-Version bei der Tour hat mir besser gefallen.

Ich gebe 03/10 Krisen-Tänze.

Massiver Widerspruch! Für mich ist das Album immer noch eines der Besten der Spätphase, besser als Werwolf-Attacke, weil es in jeder Pore ein Spitzer-Album ist und auch produktionstechnisch aus einem Guss ist. Dass die Themen mehr tagespolitisch waren, trübt den Eindruck für mich nicht.

8 von 10 Punkte.

Ich gebe auch 8 von 10 Punkte für Eloise

7 Punkte. Vom Text her bin ich voill dabei. Die Musik an sich ist auch schön aber ich suche vergeblich Jean Michel Jarre in den Credits. Zum Teil klingt es nämlich als hätte er mitgesynthiet. Mit anderen Worten. Gleiche Melodie, anderes Arrangement hätte wesentlich besser gepasst.

Für mich einer der „stärkeren“ Songs auf NHbdL. Mir persönlich gefällt das Album ja nicht sonderlich. Dieser Titel hier bekommt 7/10 Punkten

Bin da etwas zwiegespalten was die musikalische Umsetzung betrift Live auf der Tour war hervorragend aber mit der Album Version werde ich nicht ganz so warm, textlich passend zu der Zeit mehr aber auch nicht. daher von mir 6 von 10 Punkten.

ich find die neuen helden auch nicht so wirklich toll - das album fängt eigentlich ganz stark an und lässt das furchtbar stark nach…

eloise ist gutes mittelmaß, wenngleich nicht wirklich von zeitloser schönheit

6/10 knoblauch-kränze

Der Stress, das Gefühl, sich wieder befreien zu müssen nach den anstrengenden Jahren ab „100 Jahre EAV“, das „Leckt’s mi!“, die gleichzeitige Melancholie hört man aus jedem Song raus (zumindest die, die erst für das Album gemacht wurden). Die Songtexte sind oftmals nicht so weit verdichtet und abstrahiert, wie es Thomas sonst so macht, damit sie zeitloser sind. Sie sind direkter, konkreter, manchmal Schimpftiraden, manchmal nachdenklich. Die Themen sind die, die Thomas interessierten, bewegten, ärgerten. Außerdem ist das Album deutlich weniger typisch zusammengestellt, nicht das übliche „wir brauchen noch ein paar EAV-Nummern, einen Nonsens-Song, da noch einen großen Opener, hier noch ein Wienerlied“. Die Reaktionen auf das Album hier im Forum zeigen ja, dass es eben nicht so gut ankommt, wenn nicht die typischen EAV-Komponenten vorkommen. Ansonsten verweise ich auf meine Rezension von damals, ich würde sie heute auch noch genauso schreiben wie damals:

Was mir außerdem noch gut am Album gefällt ist, dass die grafische Ästhetik von der bisherigen EAV-Ästhetik abweicht und im Übrigen auch heute noch sehr cool ist. Auch den Albumtitel finde ich sehr gelungen.

„Eloise & die Krise“ finde ich übrigens sehr sehr clever gemacht, weil es die damalige Finanzkrise aus Sicht einer Marktfrau beschreibt, also gewissermaßen eine kleine persönliche Geschichte aus dem großen Weltgeschehen macht. Bei „Und ist es nicht mehr Rucola, / dann essen wir den Rasen“ muss ich jedes Mal lachen.

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