Die größte Erweiterung der Diskografie seit es verUNsicherung.de gibt, also seit mittlerweile 20 Jahren: Verzeichnet sind nun auch die Soloprojekte von EAV-Mitgliedern. Der Fokus ist erstmal nur auf Thomas Spitzers Arbeiten für andere Künstler. Ebenso enthalten ist ein großer Teil der Projekte von Mario Bottazzi. Die Erweiterung umfasst 107 neue Liedtexte und 54 neue Tonträger. Ein Großteil dieser Infos sowie die meisten Liedtexte sind nirgendwo im weiten Web zu finden. Das Internet ist nun ein Stückchen vollständiger geworden. Trotzdem ist die Diskografie noch bei weitem nicht vollständig. Weitere Erweiterungen (vor allem bzgl. Mario Bottazzi, Nino Holm, Eik Breit und Klaus Eberhartinger) folgen dann in weiteren Ausbaustufen, wenn die Zeit es erlaubt. Außerdem wurden ein paar weitere EAV-Projekte sowie das Songbuch der Diskografie hinzugefügt.
Das ist übrigens ziemlich fantastisch! Muss ich selber sagen.
Lieber Alex, freut mich, dass du diesen Step nun gemacht hast! Ich finde es nicht nur fantastisch, sondern auch faszinierend! Schöne neue Rubrik! Danke dafür!
Sehr interessant - aber die Ansprache mit den Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern kommt mir bekannt vor? Hat Eik die nicht (abgewandelt) auch live bei der Spitalo-Fatalo-Tour (oder war es Geld oder Leben) gehalten?
Hab die LP “Jeannys Rache” vor ein paar Tagen auf eBay erstanden. Hoffentlich tudelt die bald hier ein ! Ganz toll, dass auch heute noch solche Sachen mit astreinem EAV-Bezug ans Licht befördert werden! - Danke, Alex! Zumal ich das Cover-Bild schon länger kenne und es sehr gut möglich ist, dass ich das Teil in all den Jahren des Durchforstens von Plattenbörsen, Second-Hand-Läden und Flohmärkten schon mal in den Händen hatte und völlig unwissend wieder zurückgestellt hab !
Bei der Gelegenheit muss ich auch mal dringendst meine Drahdiwaberl-Best-of-CD hervorholen, die ich in etwa einem Jahrzehnt nach Erwerb glaub ich zu meiner Schande bis heute noch nie wirklich durchgehört habe …
Ein großer Fehler, Karli! Leider haben „Drahdiwaberl“ es in ihrer über 40-jährigen Karriere nur auf sieben Studioalben gebracht. Ich kenne die ersten vier Platten aus den 80ern und die sind ausnahmslos grandios! Das Debutalbum (mit Falcos „Ganz Wien“) ist der Hammer! Musst Du mal reinhören!
Reinhard Stranzinger spielte übrigens von 2003 bis 2009 bei „Drahdiwaberl“. In diese Zeit fällt auch ein Studioalbum („Sitzpinkler“, 2004). Weiß jemand, ob er darauf zu hören ist?
Tolle Scheibe, fetzt ! Ich war allerdings etwas überrascht, wie verhältnismäßig “kommerziell” die dann doch klingt. Ich hab da ein ganz übles Anarcho-Punk-Brett erwartet, aber viele Lieder sind von Musik und Produktion durchaus gefällig und teils fast schon “radiotauglich”, wenn auch natürlich immer noch deutlich ruppiger, als die Verunsicherung zum selben Zeitraum. Nach meinem Gehör dürften Eik und Tom neben dem von Eik gesprochenen Intro (gespickt mit eindeutigen textlichen Hinweisen auf den Banküberfall und die Verunsicherung ) und dem Song “Dauererektion” mindestens noch in einer weiteren Nummer zu hören sein, nämlich im Refrain von “Erschieß die Zombies”. Zumindest klingt das ebenfalls verdächtig nach dem dunklen EAV-Chor der Beiden ! Zumal beide Songs laut Beilageblatt 1985 entstanden sind; das würde also auch zeitlich hinkommen (die gesamte LP oder zumindest ihre Songs entstanden insgesamt wohl von 1984 bis 1986). Außerdem hab ich mir eingebildet, Eik im Refrain des “Stechschrittmambos” herauszuhören, aber das war vermutlich echt nur Einbildung von mir. Auf der Cover-Rückseite wird unter “Die Kapelle” auch auf die Verunsicherungs-Beteiligung hingewiesen: “CHÖRE: (…) Eik Breit + Thomas Spitzer (E.A.V.) (…)” Außerdem hat das Inlay in meinen Augen von seiner Machart (handschriftlich geschriebene Liedtexte, Comic-Überschriften, Fotos, kleine Comic-Bildchen) auf jeden Fall optische Ähnlichkeiten zu diversen EAV-Einlegern- und Booklets damaliger Zeit. Auch beim Hören der LP selbst kam mir mehrmals die EAV um “Café Passé”, “Spitalo Fatalo” und “à la Carte” in den Sinn (insbesonders à la Carte klingt von der Machart irgendwie ähnlich, wenn auch natürlich über weite Strecken deutlich softer, mal abgsehen vom “Heavy Metal-Pepi”). Textlich hatte wohl schon immer die EAV deutlich die Nase vorn! An den Wortwitz und die Formulierungsaktobatik eines Thomas Spitzer kommt das nämlich nicht im Entferntesten ran ! Trotzdem ein empfehlenswertes Teil! Kaum auszudenken, was wohl geniales herausgekommen wäre, wenn sich der Herr Weber und der Herr Spitzer mal für etwas mehr als “nur” 'ne Gastbeteigung oder 'nen kurzen gemeinsamen Auftritt (Kerkermeister beim “Geld für Leben”-Benefizkonzert) zusammengetan hätten. Gemeinsame Projekte hätten meiner Meinung nach genialste Früchte tragen können !! Aber vielleicht waren dafür die Unterschiede zwischen den anarchistischen Drahdiwaberln und der damals immer kommerzieller werdenden EAV dann doch zu groß.
Fazit: Die Platte ist also in mehrfacher Hinsicht ein absolutes muss für jeden EAV-Nerd ! Und man kann sie ja auch für relativ kleines Geld auf eBay erstehen. Außerdem kann man sich das Teil in voller Länge legal via Spotify reinziehen: https://open.spotify.com/album/32CDBj1q0kvthSiSTWnMdY
Da fällt mir ein, dass Drahdiwaberl mal ein wirklich gelungenes Cover von Knorkators “Böse” rausgehaut haben, einer weiteren Lieblingskapelle von mir: https://www.youtube.com/watch?v=ZyP__iNllZY - Auch zwischen Drahdiwaberl und Knorkator (speziell während ihrer ersten 4 Alben) sehe ich durchaus Parallelen !! Die haben zwar auf der Bühne meines Wissens nie geknattert und gepinkelt, aber dafür das Publikum mit Flugkost in Form von Toast und geschreddertem Gemüse verköstigt, es mit Kunstkot aus Kartoffelbrei und Kakaopulver verwöhnt oder nackten Frauen als “Keyboardständerinnen” eingesetzt :XD:!! So was zelebrieren sie heute leider kaum noch, aber zumindest durfte ich auf meinem ersten Knorkator-Gig noch ihren berühmten Flug-Toast sowie das Zetrümmern von Gegenständen miterleben, ehe sie live dann doch etwas zahmer wurden …
Benni, danke für die sehr ausführliche Ausführung, die ich unterschreiben kann. Übrigens gibt es noch eine weitere EAV-Beteiligung bei Drahdiwaberl. Auf dem Album “Sperminator” von 1994 hat Nino Holm den Text “Mama” geschrieben. Auch den Song “Teddybär-Gemetzel” hat er hierfür geschrieben.