Nie wieder Kunst - Eure Meinung ist gefragt!

  • 01. Nie wieder Kunst
  • 02. Flugzeug
  • 03. Cinderella
  • 05. 300 PS
  • 06. Barbara
  • 07. Die Zeit
  • 08. Edi
  • 10. Einmal möchte ich ein Böser sein
  • 11. Hallo
  • 12. Zwirch und Zwabel
  • 13. Die Geschichte
  • 15. Eierkopf-Rudi
  • 16. Leckt’s mi

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Albumbesprechungen sind für mich immer wieder auf’s neue total spannend. Vor allem wenn man in die Gefahr läuft, sich in der verehrten EAV-Gemeinde unbeliebt zu machen, denn „Nie wieder Kunst“ beispielsweise konnte mich, im Gegensatz zu vielen anderen Fans, nie vollends überzeugen. Fairerweise muss man allerdings auch sagen, dass diese CD von Anfang an keinen leichten Standpunkt hatte mit seinen, völlig zu recht, megaerfolgreichen Vorgängern. Im Gegensatz zu denen ist NWK ziemlich satirefrei und irgendwie… ja… farblos? Mir fehlen etwas der gewisse rote Faden und der „Biss“ und es scheint, als ob es mehr um die Melodie als um den Inhalt der Lieder geht. Ein zusammenhangsloses Thema folgt auf dem anderen, da haben wir einen Ausflug quer durch die Kunstgeschichte, Flugzeugmetaphern, Autofetischisten, freche Hunde, Prinzessinnen, Zwerge, bemitleidenswerte Frösche und Bösewichte. Als Gesamtkunstwerk ist das irgendwie schwierig zu betrachten - oder ist gerade diese skurrile Mischung repräsentativ für das Thema, das man hier zum Haupttitel gemacht hat, nämlich… Kunst? Sind da dem Herrn Spitzer erstmals die Ideen ausgegangen oder bewusst gewählte Sinnfreiheit? Als Kind mochte ich dieses Album mehr, ich war überwältigt von den vielen eingängigen Melodien, den einzelnen fiktiven sympathischen Charakteren in den Liedern und seiner Unbeschwertheit. Heute würde ich resümierend sagen, eher ein durchschnittliches EAV-Album mit genialen und wichtigen Ausnahmen wie „Cinderella“, „Einmal möchte ich ein Böser sein“, „Eierkopf Rudi“ und „Leckt’s mi“. Was meint ihr? Meine Meinung sollte jetzt nicht vernichtend rüberkommen, ich sehe nach wie vor die Vorzüge von „Nie wieder Kunst“, aber vielleicht könnt Ihr mir helfen, dieses Album besser zu verstehen.

PS: Ich hab noch eine kleine Umfrage gestartet. Mich würde wirklich interessieren, welche Lieder hier genau unter Fankreisen herausschillern.

Das Album wirkt auf mich nicht wirklich aus einem Guss.

Es ist seltsam: Drei Jahre nach dem letzten Album ist das neue bestimmt straight in eine Richtung gemacht und der Neppomuk ist der Bestätigungsstempel drauf. Sollte man meinen. Das Ergebnis aber wirkt seltsam experimentiell und erscheint mir persönlich mehr als ein Zwischendurchalbum wie sogar Watumba.

Musikalisch geht es in viele, unterschiedliche Richtungen. Trotz aller musikalischen Vielfalt wirkt mir die CD dennoch irgendwie “gleich”, das heißt die gesamte CD durchzieht ein unverwechselbarer Sound. Der ist sehr oft sehr anders als von der EAV gewohnt und wirkt insgesamt nicht sonderlich erdig, sondern PC-entsprungen. Eingängige Melodien und Popgefudel findet man dennoch bei eigentlich jedem Lied. Soweit, so Verunsicherung.

Zu den Texten: Kritisches sucht man auf Nie wieder Kunst lange aber sehr vergeblich (Eierkopf Rudi ausgenommen). Genialen Ergebnissen wie bei “Cinderella” oder “300 PS” steht Banales wie “Hallo” oder “Die Geschichte” gegenüber. Auch hier wieder: Das Ergebnis lässt sich für mich irgendwie mit “Pfui Edi, pfui - sonst kommst wieder in die Schui’” zusammenfassen. Nach drei Jahren etwas zu wenig.

Favoriten und keine Favoriten:
+ Nie wieder Kunst:
Text, Innovation: So ein Lied habe ich vorher und nachher nicht mehr gehört :wink:
+ Flugzeug:
Unglaublich toller Refrain und hinten raus bei dem Lied mit sehr viel Power. Klasse!
- Flugzeug:
Klaus’ Gesang während der Strophen: Ungewohnt und langweilig, meiner Meinung nach.
**+ Cinderella: **
Stimmig in Text und Musik, klasse Lied!
+ The Frogs are Coming:
Verrückte Idee, mag ich.
+ 300 PS:
EAV typischer Text, basst!
- 300 PS:
Musikalisch nicht so meines. Techno muss nicht sein.
+ Barbara:
Text und Musik stimmen hier. Schlager, so könnte man meinen. Pop zum zuhören und abschalten, meine ich.
- Die Zeit:
Belanglos, textlich naja. Interessanterweise ist im Bookletfehler bei diesem Lied die meiner Meinung nach viel bessere, letzte Strophe abgedruckt (“Bei der Schicht,
vergeht sie nicht…”) als die, die es letztlich auf das Album schaffte. Bei 100 Jahre EAV fand sie dann doch noch ihren Weg auf “Die Zeit”.
+ Edi:
Sehr witziger Text, sehr witzig gesungen.
- Edi:
Musikalisch nicht absolut toll gelöst, wird schnell langweilig.
- Geburtstagsgruß:
Jö schau, ein frühes Stück Himbeerland. Übertrieben betont auf gemein gemacht, eingeleitet von Klaus mit der für mich nervigsten aller möglichen Stimmlagen, nämlich der, die er als Conferencier dann auf der Tour auch einsetzte (“Grand heißt groß, und Brie is ein weicher Kaas”). Hat mir noch nie gefallen.
+ Einmal möchte ich ein Böser sein:
Das ist EAV wie zu Hochzeiten und doch irgendwie neu. Gefällt mir.
- Einmal möchte ich ein Böser sein:
Wirkt musikalisch blechern und unerdig.
- Hallo:
Langweilig. Hin und wieder zwischendurch ganz nett. Aber das nach drei Jahren?
+ Zwirch und Zwabel:
Textlich einfach nur genial.
- Zwirch und Zwabel:
Musikalisch schwacher Refrain.
- Die Geschichte:
Stimmliches Experiment, das für mich daneben ging. Musikalisch langweilig, textlich auch. Schwachpunkt. (Ich weiß, dass einige dieses Lied lieben. Sorry an der Stelle)
- Ibrahim:
Einleitung für das kommende Stück, ich finds aber langweilig, musikalisch vor allem.
+ Eierkopf Rudi:
Das ist so ein Lied, das man gerne kritischen Bekannten, die einen ob seiner EAV Fanleidenschaft mitleidig bis herablassend behandeln und als Blödelkombo-Anhänger titulieren, vorspielt und dann sagt: Da host as! Ein Text, wie er die EAV ausmacht und wie er besser nicht sein kann.
- Eierkopf Rudi:
Musikalisch find ich es nicht gut, passt einfach nicht.
+ Leckt’s mi:
Das letzte Lied auf einem EAV Album, das MUSS da sein und muss so sein.
- Leckts mi:
Musikalisch bisschen langweilig. Vom Gesamg her für mich etwas zu unharmonisch hier Erst- und Zweitstimme. Die Favoritenversion des Liedes kam für mich auf Let’s Hop.

+ / - Das Cover:
Der Kunst Neppomuk (ist die Banane von Andy Warhol?) und das Rückcover mit dem Seiltanzbild, das herkömmlich und auf dem Kopf funktioniert :smiley:. Beides gefällt mir gut.
Der langweilig graue Hintergrund eher weniger. Auch wenn er vermutlich so notwendig war, kenn mich ja nicht aus :wink:

Ich habe übrigens das Glück, eine LP von Nie wieder Kunst besitzen zu dürfen. Mangels Plattenspieler kann ich zum Sound hier leider noch nichts sagen. Das Cover wirkt jedenfalls wie bei den vorangegangenen Alben auf LP zigmal toller als auf CD.

Man merkt denke ich dem Werk das Auseinanderdriften der Band schon arg stark an und ich bilde mir ein, dass Nino Holm sehr fehlt. Es ist kein schlechtes Album, ganz und gar nicht. Die 10 Jahre vorher ließen aber nach drei Jahren Pause auf doch etwas mehr hoffen…

Lange hatte die Band damals pausiert. Immerhin waren die Jungs sehr lange non-stop unterwegs und waren immer sehr erfolgreich auf Tour. Für mich war NWK ein sehr Elektro-Techno-Album, das mir gefällt, obwohl die Songs nicht mehr so waren wie zuvor. Auf NWK gibt es einige Songs mehr, die lustig sind und einige weniger, die zum Nachdenken anregen (Geschichte, Ibrahim, Eierkopf Rudi). Der Titel-Song ist klasse und ich höre diesen auch sehr oft. Das klingt so, als wenn man das ganze in einem Fernseher abläuft und immer wieder zwischen den Programmen umgeschaltet wird und das gefällt mir. Flugzeug gefällt mir (besonders die “Eduscho-Ringe”, “Mayday” und “um die Ohren fliegt mir ihr Gepäck”). Cinderella ist in dieser Version genial und flott mit dem schottischen touch. The Frogs are coming fand ich ganz gut, aber es ist schon was länger her, das ich das gehört habe. Eine gute Einleitung zu 300 PS. Mit 300 PS war die EAV sehr oft im Fernsehen und mir hat das Lied ganz gut gefallen. Barbara fand ich naja. Es ist ganz gut, aber es zieht sich irgendwie. Die Zeit ist mein eindeutiger Favorit auf der Platte (“Ich hör nur tick-tack, immer zu nur tick-tack”). Herrlich. Das Geburtstagsständchen fand ich naja. War auf 100 Jahre EAV besser. Der Edi ist ganz gut. Einmal möchte ich ein Böser sein ist super. Hallo klingt vom Sound her gemeinsam mit Zwirch und Zwabel am besten auf NWK. Die Geschichte ist sehr gut, aber ich finde das es sich auch etwas zieht, wie bei Barbara. Ibrahim und Eierkopf Rudi sind klasse. Von Leckt’s mi finde ich die Let’s Hop-Version am besten.

Ich geh einfach mal so vor, wie schon im Thread zu “Im Himmel ist die Hölle los”, bewerte also die einzelnen Songs und versuche, am Ende ein Fazit zu ziehen.

1. Nie wieder Kunst -> “Hurra! Hurra! Die EAV ist wieder da!..” - Dieses Intro vor dem eigentlichen Titellied sprach damals nach knapp drei Jahren Pause wohl jedem EAV-Liebhaber aus der Seele. Ich steh drauf, wenn Tom und Klaus gleichzeitig jeweils extrem tief und extrem hoch singen, was sie auch im Verlauf des Songs zweimal erneut tun. Wohl eine der schrägsten EAV-Nummern überhaupt. Synthie-Pop, schiefes Klaviergeklimper, volkstümlich anmutende Elemente, spitzer’sche Schenkelklopferreime über Künstler & Kunst, eingängiger Refrain - und das alles in verpackt in einem einzigen Song! Ich liebe es!
2. Flugzeug (Liebste mein) -> Wieder Synthie-Pop, diesmal mit ein paar Techno-Anleihen. Ich mag den Töfferl-Countdown und den zweideutigen Text. Nicht sehr tiefgründig, aber lustig :wink:! Wie schon beim ersten Lied, bleibt auch hier der Refrain sofort im Ohr hängen. Ich kann mir gut vorstellen, dass bereits bei der Entstehung des Songs mit einer Single-Auskopplung geliebäugelt wurde.
3. Cinderella -> Wahrscheinlich kann man dieses Lied nur lieben oder total bescheuert finden. Ich mag es unglaublich gerne! Besser kann man die Thematik “geplatzter Traum einer gescheiterten Liebesbeziehung” einfach nicht umschreiben :slight_smile:! Wieder ein absolut eingängiger Refrain. Die Musik klingt zumindest im Refrain wieder etwas mehr nach “echter Band”, als bei den beiden vorherigen Songs. Die Live-Darbietung mit Anders Stenmo als Cinderella und Eik Breit als Prinz von Ölen auf dem Konzertvideo ist einfach genial!
4. The Frogs Are Coming -> Typischer EAV-Nonsens, der zum nächsten Song führt: “Frösche auf der Autobahn kommen selten drüben an!” Herrlich :smiley:!
5. 300 PS (Auto…) -> Neben “Go, Karli go” vielleicht sogar DAS EAV-Lied meiner Kindheit!! Ein fetziger Mix aus programmiertem Pop und Gitarren-Rock mit lustigem Text; für Autobahnfahrten allerbestens geeignet :wink:! Live ein absolutes Brett! Müsste dringend mal wieder auf die Bühne! Und: Die Maxi-CD enthält mit “300 - 700 PS” die letzte Maxi-Version, die (damals EAV-typisch) mit einer vollwertigen Zusatzstrophe aufwarten konnte.
6. Barbara -> Auch hier wieder eine Nummer, auf die man wohl nur total abfahren oder sie absolut bekloppt finden kann. Ich fahr drauf ab! Dieser etwas pubertäre Humor, in spitzer’scher Reimform - super :stuck_out_tongue:!! Zur Musik: Toller Kontrast zwischen den minimalistisch klingenden Strophen und dem relativ erdigen Refrain, dessen Background-Chor ich übrigens liebe (“Aaaaahhh”-Chor meets “Ah-ah-ba-ba”-Tom :wink:)! Und das Ende kann auch hier wieder eine Quasi-Brücke zum nächsten Song schlagen…
7. Die Zeit -> Lustiger Text über ein Thema, das wohl jeden irgendwann schon beschäftigt hat: die liebe Zeit. Musikalisch original umgesetzt. Ich liebe den Part vor dem Refrain (“Wann geht uns’re Zeit vorüber?..”). Ein toller Einfall ist auch, nahezu durchgehend ein Uhrenticken als eine Art Hihat einzusetzen. Mir geht in der Studio-Version irgendwie das Gitarrensolo der Live-Fassung ab. Eigentlich ist die Neuproduktion aus dem Jahre 2005 (ebenfalls produziert von David Bronner) für mich die musikalisch bessere (und bescherte uns den Hans-Peter :wink:). Allerdings rückte durch die erdiger klingende Produktion dieses Comichafte bzw. Slapstikartige des Songs etwas in den Hintergrund. So gesehen haben beide Varianten etwas, das jeweils für sie spricht.
8. Edi -> EAV-Nonsens vom Allerfeinsten! Ursprünglich wurde der Text wohl für die Gruppe “Blue Thier & Coco Band” geschrieben. Leider hab ich diese Version bisher nie gehört und kann daher nicht vergleichen. Mein persönliches Highlight: “A-wuff-a-wie-a-wassalassa”! Das steht auf einer Stufe mit “Sittenstrolch und Tittelmolch” aus Möpse :mrgreen:! Auch musikalisch toll gemacht, mit der Orgel und diesen “flockigen” Percussions und Drums.
9. Geburtstag -> Jährlich denke ich an meinem Ehrentag an dieses wunderbare, kleine Liedchen. Herrlich boshaft!
10. Einmal möchte ich ein Böser sein -> Mittlerweile ein EAV-Klassiker, welcher mehrfach in unterschiedlichen Studio- und Live-Versionen veröffentlicht wurde und mit Recht immer wieder seinen Weg in Konzertprogramme der EAV fand. Ich liebe diesen Text über einen Typen, der sich wünscht, endlich auch mal als “Böser” die Sau herauszulassen. Musikalisch find ich zwar diese synthie-lastige Album-Version nicht übel und ich mag auch das Keyboard-Solo gegen Ende, dennoch gab es für mich im Laufe der Jahre bessere Umsetzungen des Songs. Ich stehe dem durchaus notwendigen “100 Jahre EAV”-Album musikalisch mittlerweile zwar etwas kritisch gegenüber, die Neuaufnahme von “Einmal möchte ich ein Böser sein” hat sich hier jedoch definitiv gelohnt! Aber auch die gitarrenlastigeren (Video-)Versionen von der Zweitauflage der Maxi-CD sowie die beinharte Neuaufnahme auf “Let’s Hop To The Pop” (mit Tom als Sänger im Refrain) höre ich prinzipiell lieber, als diese ursprüngliche Album-Version. Die ist mir für die Thematik einfach ein wenig zu seicht. Vor allem, weil im Nachhinein wie gesagt bessere Studioversionen des Songs entstanden sind, auf die man “ausweichen” kann :wink:. Trotzdem: geile Nummer und live sowieso über jeden Zweifel erhaben!
11. Hallo -> Vor allem im Refrain eigentlich ein typischer “EAV-Hit”. Hat ein bisschen was von “Küss die Hand, schöne Frau”. Witzige Selbstironie nach der dreijährigen Konzert- und Albumpause: “Ich WAR einmal der Sänger von der EAV!” :mrgreen: Würde gerne mal die Bühnenumsetzung sehen, aber leider wurde die Live-Show auf dem Video ja unsinnigerweise - wie damals üblich - von zweieinhalb Stunden auf sage und schreibe 79 Minuten heruntergestümmelt.
12. Zwirch und Zwabel -> Ich liebe dieses Lied! Eine Hochleistung spitzer’scher Reimkunst, musikalisch etwas an die damalige Form des deutschen Hip Hops angelehnt. Später hat man endlich das Potential der Nummer erkannt und sie auf die Bühne gebracht. Kann von mir aus auch gern mal wieder in eine EAV-Show, bevor die “Zwudeline” noch komplett einstaubt :wink:!
13. Die Geschichte -> Traurige Geigen, melancholisches Pfeifen, Flöten, eine schmetternde Trompete und ein anrührend wirkender Text. Alles nur, um dem Hörer keine Geschichte vorzutragen. Ich find’s immer noch genial! Leider würde dieses Lied live wohl nicht funktionieren, auch wenn’s musikalisch - besonders im Mittelteil - sicherlich 'ne Wucht wäre!
14. Ibrahim -> Toller Kurz-Song über die Feindschaft zwischen Türken und Griechen, demonstriert in einem kulinarischen Kampf. Auch dieser Insider-Nummer hat man zum Glück Jahre später noch mal eine Chance gegeben, indem man sie erstmals visuell auf der Bühne umgesetzt hat.
15. Eierkopf-Rudi -> Quasi das “Schrei nach Liebe” der EAV. Geiler Song gegen Rechtsradikalismus, der eine unverkennbare Sprache spricht. Hier konnte Tom bei der zu dieser Zeit doch recht poppigen EAV wohl endlich mal wieder die Rock-Keule auspacken! Einziger Wermutstropfen: Mir klingen die Drums speziell während der Strophen ein bisschen zu “starr programmiert” und das Ende hätte ruhig etwas intenstiver gestaltet werden können, à la Live-Version. Trotzdem alles in allem super! Das Ding müsste auch mal wieder auf die Bühne! Auf der “100 Jahre EAV”-Tour hat man ja bereits gezeigt, dass man den Song mit der heutigen Band sogar noch aufwerten kann (damals leider in gekürzter Form). Also Jungs, packt dieses Brett wieder aus!
16. Leckt’s mi… -> Nach dem lauten “Eierkopf-Rudi” wird’s jetzt deutlich leiser. Eine der besten typischen Schlussnummern der EAV. Vielleicht sogar die Beste. Und eine meiner persönlichen EAV-Perlen. Absolut erdig produziert. Und das Beste: Tom singt hier die Erststimme! So herrlich gequält kann auch nur er dieses Lied rüberbringen :slight_smile:! Jammerschade, dass es das noch nie live zu hören gab. Ich kann nur hoffen, dass das in den nächsten Jahren doch noch für eine Tournee ausgegraben wird. Und dann bitte diese Version und nicht die Reggae-Variante. Die ist zwar auch in Ordnung, aber kann diesem fast schon rührseligen “Wienerlied”-Charakter nicht das Wasser reichen. Perfekt!

Fazit: “Nie wieder Kunst (wie immer…)” zählt zu meinen Lieblingsalben der Verunsicherung. Mir ist bewusst, dass es einige Leute gibt, die dieser Scheibe nicht allzu viel abgewinnen können oder sie nur mittelprächtig finden. Mir geht’s da komischerweise völlig anders. Das Album mag textlich vielleicht nicht das tiefgründigste der Band sein und natürlich wurde hier massiv mit Computern und mit Synthesizern geabeitet. Aber: Das wurde bereits bei “Watumba” in ähnlichem Maß getan! Und zwar bei fast allen Songs (vermutlich bei allen, die nicht bereits für “Neppomuk’s Rache” fertiggestellt wurden). Nur steckt in den ganzen Synthie-Produktionen auf “Nie wieder Kunst” nach meinem Empfinden viel mehr “Wumms”! Das Tastenspektakel wurde auf dem Kunst-Album einfach absolut passend in Szene gesetzt, find ich! Die alte Garde dürfte auf “Watumba” (bis auf die Live-Aufnahmen) bereits ebenfalls nur noch sehr am Rande beteiligt gewesen sein. Aber auch die ganzen Vorgängerscheiben, allerspätestens ab Geld oder Leben, sind wohl vorwiegend mit Tom, Nino, Klaus und dem Produzenten Peter Müller aufgenommen worden, auch wenn das vermutlich die wenigsten Fans wahrhaben wollen :wink:. Auf “Nie wieder Kunst” war die klassische EAV-Besetzung dann jedoch überhaupt nicht mehr beteiligt, da die Scheibe großteils in Kenia entstanden ist. Die nötigen Instrumente neben den Programmings hat man vorwiegend von Gastmusikern einspielen lassen. Dadurch wurden Eik Breit, Nino Holm, Anders Stenmo und Günther Schönberger auch erstmals im Booklet nicht mehr erwähnt. Das hat so manchem EAV-Liebhaber vielleicht ein wenig an Illusion geraubt, aber man muss auch hier ganz klar sagen: Auf den Vorgängeralben wurde ebenfalls bereits ziemlich massiv mit Studiogästen gearbeitet; das ging schon bei “Spitalo Fatalo” los. Wer also wirklich die komplette damalige Band im Studio spielen hören will, dem bleiben wohl wirklich nur “1. Allgemeine Verunsicherung” und “Café Passé” übrig.

Natürlich hat “Nie wieder Kunst” einen speziellen Sound. Die EAV blieb sich alles in allem aber auch mit diesem “Comeback”-Werk treu. Und das dürfte auch ein Grund sein, warum der Erfolg nach ihrer knapp dreijährigen Pause nachgelassen hat. Trotz einer groß angelegten PR-Kampagne, trotz des teilweise etwas moderneren Sounds und trotz der ganzen Ohrwürmer, die wenige Jahre zuvor noch locker die Top 5 der Single-Charts erklommen hätten, konnte an die Mega-Erfolge nicht mehr angeknüpft werden. Die Zeiten hatten sich einfach geändert. Die aufwendige Kunst-Tour muss finanziell wohl desaströs gewesen sein. Meines Wissens mussten einige Konzerte wegen zu schlechem Vorverkauf der Tickets in kleinere Hallen verlegt werden, manche Gigs fielen wohl sogar komplett ins Wasser. Trotz dieses Beigeschmacks: Meiner Meinung nach zählt dieses Album zu den Besten der Band. Für mich stellt es sogar einen wahren Höhepunkt unter den 90er-Alben der EAV dar! Im Gegensatz zum Vorgänger “Watumba” und zum Nachfolger “Im Himmel ist die Hölle los” gibt es hier auch keinen Song, dessen Produktion ich mittelmäßig oder gar mangelhaft finde. Vielleicht mit Ausnahme von “Einmal möchte ich ein Böser sein”. Aber auch das könnte vorwiegend am Vergleich zu den anderen Versionen liegen, denn eigentlich find ich auch die Album-Fassung für sich alleine genommen gelungen. Wenn ich eine Schulnote für das Album vergeben müsste, kann ich “Nie wieder Kunst” also unter’m Strich eine glatte 1 geben!

Zum Artwork: Das Cover ist natürlich genial! Ein auf moderne Kunst / Pop Art gemachter Neppomuk, der eine Warhol-Banane aus der Schale “schießt”. In einer Sprachblase (Rock-Comix!) teilt er dem potentiellen Album-Käufer mit, auf was er sich einzustellen hat: “Nie wieder Kunst”, was aber eigentlich auch schon vor der Schaffenspause so war, also “wie immer”. Auf dem Rück-Cover dann eine völlig andere Art von Kunst: Ein dicker Neppomuk versucht sich in Seilakrobatik :wink:! Das Booklet ist in Ordnung, kann aber meiner Meinung nach gerade mit den “handgemachten” Comic-Booklets - speziell mit denen zu “Neppomuk’s Rache” und “Liebe, Tod & Teufel” - nicht mehr ganz mithalten. Das könnte vorwiegend damit zu tun haben, dass dieses Booklet ausschließlich fürs CD-Hüllen-Format entworfen wurde (die limitierte Vinyl-Ausgabe von “Nie wieder Kunst” besitzt kein Booklet mehr). Trotzdem ist es ganz hübsch anzusehen. Es gibt zu den meisten Liedern und auch zu den Credits jeweils eine passende kleine Nasenbär-Zeichnung (zum Bösen sogar zwei) und es sind alle Liedtexte enthalten; ich glaub sogar einigermaßen fehlerfrei :wink:. Auffällig ist, dass man beim Aufschlagen des Heftchens auf der ersten Seite erstmal die Highlights des damaligen Merchandising-Angebots präsentiert bekommt (u. a. sind drei Neppomuks zu sehen, die jeweils einen Fanartikel “präsentieren”). Am Ende des Booklets hat man dann in einem Bestellformular nochmals alle damals verfügbaren Fanartikel aufgelistet, der damalige EAV-Fanclub “Neppomuk” bekam eine volle Seite Werbefläche und es wurde noch mal der gesamte Backkatalog der EAV abgedruckt, sowie natürlich das obligatorische Gewinnspiel von der Plattenfirma. Zitat Stefan Raab: “Eigentlich müsste die CD doch Otto-Katalog heißen!” :mrgreen:

PS@Flachzange: Das Vinyl von diesem Album klingt wirklich hervorragend! Ich hab’s aus technischen Gründen (momentan schlechte Anlage) jetzt länger nicht gehört, aber es hat einerseits diesen typischen warmen, druckvolleren Klang eine Schallplatte, klingt jedoch gleichzeitig fast genauso klar und detailreich, wie die digitale CD. Kann dir nur empfehlen, dir mal 'nen Plattenspieler zu kaufen und dir diese und andere EAV-Platten mal anzuhören. Teilweise sind das richtige kleine “Offenbarungen” :wink:!

Alles klar Benni, danke für den Tipp! Hab’ einen ohnehin auf meiner Wunschliste und mittlerweile eine ganze Menge an EAV Vinyl angesammelt, das ist echt mal fällig in nächster Zeit :sunglasses:

Bei Schulnotenvergabe würde ich Nie wieder Kunst eine 2-3 geben.

Bei mir wars eigentlich so als das Album raus kam, ich glaube 94 oder? war ich schon mitten in der Cure-Welt… welche natürlich absolut faszinierend und neu für mich war.
Ich hatte eigentlich die EAV sowieso seit “Watumba” zu den Akten gelegt und kaufte mir aber natürlich die “Nie wieder Kunst” CD und muss einfach sagen:
“Man muss wirklich unterscheiden in dem Alter wo man die CD gekauft und gehört hat und wenn man sie nochmals 20Jahre später hört”

Vom jetztigen Standpunkt würde ich das Album eher als neutral bewerten.
Die grossen Erfolge wie mit “Geld oder Leben”, natürlich “Liebe Tod & Teufel”, sowieso “Neppomuks Rache” ist mit diesem Werk nicht mehr einholbar gewesen.
Schon mit “Watumba” hat man das bemerkt… und vielleicht war die Pause einfach zu gross nach Watumba…
Das Album wirkt von der Musik zu sehr einheitlich auf mich… Computer-Pop mit leider teilweise flachen Texten, der grosse Höhepunkt, die absolute Pointe, das EAV-Erlebnis fehlt dem Album sehr oft.

Heute würde ich sagen das “Zwirch und Zwabel” und “Die Geschichte” die Glanzlichter auf dem Album sind…
Die einfach gestrickten Singles, sind schlichte Pop-Songs ohne dem Charme und Witz eines Banküberfalls, Küss die Hand schöne Frau oder Samurai…
“Flugzeug” geht zwar sofort ins Ohr, vor allem im Refrain und ich finde das bis heute mit den Eduscho-Ringen genialst, aber mehr kommt dann einfach nicht rüber. Zu künstlich wirkend… dann doch zu nix-sagend…
Ideen sind zwar da, aber irdendwie ohne den richtigen Tiefgang oder Humor der Vorgänger-Werke…
Was natürlich gar nicht geht und da hat die EAV damals ein wenig für mich an Glaubwürdigkeit eingebüßt sind Stücke wie:
Edi oder Hallo, eventuell auch Barbara… was sind das für Lückenfüller?
Eierkopf-Rudi finde ich auch ein gewagtes Stück… jedoch möchte ich jetzt nicht alles schlechtreden/schreiben.
“Die Zeit” gefällt mir immer noch, auch das Schlusslied “Leckt’s mi” ist ein dann doch gekonnter Abschluss mit dem richtigen Sarkasmus und auch “Einmal möchte ich ein Böser sein” gehört für mich noch zu den Besseren :slight_smile:
Übrigens was habt ihr denn immer mit Eurem “Techno”? Habt ihr mal real “Techno” gehört? Das ist bei der EAV vielleicht ansatzweise Euro-Dance oder Electro-Pop mit ein paar programmierten Beats, aber kein Techno :wink:

Gesamtfazit: Glatter Durchschnitt ohne grosse Höhepunkte. Teilweise zu eintönig, zu angepasst, zu steril…

Hab dir zu dem Thema 'ne PM geschickt, die dir vielleicht ein bisschen weiterhelfen kann :wink:!

Aahh, die Eduscho-Ringe hab ich in meiner Rezension völlig vergessen! „Schiggediggedag - dingeling!“ - Großartig :mrgreen:!!!

Ich kenn mich mit den unterschiedlichen Kategorien der Techno-, Elektro- und Dance-Musik nicht sonderlich gut aus :wink:. An Elektro hör ich eigentlich fast nur Kraftwerk (einfach, weil ich viele Lieder von denen gerne mag). Und aus der „Techno-Richtung“ (oder zumindest aus dem, was ich dazu zählen würde) gefallen mir ein paar Nummern. Ich würde auch nie behaupten, die EAV hätte mal einen handfesten Techno-Song produziert. Mir fällt nur auf, dass man gerade auf „Nie wieder Kunst“ und „Im Himmel ist die Hölle los“ in mehreren Songs offenbar probiert hat, einige Elemente aus der Dance/Elektro/Techno-Ecke einfließen zu lassen. Und auch die Anleihen an diese Musikrichtungen finde ich auf „Nie wieder Kunst“ im Großen und Ganzen um einiges gelungener, als auf „Im Himmel ist die Hölle los“ (mit der Ausnahme von „Tanzen“, welches ich klasse finde).

Ich finde sowieso, auch in Bezug auf die Kunst-Tour, das der Spirit ein wenig verlorengegangen ist…
Mit Andy Töfferl wurde ich nie wirklich warm, für mich war der immer ein Fremdkörper in der Band, vor allem auf der Live-DVD bzw. VHS (was für ein Selbstdarsteller :unamused: ) und der coole Nino Holm und Mario Bottazi sind für mich eben irgendwo ein Teil der Ur-Besetzung bzw. geilsten EAV-Phase.
Doch am Ende des Tunnels kam ja dann kein Zug aus Eierbach, sondern irgendwann die Erlösung “Frauenluder”… Ein Genie-Streich ohne wenn und aber :mrgreen:

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@Karli: “A-wuff-a-wie-a-wassalassa”… genau so seh ich das auch :smiley:

Ich schaffs zeitlich grad noch nicht auszuholen, kommt aber noch nach!!! :slight_smile:

1. Nie wieder Kunst Typischer EAV-Klamauk-Beginn und ein schriller, witziger, ironischer Text. Auch, dass das Lied recht künstlich wirkt, macht mir nichts aus - es passt zum Thema “Kunst”. Ich finde auch die eingefügten Klaviergeklimper und Volksmusik-Andeutungen ganz gut! Dadurch, dass das Album aber generell recht künstlich ist, geht auch da der Charme der Musik für mich ein bisschen verloren…
2. Flugzeug (Liebste mein) Ein richtiger Ohrwurm, könnte man meinen. Der Refrain geht wirklich ins Ohr und auch ein paar “Spitzer’sche Edelphrasen” bringen mich immer zum Schmunzeln (Eduscho-Ringe, Zeit zum Schniedelwutzeln etc.). Allerdings fehlt mir die “echte” Musik zu sehr und bis heute finde ich den Töfferl-Countdown grauenhaft :wink:
3. Cinderella Eines meiner geheimen Lieblingslieder der EAV! Hängt mich dafür, aber ich liebe es! :smiley: Der Dudelsack-/Flöten-Sound passt perfekt und der Text ist purer EAV-Nonsens, der eine typische EAV-Geschichte erzählt! :mrgreen: Über den Live-Auftritt brauchen wir gar nicht viel diskutieren: Eik und Anders in ihren Paraderollen! Genialer Auftritt!
4. The Frogs Are Coming Ein typisches Zwischenstück mit viel Blödsinn und einer tollen Moral - Frösche auf der Autobahn kommen selten drüben an! Witzige Einleitung zum nächsten Lied:
5. 300 PS (Auto…) “GTX deLuxe GS 2.0” :wink: Eines der besten Lieder auf dem Album! Die Verunsicherung wirkt wie in den besten Zeiten mit großartigem, ironischem Text, der die Geschichte eines Autofetischisten erzählt, der komplett durchdreht und im Irrenhaus landet, nachdem ihn ein Auto mit 400 PS überholt…EAV, what else? :wink:
6. Barbara Ziemlich künstlich und etwas seicht. Die Geschichte dahinter ist nicht schlecht, auch der “Oberförster Julius”, der immer wieder mal auftritt, ist für mich genial! Allerdings kann ich mir vorstellen, dass das Lied mit echtem Gitarrensound und weniger Computer besser geworden wäre.
7. Die Zeit Ironisch bis dämlich! Aber ich finde “Die Zeit” witzig! Musikalisch und textlich zwar nichts wirklich Besonderes, viel Computer und wenig echter Gitarrensound, aber komisch und auch die Passagen, wo Tom und Klaus sehr, sehr schnell rappen sind für mich kleine Lieblingspassagen.
8. Edi Pfui, Edi!! Könnte genauso auf Neppomuks Rache erschienen sein, wenn es nicht allzu künstlich produziert worden wäre. Ironischer-witziger EAV-typischer Text unterlegt mit netter Musik. Aber dennoch: Ich bin von den Jungs mehr und besseres gewohnt!
9. Geburtstag Bei mir in der Familie wird bis heute dieses “liebe” Ständchen zu einem Geburtstag gespielt. Das kurze Gitarrenstück ist rockig und passt perfekt! Ich liebe außerdem den bitterbösen EAV-Humor, der mir auf dem Album sonst eher fehlt…naja, und das nächste Lied ist natürlich auch eine Ausnahme: :mrgreen:
10. Einmal möchte ich ein Böser sein Nachdem ich mit der EAV groß geworden bin und Nie wieder Kunst" mein erstes Album war (ich bin noch jung, ja :smiley: ) komme ich bis heute nicht von diesem genialen Lied weg! Mit vier Jahren konnte ich den Text auswendig und bis heute ist es eines meiner Lieblingslieder geblieben! Bitterböser Text, witzige Geschichte und dennoch hat man mit dem Protagonisten Mitleid! Und auch hier lässt Tom mein EAV-Herz schmelzen mit Phrasen wie z.B. “Und dann hau ich mir selber meine Augen blau, denn ich hasse mich und diese Welt!” HERRLICH!!! :mrgreen: :mrgreen:
11. Hallo Aber Hallo! Eines meiner Lieblingslieder auf der Scheibe! Zwar recht künstlich und nicht so rockig wie das vorige Lied, aber dafür irrsinnig witziger Text, bei dem mir der Klaus bis heute leid tut :smiley: :wink: Wieder eine typische EAV-Geschichte mit tollen Einsätzen von Tom. Und für mich noch ein Zusatz-Plus: "Du warst ganz verliebt in meine blonde Locken, najo, a paar hob i immer noch!"
12. Zwirch und Zwabel Als Kind mochte ich das Lied nicht so gerne - da verstand ich es allerdings auch noch nicht :wink: Witzige Reime von Tom und wieder ein Nonsense-Stück der Verunsicherung! Die Musik ist eigentlich nicht so wichtig, er ist nur als Begleitung da, deshalb ist es auch nicht allzu wichtig, ob es künstlich wirkt oder nicht. :wink: Ich war bei der Amore-Tour überrascht, dass sie “Zwirch und Zwabel” spielten. War aber witzig anzusehen. Gerne wieder! :slight_smile:
13. Die Geschichte Heroischer Beginn, spannende Einleitung und dennoch wird die Geschichte, die hier andauernd angedeutet wird, nie erzählt! :slight_smile: Ein wenig langweilig ist das Lied wegen der monotonen Musik, aber die Idee ist genial! Zwar eines der schlechteren Lieder, aber dennoch nett :wink:
14. Ibrahim Griechen mögen Türken nicht - Türken mögen Griechen nicht…in welchem Ausmaß das stattfindet, erzählt uns die EAV mit dem genialen (Kurz-) Lied “Ibrahim”. Bei der “100 Jahre”-Tour genial dargestellt!
15. Eierkopf-Rudi EAV gegen Neonazis - das war desöfteren schon! Und diesmal rockt die EAV ordentlich zu genialen Anspielungen (Rudi tanz den Adi etc.)! Bissiger, böser Text und “echte” Musik garnieren dieses geniale Lied!! :sunglasses: Mir gefällt’s! :smiley:
**16. Leckt’s mi… ** Gelungenes Outro! Klingt ein wenig volkstümlich, dennoch gut! Und dass die EAV auch gemütliche Lieder singen kann und dabei dennoch sarkastisch und böse sein kann mit viel Witz, beweisen die Jungs hier! Auch die Version auf “Let’s Hop” gefällt mir gut! Aber die originale kann schon etwas! :wink:

Cover/Artwork Von mehreren Fans habe ich schon gehört, dass sie mit dem Cover nicht zufrieden sind. Ich muss dem allerdings widersprechen. Klar, der Neppomuk mit der Banane mag nicht allzu spannend wirken, aber gerade das ist doch der Charme daran und das passt ja auch zum Titel “Nie wieder Kunst”. Und außerdem ist das Booklet mit vielen tollen Zeichnungen versehen! Es hat etwas, obwohl auch ich von Tom besseres gewohnt bin - siehe “Im Himmel ist die Hölle los”! :wink:

Singles Für mich persönlich wurden die Singles gut gewählt! Doch das in aller Kürze: “Die neue S(pass)-Klasse” enthielt das “Nie wieder Kunst-Medley” und war nur zu Promozwecken gedacht. Der Folder ist nett gestaltet und eine clevere Idee, das Medley enthielt Auszüge aus den Demos der späteren Lieder. Ich habe es allerdings noch nie gehört…
“300 PS” musste einfach ausgekoppelt werden! Eines der besten Lieder! Und mit “300-700 PS” gibt es zum letzten Mal eine richtige Maxi-Version. Die zusätzliche Strophe ist richtig gut! Gefällt mir gut! Auch das Cover ist gut gewählt!
Das gleiche gilt für “Einmal möchte ich ein Böser sein”. Allerdings gibt mir die Auskoppelung eine Frage auf: Die erste MCD trug die Überschrift “Heavy-Mix” und enthielt nur die Originale Version, “The Frogs”, und “Leckt’s mi”…da finde ich die “Böse Buben” MCD “heavyier” mit den beiden rockigeren Versionen (und “The Frogs” :unamused: )
Weniger gut gefällt mir “Flugzeug”. Das Cover kommt mir vor, ist schnell gezeichnet worden und die Remixe gefallen mir überhaupt nicht - ist nicht mein Geschmack :unamused: :wink:
Und am wenigsten gefällt mir “Cinderella”! :unamused: Angeblich wurde es ja ohne Mitsprache der EAV veröffentlicht - und das merkt man auch: Hässliches bzw. ideenloses Cover mit einer Radio-Edit-Version (warum wurde die Originalversion gekürzt?!) und der “ganzen Wahrheit” - einfach die Live-Version mit der letzten Strophe. Weiters ist noch das “Hip Hop-Medley” vom “Kunst-Tour” Live Album enthalten. Da hat sich wohl niemand Gedanken gemacht… :unamused:

Zusammenfassung Ich mag das Album gerne! Das Problem, dass es nicht mehr so beliebt wie die Alben der großen Zeit ist, sehe ich an zwei Punkten: Erstens - zu viel Computer, zu wenig Kompositionen von Eik, Nino und co. Es klingt ZU künstlich für die EAV. Und Zweitens - Der Titel klingt ein wenig nach einem Konzeptalbum. “Geld oder Leben” sowie “Liebe, Tod und Teufel” sind mehr oder weniger richtige Konzeptalben, wo vieles zusammengehörte. Das nahm im Laufe der Zeit ab und das Album enthielt einfach nur Lieder, keine Zusammenhängenden…
Dennoch werde ich immer einen besonderen Bezug dazu haben, da es mein erste Album (ÜBERHAUPT!) war und ich damit aufwuchs. Doch jetzt musikalisch und textlich verglichen mit den “großen Alben” muss ich die Schulnote 2-. Gute Lieder sind oben, viel Witz, schöne Gestaltung - aber oft zu weit weg von sich selber! :slight_smile:

Weiß einer, wie der Arbeits-Titel von “Nie wieder Kunst” hieß oder gab es offiziell überhaupt einen? Würde mich mal interessieren. :wink:

Auf facebook scheint es gerade so eine Challenge zu geben, für eine bestimmte Zeit jeden Tag eines seiner favorisierten Musikalben vorzustellen oder halt zu posten.

Wie auch immer: Leo Bei hatte vor ein paar Tagen “Nie wieder Kunst” im Ranking. Zu dem Post entspann sich eine kleine Unterhaltung mit David Bronner darüber, die sehr interessant ist: Bronner erwähnt unter anderem, dass die Produktion (auch) innerhalb der Band durchaus kritisch gesehen und als Grund für den Misserfolg auch der Kunst Tour gesehen wurde.

war die tour den wirklich soooooooooooo der misserfolg? ich war damals ja noch in der volksschule und meinen erinnerungen nach war das album (zumindest in österreich) in aller munde…

Echt interessant, auch die Info, dass das Konzert in der Stadthalle (Wien?) wegen bandinterner Streitereien fast ausgefallen wäre. Wir hatten das ja schon mal an anderer Stelle: Die Jahre von 1994 bis 1996 waren für die EAV offenbar wirklich die Hölle. Verrückt - und was für ein Glück - dass es die Verunsicherung 25 Jahre später noch immer gibt.

Das denke ich mir auch immer wieder. Als ich mir das Album (vor fünf Jahren etwa) bestellt habe und das Booklet das erste Mal durchblätterte, war ich ganz erschrocken, wie viele bekannte Namen plötzlich nicht mehr dabei war - obwohl ich wusste, dass es zu der Zeit größere Abgänge gab.

Jetzt wo David Bronner sich hier auch zu Wort gemeldet hat, muss ich mich ein bisschen revidieren. :sweat_smile: Das Album ist ja schon irgendwie ikonisch, die glasklare Produktion legendär. Ich bleib zwar dabei, dass NWK nicht zu meinen Lieblingsalben der EAV gehört, aber es hat schon seinen Sinn, seine Daseinsberechtigung in der von Haus aus knallbunten, verrückten Popwelt in der Mitte der 90er Jahre.
Verbinde mit dem Album viele gute Erinnerungen. Die sterile Produktion war meiner Meinung nach nicht das Problem an dem Album, denn ich liebe z.B. IHidHl und Frauenluder, die ja auch eher glatt produziert sind. Ich empfand wohl das Geblödel auf NWK immer ein bisschen zu überambitioniert und kalkuliert, die Dichte an Albernheiten zu stark, aber das ist wohl ganz subjektiv. Soundtechnisch echt genial, wie z.B. der Wecker in „Die Zeit“ zerschmettert wird und wie intensiv und detailliert das in Stereo klingt.
Ein wahres Meisterstück von Herrn Bronner ist die LP „Gemma Gemma“ von Krautschädl (2011), das ist wirklich nach wie vor absolut hörenswert! Schade, dass die Jungs wohl aufgehört haben.

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