Knorkator - We want Mohr

Am 17. Januar 2014 veröffentlichen Knorkator ihr neues Werk “We want Mohr” auf CD (wahlweise zusammen mit einer Konzert-DVD), Vinyl und als Download. Allzu viel ist dazu noch nicht bekannt, außer dass mindestens drei Songs - wie der Album-Titel bereits vermuten lässt - Geschichten aus dem “Struwwelpeter”-Buch vertonen, u. a. die Geschichte vom Daumenlutscher Konrad, zu dem es auch ein von Fans finanziertes Zeichentrickvideo geben soll. Daneben wird vermutlich aber auch eigenständiges Knorkator-Liedgut auf der Platte zu finden sein. Artwork und Booklet sollen, wie das Video, ebenfalls vom Zeichner Jan Bintakies in Struwwelpeter-Optik gehalten werden.

Mehr Infos und ein kurzes Ankündigungsvideo zu der ganzen Sache gibt es hier: http://www.pledgemusic.com/projects/wewantmohr

Ab dem 31.01. geht’s dann auf Tour.

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Ick freu mir…besonders wegen der DVD

Mittlerweile wurden Cover und Tracklist zum neuen Album veröffentlicht (CD, CD+DVD, Vinyl+CD).
Für das Motiv der ersten beiden Cover sowie den Titel des Albums wurde der Band von einem Verband für schwarze Menschen (bzw. für deren angebliche Interessen) bereits im Vorfeld Rassismus vorgeworfen. Absolut lächerlich, aber es soll sich jeder sein eigenes Bild machen…

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01. Hymne
02. Zoo
03. L
04. Antwort
05. Konrad
06. Fortschritt
07. Ich Geb Es Auf
08. Robert
09. Victorious
10. Breaking The Law
11. Friederich
12. Time To Rise
13. Adé

In fünf Tagen ist es endlich soweit :smiley:! Und wie man inwischen weiß, wird die “Bonus”-DVD für ein paar Kröten mehr insgesamt satte 34 (!) Songs aus zwei Berlin-Konzerten in der Zitadelle 2012 und in der Columbiahalle 2011 enthalten.

Heute vorbestellt…inkl. DVD

Mal doof gefragt: Was soll der Titel denn bedeuten?

Gleich vorweg: Ich hole jetzt etwas weiter aus und daher ist das, was jetzt kommt, auch mehr als eine bloße Antwort auf die Frage :wink:.

Drei Songs des Albums sind musikalische Umsetzungen von Texten aus dem bekannten Kinderbuch „Struwwelpeter“ des Arztes und Buchautors Heinrich Hoffmann aus dem Jahre 1845. Knorkator haben die Geschichten vom Daumenlutscher, vom fliegenden Robert und vom bösen Friederich vertont. Diese Lieder bilden scheinbar eine Art „Grundgerüst“ des Albums (ich hab’s noch nicht gehört), ebenso Cover und Booklet. Eine weitere Geschichte im Buch ist „Die Geschichte von den schwarzen Buben“ (http://de.wikisource.org/wiki/Der_Struwwelpeter/Die_Geschichte_von_den_schwarzen_Buben). Ein Bildmotiv aus dieser Geschichte hielt auch als Vorlage für das Albumcover der CD-Version her, beim LP-Cover entschied man sich hingegen, den Gitarristen der Band zum Struwwelpeter selbst zu machen. Beide Varianten finde ich sehr gelungen! Nebenbei bemerkt handelt es sich bei der Dame, die hierfür als „Mohr“ abgelichtet wurde bzw. Modell stand nicht um eine angemalte Weiße, sondern tatsächlich um eine mit der Band befreundete Farbige. Ich bin mir absolut sicher, dass in keinster Weise beabsichtigt war, farbige Menschen zu beleidigen oder schlecht darzustellen. Jedem, der die Band Knorkator ein bisschen besser kennt, ist das denke ich klar. Trotzdem ahnte ich schon bei der Veröffentlichung dieser Mohren-Motive, dass sie in eine rassistische Richtung gedeutet werden könnten…

Man kann jetzt natürlich darüber streiten, ob das alles vielleicht dennoch unbeabsichtigt rassistisch ist. Aber streiten kann man bekanntlich über fast alles. Ich persönlich find’s etwas weit hergeholt. Die drei bösen (weißen) Buben werden auf dem Cover schließlich ebenso abgebildet, wie der gehänselte „Mohr“. Es wurde also nicht einmal die Message der Originalgeschichte verändert. Außerdem finde ich, dass es jedem Künstler zustehen muss, einen Stoff wie den Struwwelpeter zu interpretieren. Auch wenn das Original von 1845 sicherlich nicht mehr ganz zeitgemäß ist, so ist es trotzdem ein Stück deutscher Kultur. Jeder Mensch hat ja die Möglichkeit, sich das Originalwerk anzusehen (sogar frei im Internet), es mit der Adaption von Knorkator zu vergleichen, sich seine Meinung zu bilden, zu kritisieren, zu loben, usw… Aber bei dem, was im Internet über das Album verbreitet wird, wird freier Meinungsbildung kaum Platz gewährt. Da wird der Band der Rassismusstempel raufgedrückt und fertig. Diese „Kritiken“ stammen zwar nur von wenigen Menschen, insbesondere von der „Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V.“ (http://isdonline.de) und einem Blogger (http://atifhussein.wordpress.com), aber das genügt eben schon, um bei Google direkt nach dem Albumtitel selbst als ersten Suchtreffer „we want mohr rassistisch“ zu bekommen. Das ist natürlich auch eine Gefahr des Internets selbst. Umso wichtiger find ich es, auch Gegendarstellungen zu haben. Ein Image zu bekommen, auch zu unrecht, geht sehr schnell, aber es wieder loszuwerden, kann ewig dauern oder sogar schier unmöglich sein. Und in Deutschland gilt man, auch auf Grund der schrecklichen Vergangenheit, eben doch schneller als Rassist, als in so manch anderem Land. Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass man Cover und Titel getrost mit Humor nehmen kann!

Sänger Stumpen hat bereits eine Stellungnahme zu der Vorwürfen abgegeben, welche man u. a. hier nachlesen kann: News | KNORKATOR: Stellungnahme zu den "Nazi"-Vorwürfen | POWERMETAL.de

…erinnert mich alles gerade ein wenig an die „Supertürke“-Diskussion vor einiger Zeit!

Noch ein kleiner Nachtrag zur Bedeutung des Albumtitels: Knorkator hatten sich ja Ende 2008 für etwa zwei Jahre aufgelöst. “We want Mohr” ist das zweite Album nach ihrer Wiedervereinigung. Man könnte den Titel also auch als eine Art Zugabe-Ruf dafür sehen, dass die Band ein weiteres Album veröffentlichen soll. Und in Verbindung mit dem Cover-Motiv ergibt sich statt “more” eben “Mohr”. Somit wäre der doppeldeutige Name des Albums sogar passend. Ist aber nur eine Vermutung von mir.

Sie ist da. Ich liebe Amazon dafür das sie immer so verschicken das sie einen Tag vorm Realese da ist :slight_smile:))




Hab meine - dank Müller - auch schon :slight_smile:!

Hier gibt’s das angekündigte Video in voller Länge: http://www.youtube.com/watch?v=Js4pGy_q35k&hd=1

Spielen wir ein Suchspiel…auf den folgenden Bildern sind 2 Forenmitglieder, 1 talentierter Berliner Produzent und ein Musiker einer hoffnungsvollen Österreichischen Nachwuchskombo versteckt. Viel Spaß :slight_smile:






@ Benni: Danke für die Erklärung!

@Häkelgarn: Kein Ding, irgendwie hab ich ja Spaß an so was :wink:.

@silverandcold: Man darf die neue DVD von Knorke also unter “Nebenprojekte” in der EAV-Diskographie einordnen :mrgreen:!

Viel interresanter ist die Frage ob Ideen aus der Show in der möglichen nächsten EAV Tour einen Platz finden :mrgreen:

(Wie so ein durchschnittliches EAV - Publikum wohl auf Flugverköstigung reagiert?)

Wirklich empfehlenswerte Scheibe übrigens :smiley:! Zumal diesmal auch keine Lieder dabei sind, die schon mal in irgendeiner Form veröffentlicht wurden. Das war für viele beim letzten Album glaube ich der Hauptkritikpunkt. Außerdem meine ich, dass “We want Mohr” musikalisch wieder eine Spur härter geworden ist. Der mehrmals wiederkehrende Einsatz von Geige und Chor rundet die Platte zusätzlich ab, zumal einige richtig schön lange “ausgespielte” Songs drauf sind. Generell erscheint mir das Album diesmal wieder mehr als “ganzes Werk”. Das Einzige, was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte ist, dass man wenigstens bei 1, 2 Liedern den guten alten Knorke-Fäkalhumor wieder auspackt :wink:! Alf Ator meinte zwar, dass solche Themen bereits so ausgiebig behandelt wurden, dass es dazu eigentlich nicht mehr viel zu sagen gibt, aber ein, zwei Kracher á la “Schwanzlich willkommen”, “Die Narrenkappe” oder “Nur mal angenommen” hätten die Scheibe denke ich trotzdem noch zusätzlich etwas aufgewertet :wink:! Ansonsten kann ich das neue Album aber wirklich jedem Knorkator-Liebhaber absolut ans Herz legen!

Zur DVD: Der Mitschnitt aus der Zitadelle ist wirklich 'ne Granate! Ich glaub so professionell - vor allem was die Bildqualität angeht - wurden die Jungs (und Mädels, in diesem Fall) noch nie mitgeschnitten. Für SD-Material (also keine Blu-ray) kommen Schärfe und Farbintensität auf meinem 50-Zoll-Plasma erstauntlich knackig rüber. Der Sound geht soweit auch in Ordnung, allerdings bin ich mir relativ sicher, dass bei den Lead-Vocals von Alf Ator und Tiger Lilly Marleen zumindest teilweise nachträglich Overdubs draufgelegt wurden. Ich kann mich natürlich auch irren, aber da klingt die Akkustik des Gesangs irgendwie hörbar anders, als bei Stumpens Gesang und ich bilde mir auch ein, dass man’s teilweise sieht, wenn man sich drauf konzentriert :wink:. Trotzdem einer der geilsten Knorkator-Mitschnitte bisher, sowohl in puncto Bildqualität als auch, was das Aufgebot auf der Bühne angeht. Jetzt beiß ich mir noch mehr in den Arsch, nicht dabei gewesen zu sein! Als Bonus gibt’s weitere 10 Songs (ohne Überschneidungen), welche im Dezember 2011 auf der “Ü77 Tour” in der Columbiahalle mitgeschnitten wurden. Speziell die Bildqualität ist hier zwar nicht so pralle, aber trotzdem eine tolle Erinnerung an die Tour, zumal ein paar Songs davon vorher noch nicht als Live-Version veröffentlicht wurden.

Gerade beim Kauf der Luxus-Edition, bestehend aus Digipak, CD, schickem Struwwelpeter-Booklet und vollwertiger Konzert-DVD bekommt man wirklich 'ne Menge geboten und der Preis geht dafür mehr als in Ordnung!

PS: Die “Mohren”-Dame auf den Konzert-Plakaten wurde inzwischen durch den Niklas ersetzt und die alten Plakate werden nicht mehr weiterverwendet. Im Booklet wurde es ebenfalls so gehandhabt. Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V. gibt sich mit diesem (O-Ton) “Teilerfolg” natürlich nicht zufrieden.

Als Bildungsbürger habe ich bei dem Albumtitel als erstes weder an Rassismus noch an Kinderbücher gedacht, sondern vielmehr an Joseph Mohr, einem der Mitautoren des Weihnachtslieds “Stille Nacht”. Ich hoffte auf ein Weihnachtsalbum (verrückte Idee, so ein Weihnachtsalbum!!!).

Ja, ich bin der uncoolste Mensch der Welt.

Die Fusion: http://www.mohr-eav.de/ :mrgreen:

:XD:

So…Konzert absolviert…Ludwigsburg, Rockfabrik…übrigens mein drittes…
Ich bin dazu vor ein paar Jahren über einen guten Freund gekommen, der natürlich wieder mit von der Partie war.

Ist zwar nicht mein eigentlicher Musikgeschmack, aber immer wieder sehr unterhaltsam. Es lebt vom dreifachen Kontrast: 1. die lustigen, bisweilen intelligenten, manchmal auch “ordinären” Texte, 2. die dazu völlig unpassende, sehr harte, aber nicht schlechte, da rhythmische und melodiöse, Musik sowie 3. die wiederum dazu gar nicht passende irrwitzige visuelle Darbietung…

Ein “Gesamtkonzept” eben, und das gefällt mir immer…

Das Thema des Albums wurde übrigens so gut wie gar nicht aufgegriffen, sieht man von den paar neuen Songs selbst sowie einem kleinen Sonnenschirmchen über Alf Ators sowas von funktionslosen Keyboards ab…

Viele Grüße
cheffe