EMI wird zwischen Universal und Sony aufgeteilt

Die ehemalige Plattenfirma der EAV EMI wird zerschlagen und unter Universal und Sony aufgeteilt. Universal (größtes Major-Label der Welt) übernimmt das Tonträgergeschäft und Sony/ATV das Verlagsgeschäft (hält Musikrechte).

Kann mich jemand kundiges aufklären, was das nun bedeutet für die EAV? So wie ich es verstehe, wandern die bei der EMI erschienenen Alben der EAV zu Universal, oder? Aber gibt es EAV-bezogen auch (Nutzungs-)Rechte, die somit an Sony fallen? Bei der EAV müssten die Nutzungsrechte an den Kompositionen und Texten bei Thomas Spitzer und Co. sein, oder?

Bin da leider vollkommen unkundig, aber wenn die Songrechte wieder vereint bei einer Firma lägen, wäre das ja nicht die schlechteste Entwicklung.

Ich glaube, die Verlagsrechte beziehen sich auf die Fälle, in denen Nutzungsrechte an Texten und Kompositionen exklusiv an einen Verlag abgegeben werden. Das heißt, jemand komponiert oder textet etwas, macht daraus aber keinen produzierten Song, sondern verkauft seine Idee an einen Verlag. Der verkauft die Komposition/Text dann an jemanden anderen, der sie brauchen kann. So können sich Plattenfirmen eine Produktion zusammenkaufen. So nach dem Motto: Es ist Oktoberfestzeit, wir brauchen einen Song zu dem Thema. Lieber Verlag, habt ihr was passendes? Schön, dann brauchen wir noch einen Produzenten, Sänger, etc.

Thomas Spitzer wird aber die Nutzungsrechte an seinen Kompositionen und Texten alle selbst haben, sonst könnte nicht sowas wie das “100 Jahre EAV” entstehen, ohne für die eigenen Lieder nochmal zahlen zu müssen.

Ich hoffe, ich lieg nicht total falsch…

Also mein Halbwissensstand zu dem Thema sieht folgendermaßen aus: Die Rechte für die Texte und Melodien liegen natürlich bei den Urhebern, also vorwiegend bei Thomas Spitzer bzw. Spitzer/Eberhartinger/Holm/Breit/Schönberger. Die Rechte für die jeweiligen Aufnahmen liegen aber bei den Plattenfirmen. Die Hits und Klassiker für “100 Jahre EAV” mussten ja auch komplett neu eingespielt werden, weil die Rechte für die Originalaufnahmen bei der EMI liegen/lagen. Es gibt von sehr bekannten Künstlern manchmal auch plattenfirmenübergreifende Best-Of-Zusammenstellungen. Die Doppel-CD “Hoch wie nie” von Falco ist z. B. so ein Fall. Hier fließen dann aber Gelder von der Plattenfirma, die das Album veröffentlicht an die Plattenfirma, von der die Songs übernommen werden. Wenn Sony Music Rechte jetzt auf einmal an alten EAV-Aufnahmen hätte (z. B. am ersten Album), wäre das beispielsweise für eine Raritäten-Zusammenstellung, wie sie momentan im Raum steht, mit Sicherheit zuträglich. Alles in allem scheint es mir so, dass sich der Major-Markt zunehmend monopolisiert. Erst schluckte Sony die BMG, jetzt schlucken Universal und Sony die EMI. Ich wage zu bezweifeln, dass die großen Labels in ihrer momentanen Form noch allzu lange existieren werden. Spätestens wenn die Herstellung der CD stark eingeschränkt wird (was ja scheinbar geplant ist), werden die großen Plattenlabels wohl nicht mehr so stark benötigt. Sie stellen dann ja quasi nur noch das Bindeglied zwischen Künstler und der jeweiligen Download-Plattform dar. Das kann ein kleines Label ganz genauso. Und für die Promotion kann man auch externe Firmen beauftragen. Und mehr Freiheiten in Punkto Songauswahl, Gestaltung, Marketing usw. haben die Künstler dadurch obendrein auch noch. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, in welche Richtung sich der Musikmarkt in den nächsten Jahren entwickeln wird. Hoch lebe sowieso das Vinyl :mrgreen:!

Ich vermute nur, dass Sony über diesen Weg (Verlagsrechte) eben nichts EAV-relevantes erhält, da die Nutzungsrechte für Text und Komposition vermutlich weiterhin bei den Urhebern liegen und nicht bei einem Verlag. Universal hat jetzt die Rechte an den Aufnahmen, wie Du schon sagtest. Besser für die Raritäten wäre es also gewesen, wenn Sony die Rechte an den Aufnahmen gekauft hätte.

Aber wie gesagt, reine Vermutung…

Das ist ein schöner Anlass, um nochmals zu betonen, dass es unfassbar ist, dass das EAV-Debütalbum nach über 30 Jahren noch nicht digital vorliegt. So eine richtungsweisende und für Österreich (Achtung! Größenwahn!) stilprägende und entscheidene Platte wurde nie nachgepresst. Ein Jammer…

Ja!! Hab’s mir heut Vormittag erst wieder gedacht!! Die EAV war verdammt noch mal die erfolgreichste österreichische Band, die im gesamten deutschsprachigen Raum enorme Erfolge einfahren konnte und zieht bis heute genug Publikum an, um Säle zu füllen! Das Debütalbum einer solche Kapelle hat es einfach verdient, in aufgemotzter Qualität im berühmten “edlen Digipak” mit einem Nachdruck des berüchtigten Comix-Heftchens, Bonus-Tracks, Liner Notes der damaligen Bandmitglieder, seltenen Fotoaufnahmen und all dem Firlefanz veröffentlicht zu werden! Heiliges Kanonenrohr :stuck_out_tongue:!!

Für den Anfang täte es natürlich auch das hier:

http://s14.directupload.net/images/111116/b8hze6qr.jpg

Im Inneren des „edlen Digipaks“ befindet sich natürlich ein ausführliches Booklet, auf dessen Vorderseite das unveränderte Original-Cover prankt. Im Inneren ist es mit dem gesamten Inhalt des Comic-Heftchens der LP, alten Fotoaufnahmen ('77 - '79) sowie Liner Notes von Thomas Spitzer, Nino Holm, Wilfried Scheutz & Co. gespickt! Das Aussehen der CD selbst lehnt sich an das blaue EMI-Label der LP an.

So, liebe Kinder! Märchenstunde is vorbei :mrgreen:!

Ich glaube du hättest das Cover von the Very Best OF besser zusammen photoshopen können^^

Das glaub ich auch :wink:. Hatte für das Obere leider grade nur GIMP zur Hand :stuck_out_tongue:.

So eine Gesamt-Collection in einem schönen Schuber mit remastered Aufnahmen wäre ein Traum! Würde ich sofort kaufen. Aber sorry folks, dass ich das sagen muss, the EAV is not The Beatles! :wink: Aber hoffen kann man ja mal, es gibt genügend andere Bands in der Größe der EAV, bei denen das gemacht wurde. Die sind aber meist bei keinem Major Label.

Jetzt kann ich auch nochmal erläutern, was ich meinte: Ich bezog mich auf die jetzt rausgekommene Podcast-Folge #9 mit @flowfish: Dort erklärt Sören, wie das mit den Plattenverträgen ist. Da die EAV zu hoher Wahrscheinlichkeit einen Bandübernahmevertrag bei der EMI hatte, liegen die Rechte an den veröffentlichten Aufnahmen bei EMI und demnächst bei Universal. Dass die EAV Songs übergeben hat, die die EMI dann nach Übernahme doch nicht veröffentlicht hat, ist relativ unwahrscheinlich, könnte aber theoretisch sein. Die Rechte an nicht an EMI übergebene Songs und Demos liegen weiterhin bei der EAV. Also dürften durch die Übernahme des einen Teils durch Sony (welche nur die Verlagsrechte ergo Künstlerverträge keine Bandübernahmeverträge erhalten) nichts von der EAV zusätzlich an Sony wandern. Ich hoffe, ich hab’s richtig wiedergegeben, hört’s Euch einfach an. Sören hat’s sehr verständlich erklärt.

Bleibt das Label EMI als Marke eigentlich erhalten? Ariola gehört ja auch seit Jahren zu Sony Music, wird aber nach außen weiterhin als Ariola vermarktet, mit eigenem Logo und eigener Website.

Sony übernimmt EMI Music - ich blick da nicht mehr durch…

Es ist alles so verwirrend - offenbar hat damals nicht Sony allein den Emi-Verlag (Emi Music Publishing) gekauft sondern der Großteil ging an einen Fonds der Vereinigten Arabischen Emirate. Hier gibt’s noch mehr Infos:

Jetzt haben sie die Anteile auf 90% aufgestockt.