Das Equipment der EAV

Ich verstehe zwar kaum ein Wort, finde diesen Thread aus dem offiziellen Forum trotzdem lesenswert. Kann jemand vielleicht mal übersetzen?

http://www.eav.at/forum/viewtopic.php?f=10&t=891

Was verstehst du den nicht? Da ich in dem Thread ja mitgeschrieben hab frag mich einfach was du nicht verstehts und ich übersetzt es dir :slight_smile:)

@silverandcold: Ich finde Deine Ausführungen auch sehr interessant und hätte gleich eine Frage: Wie muss man sich die Studio-Produktion von “Neppomuk’s Rache” und “Watumba” vorstellen? Die Alben waren vermutlich größtenteils auf Synthesizer und Drumcomputer eingespielt? Aber wie schaut es mit Gitarrenparts aus? Oder waren da auch “echte” Instrumente am Werk?

Ufff

Ich muss gesteht das ich auf die Frage nur Vermutungen anstellen kann.

Gitarrenparts sind auf jedenfall immer mit “Echten” Instrumenten. Digitale Gitarren gibt es erst seid (lasst mich nicht lügen) 2004, und Virtuelle Gitarrenverstärker ala Pod oder Guitar Rig gibts auch erst seid ein paar Jahren.

Meistens kommen mehrere Gitarrentypen zum Einsatz. Bei Tom tippe ich auf (aufgrund der Videos und Liveaufnahmen) auf Stratocaster ( warscheinlich auch seine Schwarz / Rote Custom Made), Les Pauls von Gibson und vll die ein oder andere Yamaha Gitarre weil die Jungs während der Neppomuk Zeit ein Endorsement mit Yamaha hatten. Über Verstärker weiß ich ehrlich gesagt nichts. Tom nimmt aber heutzutage eine Marshall Combo auf Tour.

Bei Keyboards un Synthies bezieh ich mich einfach mal auf den Beitrag im EAv Forum da stehn ja einige drin.

Zum Thema Drumcomputer. Drumcomputer wurden (denke ich) nicht verwendet sondern Midi Trigging. Sprich das Anders am Schlagzeug auf deine Trommel hat und dadurch (via Trigger) ein Sampler angesteuert wird. :slight_smile:

Bei Fragen,einfach Fragen :slight_smile:)))

Sehr interessant! Vielen Dank für die Erklärungen! Wurde auf Watumba bei den Songs ohne “echte” Drums auch mit Midi-Triggering gearbeitet? Also z. B. bei “Neandertal”, “Jambo” oder “Hip-Hop”. Weil da klingt’s für meine Öhrlein schon sehr durchprogrammiert (fast schon zu gleichmäßig und glattgebügelt). Ich war mir eigentlich immer relativ sicher, dass hier keine von Hand gespielten E-Drums zum Einsatz kamen, zumal die Spielweise von Anders z. B. bei Neandertal auf dem Kunst-Tour-Album ganz anders klingt, als das von mir vermutete Programming auf dem Studioalbum. Hier hätte ich gleich die nächste Frage: Mir wurde mal erklärt, dass das Schlagzeug auf dem Kunst-Tour-Album deshalb so “glatt” klingt, weil auf der Tour ebenfalls mit Midi-Triggering gearbeitet wurde. Anders hatte auf der Tour ja ein normales akustisches Schlagzeug dabei, der Sound wurde aber, so wurde es mir mal erklärt, ebenfalls per vorgespeicherter Sequenzen (Midi?) ausgegeben. Kannst du raushören, ob das stimmen könnte? Für mich klingt’s jedenfalls nicht ganz wie ein normales Akustikschagzeug (einach zu “glatt” dafür).

Hmm

Ich hab mir grad die Watumba nochmal angehört und muss gestehn das ich die Frage mit Drumcomputer oder nicht…nicht beantworten kann. Es kann sein das die Jungs da was programmiert haben. aber ein guter Schlagzeuger der mit Click (Taktgeber) spielt bekommt das auch hin.

Mit der Kunst Tour hast du recht. Das Schlagzeug klingt so glatt durch das Midi Triggering. Da werden die Sounds ja nicht vom Schlagzeug erzeugt sondern von einem Sampler. Das Schlagzeug ansich wirkt nur als Auslöser (also als Trigger) für den Sampler. Sprich ich hau auf die Tom und der Sampler löst dadurch den und den Sound aus. Bei einem nicht getriggerten Schlagzeug wird der Sound anders je nachdem wo man auf dem Fell draufschlägt. Und da man nicht immer genau mittig Schlägt kommt dadurch dieser natürliche Sound. Beim Sampler ist natürlich nur ein Sound drin der immer wieder ausgelöst wird. Darum klingt das so glatt, weil alle natürlichen “Dreckfaktoren” wegfallen. Der einzige Dreckfaktor der bleibt sind die Übersprechungen vom Overheadmikro…aber das geht glaube ich zu weit um das zu erläutern :slight_smile:))

Wobei ich nicht weiß wie das bei der Basedrum und der Snare war. Bei der Basedrum geh ich davon aus das die nicht getriggert war sondern ganz normal abgenommen. Bei der Snare meine ich bei der Neppomuk Tour ein Mikrofon gesehn zu haben so das die Vermutung nahe liegt das der Tonmann beide Sounds gemischt hat. Und die Becken waren immer echt.

Die Jungs haben aber schon vor der Kunst Tour mit Miditriggering gearbeitet. Während der Pinguin Tour (1988 ) hat Anders Hexatoms von Dynachord benutzt. Und ab der Neppomuk Tour (1990) die damals brandneuen Ddrums Trigger. Die hatten den vorteil das die an ein normales Schlagzeug geklemmt werden konnten und dadurch das Spielgefühl erhalten blieb, was bei normalen E - Drums recht schnell flöten geht.

Ich habe aber leider keine Live DVD (bis auf die 100 Jahre Eav) und auf den Youtube / Myvideo Videos sieht man das immer so schlecht :slight_smile:

Sehr interessant, die Sache mit dem Trigger… wusste gar nicht, dass es sowas gibt.

Wirklich hochinteressant! Bin ja eh ein kleiner Technikfreak und habe selbst ein kleines E-Drumkit inkl. Fuß- und Basedrumpedalen. Macht mir immer wieder Spaß, solche Erklärungen zu lesen. Vielen Dank dafür! Übrigens (ich hab’s glaub ich schon mal irgendwo an anderer Stelle erwähnt) hat Anders im Verlauf der “Geld oder Leben”-Tour zu seinem akustischen Schlagzeug ein elektronisches Drumpad mit mehreren aufgespielten Sounds (Hundebellen für Banküberfall, spezieller Schlagzeugsound u. a. für Kerkermeister usw.) hinzugefügt. Dieses Drumkit hatte er bei der frühen “Geld oder Leben”-Tour (siehe Alabama-Mitschnitt aus dem TV) noch nicht, aber dann bei den späteren Konzerten (z. B. Mitschnitte auf “Kann denn Schwachsinn Sünde sein”).

Ja das waren dann bestimmt die Hexatoms von Dynachord.

Ich kenn die Geld oder Leben Mitschnitte leider nicht, wie gesagt ich hab nur die 100 Jahre Live Dv und dann kenn ich ausschnitte aus der Pinguin,Neppomuk und Kunst tour von Youtube und Myvideo :slight_smile:)

Hi silverandcold,

schön, dass du den Weg in dieses Forum gefunden hast:-) Mir waren bislang so Begriffe wie z.B. „Trigger“ unbekannt, aber langsam verstehe ich!
Was mich mal interessieren würde, da du dich in diesem Bereich ja auszukennen scheinst: War dieses Antriggern von Sounds anstatt des „normalen“ Schlagzeugspielens eine Erscheinung der 80er, also quasi ein „Stilmittel“ oder ist so etwas live einfach billiger umzusetzen oder kann man daraus sogar darauf schließen, dass die ehemalige EAV-Besetzung musikalisch vielleicht nicht so versiert war wie die heutige und man das „Triggern“ - was in diesem Forum ja oft als „Playback spielen“ falsch gedeutet wurde - einfach wählte, um live einen saubereren Sound zu erzeugen, den man ansonsten vielleicht nicht hinbekommen hätte?

Was meinst du?

Also in den 80ern war es definitiv Stilmittel. Wenn man sich mal die Alben in der Zeit (also Geld oder Leben, Liebe Tod und Teufel, Neppomuks Rache , Watumba etc) anhört und nur auf das Schlagzeug achtet fällt auf das die Band damals sehr viele Schlagzeug Sounds hatte die Live halt durch das Triggern sehr einfach umgesetzt werden konnten :slight_smile: Bestes Beispiel ist dabei " An der Copacabana Live" achtet mal aufs Schlagzeug und darauf wo der Anders draufhat…dann wird das klarer: http://www.youtube.com/watch?v=b4zbGas-8A8 . Alternativ geht auch Ding Dong von 1990. Achtet mal auf dem Schlagzeugsound in der Strophe und dann bei " Mach nie die Tür auf" und vorallem worauf Anders haut (Stichwort E - Drum Pads) http://www.myvideo.de/watch/6695459/EAV_Ding_Dong_Live .

Letzendlich bleibt es aber Schlagzeugspielen ob jetzt getriggert oder nicht. Der Einzige Unterschied ist das der Hauptsound aus dem Sampler kommt. Aber wenn man nicht Schlagzeug spielen kann oder keinen Takt halten kann würde das auch Scheiße Klingen. Mit Playback hat das nichts zu tun.

Im Gegensatz dazu ist der heutige Sound der Eav ja ehr Rockiger, wobei Robert ja auch zwei Snaredrums benutzt (siehe 100 Jahre Eav DVD bei z.b “Wo ist der Kaiser”) :slight_smile:

@ silverandcold: Meinst du es war ein Stilmittel der EAV, um den Comic-Stil besser umsetzen zu können oder war es ein genereller Stil der 80er Jahre, dessen sich viele Bands bedient haben?

Uff…das ist ne Frage die der Tom Spitzer oder der Klaus Eberhartinger besser beantworten kann.

Aber E - Drums und Midi wurde in den 80ern generell viel benutzt, weil es gerade frisch raus kam. Ich glaub 1979 ist es entwickelt worden. Bei Gitarrenequipment wurde (und wird) das viel verwendet (Thema: Schalten von Gitarreneffekten) :slight_smile:

Ich sach ja: super Thema! So langsam verstehe ich etwas mehr über den alten und neuen EAV-Sound!

Wie gesagt, einfach mal genauer auf den Schlagzeugsound achten dann fällt das mehr auf. Früher ist mir das auch garnicht aufgefallen bis mir das mal bei den Live Videos aufgefallen ist und ich dann drauf geachtet und hingehört hab. Aber die Jungs haben das damals echt gut gemacht, weil der Sound passt IMMER genau ins gefüge :slight_smile:

Ich muss eine Aussage von mir revidieren nachdem ich mir grad die Kunst Tour angeschaut hab.

Da ist die Snare Drum keine “Echte” sondern ein E - Drum Pad…hört man auch sehr deutlich ( meiner Meinung nach) am Ende vom Kufsteinlied und sieht man bei Cinderella. Aber bei der Tour hat Anders sein Drumkit sowieso ein wenig ausgedünnt :slight_smile:

Sorry deswegen :slight_smile:

naja midi war ja praktisch eine revolution in der musikaufnahme in den 80ern genau wie die ersten mehrspurbänder ende der 60er und VST mitte der 90er und wird heutzutage in jeder studioproduktion eingesetzt.Seit VST hat sich aber in der hinsicht gar nix mehr getan

Die drums auf den alben nepumuks rache ,watumba, kunst sind meiner meinung nach fast ausschließlich programmiert. Das 100 jahre album ist bis auf die gitarren rein samplebasiert. Ich meine sogar im Refrain von sandlerkönig eberhart als hintergrund zweitgitarre den virtual guitarrist von steinberg zu erkennen.Zumindest hat der den exakt gleichen begleit loop im repertoir.