Der absolute Wahnsinn ! Kannte von den Fotos gerade mal drei Stück, die mal in einer TV-Reportage über STS gezeigt wurden. Allerdings stammen die meisten der Fotos wohl aus den Jahren 1980 und 1981, da hier eindeutig die “Café Passé”-Show zu sehen ist. Auf den Schwarz-Weiß-Fotos meine ich sogar Klaus zu erkennen. Das Foto mit Gert Steinbäcker als Weihnachtsmann stammt wohl von einer der Weihnachtstourneen, die die Verunsicherung damals gemacht hat.
Die größten Funde sind für mich aber die Antipasta-Zeichnungen (von Nino??). Bislang hieß es immer, es gäbe nichts von Antipasta, bis auf dieses eine Foto von einem Auftritt, das u. a. im EAV-Buch und in der Bio auf der EAV-Homepage zu sehen ist. Und jetzt tauchen urplötzlich sehr EAVige (!!) Antipasta-Zeichnungen, Auftrittsankündigungen und ein Bandlogo auf. Und das alles in recht guter Auflösung ! Schon ziemlich surreal, das Ganze. Es lebe das Internet!
…und jetzt mach ich mich an die Interviews (es gibt übrigens auch Kommentare im MP3-Format)!
Sehr, sehr interessantes Interview mit Eik Breit! Hochinteressant: Man hat bereits zur damaligen Zeit für “Tanz, tanz, tanz” (und ich vermute mal auch für die eigentliche A-Seite “Total verunsichert”) den Studioschlagzeuger Sigi Ritter engagiert, weil Anders zwar Freude an den Aufritten der EAV hatte, aber an wochenlangen Songentwicklungen in Kellern nicht interessiert war. Eiks Aussage “nicht die Kernpartie” lässt auch darauf schließen, dass man sich für die ersten Produktionen, die bewusst einen kommerzielleren Touch haben sollten, auch noch weitere Studiomusiker dazugeholt hat. Ich finde das insofern interessant, da gerade die “Spitalo Fatalo” gerne als die letzte wirklich wirklich komplett von Hand eingespielte EAV-Platte der alten Besetzung angesehen wird (auch von mir wurde). Auch die Aussage, dass man für die SF-LP zum ersten Mal zuerst die Songs entwickelt hat (teilweise mit Abzielen auf kommerzielle Singleerfolge) und erst dann die Live-Show drumherumgebastelt hat, beißt sich irgendwie mit dem Bild, das ich bisher hatte. Allerdings hat man jetzt auch eine Erklärung für die vielen Gastmusiker, die im Booklet der SF-LP aufgelistet sind .
Besonders aufschlussreich und zugleich schockierend finde ich Eiks Schilderung über Walter Hammerls Selbstmord. Mir war bisher weitgehend unbekannt, dass Walter Hammerls Suizid wirklich etwas mit seiner Mitwirkung bei der EAV zu tun hatte. Der Umstand mit Hammerls Esotheriktrip - angefacht von seiner damaligen Freundin - in dem der Selbstmord wohl stattgefunden haben muss, macht die Sache umso tragischer. Vielleicht bin ich da etwas dünnhäutig, aber nachdem ich mir diese Interviewstelle angehört habe, musste ich erstmal für wenige Minuten pausieren und still für mich verarbeiten, was ich da grade gehört habe. Es ist wirklich eine sehr persönliche Schilderung von Eik und es ist nicht selbstverständlich, das so genau erfahren zu dürfen. Darum: Danke, Eik!
Wirklich sehr schön, so viel über die Anfangsjahre der EAV von jemandem zu hören, der mal dabei war, der aber heute mit einer gewissen Entfernung auf die Geschehnisse zurückblicken kann. Dagegen sind die Interviewantworten von Klaus (verständlich, aber leider) zu sehr in Richtung PR getrimmt und die von Tom (die ich allerdings trotzdem liebend gerne höre ) zu sehr von seiner Emotionalität zur EAV im Hier und Jetzt geprägt. Eik kaufe ich wirklich jedes Wort ab, das er über die EAV verliert. Er scheint weder im Zorn, noch in übertriebener Euphorie zurückzublicken und “liefert” den EAV-Interessierten in diesem Interview meiner Einschätzung nach einen realistischen Blick auf die Anfangsjahre der Band, die wir alle so lieben.
Sehr geil ist der Text zu Antipasta: “Endlich eine Gruppe im Stile der Band. Multinationale Angelegenheit: 2 Esterreicher (Günther, Öik), 1 Tschusch (Zak), 1 Schwede (Nino), eventuell ein amerikanisches Maderl namens Gailie. Es wird darauf hingewiesen, daß das Auftreten der Gruppe nicht mit Konzert, sondern mit Fest zu bezeichnen ist. Und ANTIPASTA ist eine jugoslavische Dosenkonserve.”
Hab das Eik-Interview nun auch gehört. Hochinteressant, ich schließe mich Karlis Worten an!
Ob Anders Stenmo bei “Spitalo Fatalo” auch nicht gespielt hat?
Kennt jemand den Auftritt bei “Vier gegen Willi”? Das würde ich zu gern mal sehen mit der Blaskapelle.
Was hat eigentlich der Zusatz “der Kölner” bei Eiks Schilderung von Walter Hammerl zu bedeuten? Walter Hammerl war doch Grazer, oder hab ich was falsch verstanden?
Im Interview wird neben dem bekannten Sounds-Artikel als allererste Kritik aus Deutschland eine Kritik in der SZ über einen Auftritt im Marienkäfer in München genannt (was laut Eik der erste Auftritt in Deutschland überhaupt war, bisher hieß es immer, dass der erste Auftritt im Hamburger Onkel Pö war, Klaus hatte aber auch in seinem Buch von ersten Auftritten in München gesprochen, also scheint das zu stimmen). Weiß jemand, wie man alte Zeitungsartikel besorgen kann? Das SZ-Archiv beginnt erst 1992. Da gab es doch mal so einen Dienstleister?
Die Interviews zur EAV sind jetzt online. Faszinierend sind vor allem die Schilderungen von Wilfried über Hammerl und Thomas Spitzer. Interessant finde ich, dass auch Wilfried Thomas Spitzer als sehr einnehmenden Charakter schildert. Auch er spricht davon, dass jemand (in diesem Fall) Hammerl “Erfüllungsgehilfe” von Thomas Spitzer war. Zuletzt hatten wir solche Aussagen glaub ich von Marina Tatic und von Andy Töfferl gehört.