Hamburg war mal wieder grandios! Da ich am Vortag beim (Sitzplatz-)Konzert in Berlin war, hatte ich den direkten Vergleich. Die Stimmung war um ein Vielfaches ausgelassener. Im Zugabenblock hat das Publikum so laut “Küss die Hand, schöne Frau” gesungen, dass man Klaus’ “Küss die Hand, Messieurs Dames” gar nicht mehr hörte. Das habe ich bislang auch noch nicht erlebt. Nach “Morgen” gab es dann noch lange “EAV, EAV”-Sprechchöre Das Hamburger Publikum war also voll bei der Sache, übrigens auch beim Hauptprogramm! Es wurde gut zugehört und überraschend viele Besucher schienen die neuen Songs bereits zu kennen!
Da in den anderen Konzert-Threads ja bereits eine Menge über die Show geschrieben wurde, hier nur ein paar Kleingkeiten, die meines Wissens noch nicht erwähnt wurden:
- Vor dem Konzert läuft eine ziemlich gute EAV-Tracklist, u.a. mit Hereinspaziert" und “Woodstock” von den ersten beiden Alben! Letzteres finde ich ziemlich clever, denn Textzeilen wie “Die Götter der Musik und der starken Lieder,
sie riefen zum letzten Abendmahl” oder “Die Massen, sie knieten vor dem Bühnenaltar und vernahmen die Botschaft” passen vor einem EAV-Konzert wie die Faust aufs Auge.
- Mir gefällt der Übergang von “Theater um die Kunst” zu “Banküberfall”. In der letzten Strophe heißt es ja: “So zupf ich täglich meine Hits auf meiner alten Schrumpel”, im Anschluss kommt dann der erste 80er-Jahre-Hit der EAV. Das kann Zufall sein, aber wenn schon, irgendwie passt es!
- Fun fact: In Berlin deckte sich der Sandlerkönig mit der “Zeitung”, in Hamburg mit dem “Spiegel” zu (yeah!)
- Kriegt noch jemand den Text zu “Lampedusa” zusammen? Ich kann mich nur noch an folgende Zeilen erinnern: “In meiner Badewanne bin ich Kapitän, kann Lampedusa schon von weitem sehen, ???] Not, viele Brüder und Schwester sind schon tot.” An die zweite Strophe erinnere ich mich leider gar nicht mehr.
- Wenn beim “Unscheinbaren Bua” das Licht ausgeht und das Videospiel einsetzt (ist das “Counterstrike”, ich bin nicht so der Gamer…?!) ist Gänsehaut angesagt, da wurde es selbst in der Großen Freiheit mal ruhig!
- Bei “Sado Lily” wird das “Einbahn”-Straßenschild auf der Bühne zur “Sackgasse”
- die Pegida-Führung, speziell Lutz Bachmann, ordnete Klaus vollkommen richtig der braunen Soße zu, sagte aber auch, dass nicht alle, die dort mitdemonstrieren Nazis seien, worauf jemand hinter mir ein überzeugtes “Doch!” von sich gab
- die Band blieb während des Konzertes weitestgehend unverkleidet, immerhin trägt Aaron beim Religions-Medley eine Burka
- “Maschine” ist ein Live-Brett, die Inszenierung auf der Bühne, bei der Klaus im Schatten steht, ist ganz großartig geworden!
- der Abspann ist eine tolle Idee, hoffentlich wird der irgendwann mal käuflich zu erwerben sein, so schnell konnte man die ganzen Entwürfe, Bilder und Texte gar nicht erkennen.
- Beim Zugabenblock brachen alle Dämme, Klaus hätte “Morgen” gar nicht mehr vorsingen müssen, das Publikum kannte wirklich jedes Wort auswendig.
Alles in allem, ein Wahnsinnskonzert! Vielen Dank nochmal an Satanella für die spontane Einladung - damit habe ich gar nicht gerechnet und das hat mich wirklich sehr, sehr gefreut!