W-A! - 7 - Ein Loblied auf "Hunger"

Wie wär`s mit einem Underberg? :smiley:

Nach Millionen Hörvorgängen ist mir gestern erst aufgefallen, dass am Ende eine Anspielung auf die Eurovision-Melodie mit eingebaut wurde - passend zum Thema!

Respektive: der ganze Song basiert auf der entsprechenden Harmonie…

Stimmt!! Ist mir bisher auch nicht aufgefallen, danke für den Hinweis :stuck_out_tongue:! Hammer :mrgreen:!!

DAS war einer der wenigen musikalischen Schmankerl, die mir gleich aufgefallen sind. War aber, so wie ich das im Podcast verstanden habe, wahrscheinlich geplant, dass das Thema noch öfter erscheint, z.B. im Intro, oder?

ich finde auch den song super - aber leider verwirrt mich der text an mancher stelle… diese stellen “zwei Rumänen, ein Polak.” Ähnlich wie beim Balkan Boogie schreckt mich die Nicht-Österreicher feindlichkeit ein bisschen ab…
ich weiss es ist alles eine satiere aber ich verstehe sie hier nicht… wer wird hier verarscht … der 0815 österreicher?

Danke für eure meinungen…

Vielleicht nicht gerade der „08/15-Österreicher“, wohl aber der „Stammtischbruder“, der gemeinhein als Verkörperung des „hässlichen“ Deutschen (bzw. in diesem Fall eben Österreichers) gilt und auch bei der EAV ja durchaus Tradition hat („Café Passé“, „Toleranz“). Dieser stockkonservative, jede Veränderung der Verhältnisse kategorisch ablehnende Typus hat natürlich Probleme mit Menschen aus ihm unbekannten Ländern, die in seinem Viertel noch unbekanntere Speisen anbieten (bzw. in dieser speziellen Situation den Österreichern angeblich die Arbeitsplätze wegnehmen). Und nach dem fünften Bier werden diese Menschen vom Stammtischbruder im Kreise seiner gleichgesinnten Gesellen eben nicht mehr wertfrei als „Polen“ bezeichnet, sondern als „Polaken“, um damit direkt seine Missbilligung auszudrücken.

Ich denke, so ist es im Lied gemeint. Klaus singt hier also nicht als „er selbst“, sondern als Stammmtischbruder, der parodiert wird. Dadurch, dass das Lied als Gespräch zwischen drei Männern, die zusammen essen gehen wollen, inszeniert wird, wird diese Ironie IMHO auch viel klarer zum Ausdruck gebracht als z. B. beim „Balkan-Boogie“, wo ja keine solche Einordnung der Situation stattfindet und somit auch weniger klar wird, wer denn da eigentlich „spricht“ - was bei einigen ja durchaus immer noch ein wenig Bauchgrimmen verursacht, wenn sie das Lied hören.

Ich muss an dieser Stelle mal eine Lanze für den “Balkan-Boogie” brechen. Wer - um Himmels Willen und in aller Welt - kann denn da etwas falsch verstehen?! Der Text ist doch so überspitzt, ironisch und dadurch eindeutig (außerdem wird er von einem Anglo-Italiener, der in Österreich lebt und einen osteuropäischen Einwanderer-Akzent imitiert, gesungen). Also, nochmal: Wie blöd kann man denn sein, so einen Song falsch zu verstehen? Mich würde wirklich mal interessieren, ob es damals wirklich Leute gab, die sich wegen dieses Songs beschwert haben bzw. ob es tatsächlich Applaus von falscher Seite gab.

Aber die Studioversion singt doch der Klaus klugscheiß?!

Und: Das Lied ist super, aber längst nicht jeder Mensch besitzt einigermaßen funktionierende Ironiesensoren. Vor daher meine Antwort: Viele können so blöd sein :wink:!

Oh ja, stimmt!

Mir ist heute beim Hören von Heinz Rudolf Kunze aufgefallen, dass dessen Lied “Madagaskar” in gewisser Weise eine stilistische Parallele zum “Balkan-Boogie” aufweist: Der Text ist eine - natürlich ironische - Relativierung der deutschen Schuld am Holocaust, dessen Ironie aber nicht konkret zum Ausdruck gebracht wird (z. B. durch eine textliche Einordnung am Schluss), sondern im Grunde nur durch die Absurdität des gesamten Textes (“Das kann er ja wohl unmöglich ernst meinen!”) als solche wirkt: http://youtu.be/j6S7-Lgb9Gk

Fernsehen bildet ja ungemein. Durch die Serie „Outlander“ habe ich soeben erfahren, dass von dem irischen Dramatiker George Bernard Shaw folgendes Zitat überliefert ist: „England and America are two countries separated by a common language.“

:slight_smile: