Tollwood Festival 2011 powered by Stadtsparkasse München

- Setlist war fast wie gehabt, “Beim Cseijtei im Hof” kam gegen Ende noch hinzu. Die genaue Setlist hat morn auf seinem Eier-Telefon :wink:!
- Die ersten drei Reihen zwaren zu gefühlten 50 % für “VIPs” reserviert, darunter Stadtsparkasse München, welche z. T. kurz von knapp reinkamen und Anspruch auf “ihre” reservierten Plätze geltend machten - ohne dafür bezahlt zu haben, versteht sich! morn und ich setzten uns auf zwei dieser Plätze in der ersten Reihe, welche kurz vor Konzertbeginn noch leer waren (vorher saßen wir etwas seitlich in Reihe 4 oder so) und wurden dann 10 Minuten vor Beginn aufgefordert, die Plätze zu verlassen. Saßen dann sehr weit hinten. Zum Glück bescherte uns dort eine Videoleinwand eine gute Sicht, der Ton war dort allerdings eine mittlere Katastrophe (viel zu leise und schwammig). Für uns alle (Wolfi, Schaf, morn und mich) ist diese Vorgehensweise auf einem EAV-Konzert dieser Preisklasse absolut inakzeptabel! Ich komm doch nicht anderthalb, zwei Stunden vor Beginn mit ‘ner legitim erworbenen Eintrittskarte dorthin, um mir einen guten Platz zu sichern, wenn die ersten drei Reihen dann zur Hälfte für Leute reserviert sind, die keinen Cent dafür ausgegeben haben :imp:!!! Eine nette (Sparkassen-)Story dazu kann euch auch noch Wolfi erzählen.
- Die Band war hervorragend drauf und wirkte richtig gut eingespielt. Klaus hatte am Anfang vom Sandlerkönig Eberhard einen gewaltigen Texthänger. Ihm fiel der Beginn der ersten Stophe nicht mehr ein mit dem Kommentar: “I war ma jetzt ned sicher…wegen der Kürzung…” :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:!!! Er musste schließlich improvisieren weil ihm die Textstelle partout nicht mehr eingefallen ist und ihm auch von seinen Bandkollegen niemand helfen konnte :stuck_out_tongue:! Auch ansonsten wurde viel gewitzelt, der Stranzinger scheint mittlerweile immer fester in die EAV-Band integriert zu sein (sang z. B. den Pipeline-Teil von “Die Russen kommen” fast komplett in Klaus’ Mikro) und Leo spendierte bei der Bandvorstellung ein gefühlt einminütiges Bass-Solo.
- Lichtshow war von dort hinten phantastisch (wenigstens einen Pluspunkt mussten unsere Plätze ja haben)!

Muss jetzt leider los, verlasse mich von daher auf meine drei Kameraden :wink:!!

Ich fand das Konzert auf dem ehemals entspannten, alternativen Festival eher durchwachsen. Die Show war laut Tollwood für 2,5h Stunden angesetzt. Nur was macht man, wenn die sonst gespielte Setlist eher für gute 2 Stunden gedacht ist? Man nimmt 1 (!) Lied dazu, das mit dem geringsten Aufwand und am wenigsten Musikern einstudiert werden kann und füllt die restliche Zeit mit Reden. Allein “Morgen” hat mit Moderation bestimmt 15 Minuten gedauert. Ich fand das ärgerlich, zumal das Konzert wahrlich kein X-beliebiger Kostenlos-Gig im Münchner Speckgürtel war, sondern ein sehr früh ausverkaufter namhafter Veranstaltungsort mit sehr vielen Sitzplätzen (1500?) war. Da hätte ich mehr erwartet. Der Hänger bei “Sandlerkönig Eberhard” war zwar ganz witzig (man sagt wohl: menschlich - vor allem die aus der Not geborene Improvisation des Textes :wink: - “er deckt sich mit der Zeitung zu”), aber passte irgendwie auch in das Bild der etwas verfahrenen Vorstellung. Dabei war die Band durchaus gut drauf. Das von Karli angesprochene Basssolo von Leo - á la bonheur!

Von der Sitzplatz-Problematik mit den Herrschaften von der Stadtsparkasse möchte ich gar nicht reden, da sind wir auch selbst Schuld und ehrlich gesagt war es ja auch absehbar, wie es endete. Mir persönlich ist es sowieso wichtiger, in Ruhe das Konzert (von mir aus in der letzten Reihe) genießen zu können als 2,5h Stunden vor dem Konzert in der brüllenden Sonne anzustehen (was hier ironischerweise sowieso nichts gebracht hat) und hektisch rumzunerven und zu hetzen. Und die Sitzplätze, die Karli und ich hatten, waren zwar weit hinten, aber die Sicht war ok. Und hey, da war eine Videoleinwand! Wann gibt es das schon bei EAV-Konzerten?

Was sonst noch neu war: Im Hintergrund auf der Bühne waren Wände, die möglicherweise LED-Wände waren, allerdings nicht in Betrieb. Dafür hat man sie jedoch mit den Scheinwerfern seitlich beleuchtet, was durchaus nett anzusehen war. Da erschien die EAV auch nicht so verloren auf der Riesenbühne.

Der Sound war unwürdig, kein Vergleich mit der sonst sehr guten Klangqualität. Es war bei uns hinten viel zu leise, es klang wie ein in der U-Bahn-Passage aufgestellter Ghettoblaster. Klaus verstand man am Anfang kaum, dann wurde die Lautstärke etwas erhöht. Das Publikum schrie trotzdem immer wieder “lauter!”, Klaus meinte aber, dass er bei den Technikern nachfragte und dass es nicht lauter ginge. Ich vermute mal, dass das Equipment schlichtweg nicht für so große Zelte ausgelegt ist?

Meine Freunde von der Security waren diesmal nicht von der handgreiflichen Sorte á la Weißrussland, sondern eher von der Sorte dezenter Unterdrückungsstaat á la DDR. Es gab weiterhin Taschenkontrollen und Leibesvisitationen, letzteres allerdings immerhin nur “bei Bedarf”, nicht obligatorisch. Vor den Augen von Klaus wurde eine betrunkene Frau (wie ich gehört habe) deutlich sichtbar gewaltsam “entfernt”. Die Damen und Herren der Staats- äh Konzertsicherheit begrüßten uns am Eingang grinsend mit Plastiksäcken in der Größe eines Leichensacks, um sämtliche Getränke (und um nichts anderes als das ging es) dort wegzuschmeißen. Aus Sicherheitsgründen, heißt es (http://www.tollwood.de/faq/gehrlicher-musik-arena/). Diese Begründung können sie sonst jemanden erzählen. Die Verordnung kommt wohl aus dem städtischen Stadtratsausschuss zur Förderung der hiesigen Gastronomie.

Für mich war es das jedenfalls erstmal wieder für lange Zeit mit dem ehemals entspannten, alternativen Festival. Ich fühle mich dort nicht wohl, es ist keine angenehme Atmosphäre. Wenn ein Budenbesitzer mit irgendwelchem Schmuckkrimskrams ein Kind, das den Schmuck mal in die Hand nahm, anblafft mit den Worten “nur mit den Augen schaut man!”, dann hat das nichts mehr mit einem alternativen Festival zu tun. Und wenn der stabile Herr am Grill eines von mir liebevoll anti-alternativen Chemiewürschtelstands getauften Imbiss das Geld mit Kasernensprache einfordert, auch nicht.

Am meisten gefreut hat mich, dass wir zu viert eine schöne Zeit hatten und ich Sportskamerad Karli mal nach einer Ewigkeit wieder persönlich getroffen habe. Da konnte auch der Platzregen, der beim Gang zur Trambahn einsetzte, die Laune nicht trüben.

Kann morn in allen Punkten nur zustimmen! Find das Tollwood auch nicht so mörderisch prickelnd. Es hat halt 'nen großen Namen, aber organisatorisch find ich’s eher mittelprächtig. Dass die Spielzeit wie morn schon schrieb nur durch einen (!) zusätzlichen Song und viel Gerede in die Länge gezoge wurde, finde ich auch ein bisschen deppert. Kenne jetzt den Vertrag zwischen der EAV und den Veranstaltern natürlich nicht, aber meines Wissens waren 2,5 Stunden angesetzt und Klaus hat scheinbar irgendwie probiert, die 2-Stunden-Setlist einfach etwas “auszudehnen” und kam so auf 2 Stunden und gute 15 Minuten. Dabei hat die EAV aus den letzten drei Shows doch so ein breites Live-Repertoire, auf das man in solch einem Fall zurückgreifen könnte. Klar, die EAV ist auch Kabarett, aber wenn die Moderationen zwischen den Songs zu üppige Ausmaße annehmen, wird selbst ein aufmerksames Publikum irgendwann ungeduldig. Die Moderationen waren gut, aber wie gesagt: einfach etwas zu viel des Guten. Dann lieber mal 'nen guten Sketch á la Freud dazwischenpacken.

Fazit ansonsten: War ein ganz nettes Konzert, hab aber grade vom Rahmen her schon weitaus bessere EAV-Gigs erlebt. War aber schön, morn, Wolfi und Schaf mal wieder zu treffen :slight_smile:!

Nachdem sich meine zwei Kollegen von der Fanfront bereits gemeldet haben (war echt eine super Gaudi mit Euch!!!), gebe ich nun noch meinen Senf (und den vom Schaf) hier dazu:

Man soll ja bekanntlich immer mindestens eine Nacht über was Ärgerliches schlafen und bei mir wurden es zwei.

Allen voran muss ich sagen, dass die EAV live immer ein Genuss ist (vor allem, wenn sie sich so gut eingespielt, wie derzeit gibt), aber manche Veranstalter können einem das Konzert gewaltig vergraulen.
Und leider gehört das Tollwood definitiv dazu.

Ein paar Beispiele dafür:
- Türsteher, die frenetisch aufstehende und mitfeiern wollende Fans sofort wieder auf ihren Platz verweisen
- Sitzplätze am Rand, die eine Frechheit waren!
- Behinderte Menschen, die, nachdem sie einen miserablen Sitzplatz erhalten hatten, erfahren, dass sie sich ja woanders hätten anstellen sollen, aber dann auch keine Abhilfe für den schlechten Platz geschaffen wird
- ein Einlass, der seinen Zeichens einen Ablass sucht (Menschen, die Stunden vorher fürs Konzert anstanden, durften dann analog “1, 2, oder 3” aussuchen, vor welcher Tür (8 waren da, auf zwei verschiedenen Seiten) sie nun warten sollen, damit sie die erhofften vorderen Plätze bekommen, um dann festzustellen, dass die Security eine Seite früher öffnete und somit ein regelrechter Run losging, der sich in den ersten drei Reihen fast hoffnungslos verlor
- Vorreservierungen der besten Plätze in den vorderen 3 Reihen für gewisse Lokalprominenzen, (die natürlich teilweise leer blieben) und zum anderen für eine fade Stimmung sorgten. Nun gut, ich habe auch dazugelernt, dass es ohne die Stadtsparkasse München das Tollwood-Festival nicht gäbe :wink:)) Ich meine zwar eher, das liegt an den Leuten, die für Konzertkarten bezahlen und sich dafür pünktlich anstehen, aber gewisse Leute sehen das anders!

Mal überhaupt in den Raum gestellt? Warum braucht ein solches Konzert eine Bestuhlung? Zumindest vorne ist dies absolut stimmungsvernichtend!

Dies mal kurz zur Organisation und zur Stimmung, die bei diesem Tollwood-Festival (das einst mal INDEPENDENT war!) mal wieder “erste” Sahne war und für Schaf und mich klar gemacht hat, dass wir dort kein EAV-Konzert mehr anschauen werden.

Zum Konzert selbst haben Alex und Karli schon das einiges geschrieben. Vielleicht noch kurz ein paar Sachen unterstrichen…

- Die Moderationen von Klaus waren teilweise neu und ausgebaut, als Zusatzsong gab es den “Csejdei”. “Rabatt, Rabatt” und “Simsalabim” wären noch schön gewesen.
- Scheinbar gab es keinen Nebel vorne, wodurch viele Lichteffekte nicht so gut rüberkamen. Bei uns vorne war der Sound fast zu laut, hinten hat man scheinbar teilweise die Moderationen nicht gehört.
- Klaus erwähnte kurz die Hochzeit von Kurt und Eva,
- Leo spielte ein frenetisches Solo und war überhaupt wieder sehr gut drauf
- Franz scheint sich immer mehr zu öffnen und Bertl sang bei “Morgen” begeistert mit (wenn auch neben das Mikro)
- Der Texthänger beim “Sandlerkönig” war irgendwie sympathisch, ansonsten war Klaus sehr textsicher und spielte auch viel mit dem Publikum der vorderen Reihen (uns inbegriffen). Dass die Sparkassler vorne saßen ergab
vielleicht doch noch Sinn, denn bei vielen der “Finanzkrisen”-Mods sah er verdächtig in die Richtung der beiden Leute.
- Kurt konzentriert sich, wie auch bei den Vor-Konzerten, die wir gesehen haben, wesentlich mehr auf seine Rolle als Kapellmeister und Tom-Ersatz. Damit wirkt er etwas unnahbarer, was wohl aber eher an der Dopplaufgabe liegt.
- “Stranzi” ist gut in der Band integriert und geht auch zeitweise ganz schön ab. Der echte Österreicher spielte u. a. bei “Supermax”. Deren Frontsänger starb in diesem Jahr sehr überraschend und so ist wohl zu erwarten, dass Stranzi noch länger bei den Jungs bleibt. Ich bin ja nach wie vor dafür, dass Thomas zurück auf die Bühne sollte und Stranzi trotzdem bleiben sollte. Wäre sicherlich eine gute Ergänzung für die Band. Wieder zu siebt!

Leider war es Schafs und mein letztes EAV-Konzert in diesem Jahr, aber wir hoffen natürlich wie alle auf eine neue Show im nächsten Jahr! Die anderen Termine gehen sich örtlich und von der Zeit her wohl alle nicht aus.
Ich wünsche allen anderen noch schöne Stehplatzkonzerte ohne Super-Promis in den ersten Reihen und mit besserer Stimmung. Muss feststellen, dass heuer die Bierzelt-Feste, die sonst hier immer so kritisiert wurden, besser und entspannter waren, als dieses Möchtegern-Superprofi-Fest des Mega-Komerz.

Saludos, Amigos und bis demnächst!

Hm, klingt jetzt alles nicht so prickelnd. War schon etwas traurig, weil ich ja zu der Zeit unterwegs war und nicht hin gehen konnte. Aber nach euren Berichten such ich mir vielleicht doch ein anderes Konzert aus.

Zum Tollwood: Ich bin da eine absoulte Späteinsteigerin. Bin da das erste mal vor ein oder zwei Jahre dort gewesen und jetzt im Winter nochmal. Und ich hab nicht so recht verstanden, was da so toll dran sein soll. Alles mit Gewalt auf “Alternativ” gemacht, aber mit Preisen, bei denen nicht unbedigt eine Abkehr vom Kommerzstreben erkennbar ist. Ich glaub, ich muss da nicht mehr hin…

Hier ein kurzes Video von Morgen, ungefähr aus dem Bereich, in dem morn und ich auch saßen: http://www.youtube.com/watch?v=Hgx8DrBQ-4M&hd=1

Aber die Stimmung scheint doch - zumindest in deser Ecke - gnz gut gewesen zu sein.

Dort war ja auch keine Sparkassen-VIP-Lounge :mrgreen:!

ein spannendes audio interview auf einer schönen seite, wenn man auf das letzte bild klickt!
http://www.musicmirror.de/reviewsarchiv648.htm