Sie war nicht von dieser Welt,
das hab ich gleich festgestellt,
denn sie nahte mit Getöse
als Inbegriff von Gut und Böse.
„Böse! Böse!“,
dachte ich, „da kocht Schwefel im Gekröse.“
Album: Frauenluder (2003)
Auch diesen Song höre ich selten; ist so ein Song der nie ein „Wow, geil“ in mir ausgelöst hat. Dennoch sehr rockig, guter Rhythmus und von Klaus hervorragend gesungen. Man spürt aber wie Tom hier die seine „Hard-Rock“-EAV ausgelebt hat.
„gib mir deine seele, ich geb dir meinen leib“ - satanella ist ein song, der es bei mir in mehrere playlists schafft. rockig, erdig produziert, genial gesungen, witziger text, dazu geht der refrain ab wie sau : auf dem eh schon genialen album „frauenluder“ mit einer der stärksten songs!
–> Du hast da nen Buchstaben versehentlich und bedauerlicher Weise falsch drin… Nur einen. Nur einen.
Ahm, musikalisch ist das Lied so überhaupt nicht mein Fall. Echt überhaupt nicht. Textlich ganz okay. Ich find’ ja immer toll, wenn bei der EAV Dialekt mit drin ist und in „Satanella“ ergänzen sie das Hochdeutsch an einigen Stellen ganz angenehm. Ich nehm’ mal die Wertung 04/10 vorweg. Das Lied zu Beginn und das Ende davon wären mir die ehrlicher Weise nicht wert. Was den Song noch in ein unteres Mittelfeld hievt, ist die zweite Strophe. Die ist schon echt allerfeinst und gefällt mir sehr. Ein richtiges Ausrufezeichen!
*Ihre Lippen waren rot wie die Sünde vor dem Tod. Wohlgeformt und saftig ja, ich spürte sie leibhaftig. Ein verbot’ner Engel. Aus dem Mund fiel mir der Stengel und ich konnte nur mehr lallen wann die Hüllen endlich fallen.
Doch da warnt’ mich Bar-Mann Steffel: „Do riachts irgendwie noch Schwefel!“ Statt einen Drink zu mixen suchte er nach Kruzifixen. Begann mich zu beschwör’n: "Loss’ di ned von der betör’n! Hallelujah, meiner Söh’l - i glaub’ de’ Frau kumm aus da Höll’!
Doch mein Leben lang übe ich den Untergang. Denn ich liebe dieses Spiel, das seit jeher mir gefiel und wir machten einen Deal: Einen Mörderdea-heal!*
Minderheitenmeinung: Ich finde den Song einen Prototyp für das Etikett, was die EAV sich damals selbst gegeben hatte: Eine erwachsene EAV. Der Song ist irgendwie comichaft, aber eher wie einer dieser düsteren Noir-Underground-Comics. Ich finde die geschmeidigen Lyrics sehr gelungen, folge dem Protagonisten geistig Schritt für Schritt, finde den Groove dazu lieblich und ergötze mich an einem Klaus in Bestform. Minderheitenmeinung 2: Das wäre für mich eine Reboot-EAV - der Text ist unvergleichlich Thomas Spitzer, trotzdem kein Verdacht auf Kinderlied. Ich finde ihn außerdem witzig, nicht die Story, aber die Reime und eleganten Übergänge. Einfach was ganz anderes als ein zeitgeistigeres „Gegen den Wind“, aber eben mit einer deutlich erkennbaren Handschrift, die kein anderer so hinbekommt.
Meiner Meinung nach einer ihrer besten Album-Closer. Witzig, schön gesungen, textlich auf einem hohen Niveau und der Song passt inhaltlich perfekt auf das Album. Hör ich mir oft und gerne an.
Eine Frage hab ich aber. Geht es in dem Lied wirklich um eine dämonische Frau oder nur um einem Mann der beim Feiern eine vermeintlich wunderschöne Frau kennenlernt und am nächsten Tag draufkommt (wenn der Alkohol nachlässt) dass die Frau gar nicht so toll ist?
ich verstehe es schon so, dass da analog zu dr. faust (wird ja im lied sogar kurz erwähnt) jemand den teufel höchst persönlich kennenlernt - bloß ist der halt eine frau, quasi ein frauenluder…
Auch ein Song den ich selten höre, gefällt mir einerseits musikalisch andererseits vom Text her mal mehr mal weniger, kommt auf die Stimmung an. Aber wie Klaus den Song rüberbringt mit seiner wandelbaren Stimme finde ich schon klasse.