Ja, ich bin spät dran, aber ich wollte mir das Album ein paar Mal anhören, um nicht nur die erste Euphorie wider zu geben. Und derzeit komme ich nur beim Autofahren dazu, es zu hören…
Ich muss gestehen, dass ich mich ein wenig gefürchtet habe, enttäuscht zu werden. Zum einen dachte ich, dass sich die EAV in vielen Lieder wieder selbst kopiert. Also, Babuschka = Die Russen kommen, Lederhosenzombies = A Jodler und a Stromgitarr, Bankrott = Konkurs usw… Zum anderen war da die Angst, dass man, wie es bei den Alben zuvor schon oft der Fall war, bei einigen Lieder hört, dass sie schon lange in der Schublade bereit lagen und jetzt - wenn auch inhaltlich schon etwas angestaubt - aus Effizienzgründen wieder raus gekramt werden.
Werwolf-Attacke und Was ist los kannt ich ja schon vorher. Während ich Werwolf-Attacke wegen dieser Salve von Anspielungen noch ganz gut fand hat mich Was ist los thematisch nicht unbedingt vom Hocker gerissen.
Aber als ich dann das Album eingelegt habe, war ich wirklich hin und weg. Musikalisch wirkt es sehr viel “voller” und durchdachter als die anderen, Klaus hat hier sein Meisterwerk abgeliefert, es ist abwechslungsreich - alle Ängste waren weg. Ich hab es mir dann bis zum Unscheinbaren Bua auf der großen Anlage angehört, dann hatte ich keine Zeit mehr.
Vielleicht liegt es daran, dass für mich an dieser Stelle irgendwie ein “Knick” im Album ist. Ab Maschine lässt es irgendwie nach für mich. Ich kann den Titeln 13 - 20 nicht gar so viel abgewinnen. Sie sind nicht schlecht, aber eben nicht so gut, wie der erste Teil.
Die Highlights sind aber für mich ganz eindeutig Pfeif drauf (mein absolutes Lieblingslied, hätte für mich als “Single” ausgekoppelt werden müssen), Theater um die Kunst und Babuschka. Der unscheinbaren Bua geht auch unheimlich unter die Haut, sehe ich aber eher als Geschenk für die echten EAV-Insider und nicht für die “breite Masse”. Mit La Loba kann ich dahin gegen nicht so viel anfangen. Ich kannte die Story dahinter bislang nicht (o.k., Wissenlücke) und es vermittelt eine ziemliche Stimmung. Aber mit dem Text kann ich einfach nichts anfangen und ich mag diese “selbstzerstörerischen” Texte von Tom nicht so gerne.
Habe wir eigentlich schon über diese “Hidden Tracks” gesprochen? Oder sind das nur Anhänsel zum Oiden Wolf, die man halt hört, wenn man - so wie ich - vergisst, die CD schnell genug aus der Anlage zu nehmen?
Auch das Booklet ist sehr liebe- und detailreich gemacht. Allerdings hätte ich, als Forums-Senorin hier einen Einwand: ich kann die dunkelroten Überschriften auf dem schwarzen Hintergrund ganz schlecht lesen und weiß darum oft nicht, welcher Song welche Nummer hat.
Aber was mich außerordentlich freut ist, dass diesmal ein sehr großer Bezug zu den Fans (also uns ) und dieses Forum hier hergestellt wird. Die Erwähnung von Alex und Matthias und als i-Tüpfelchen die Story mit dem Aal, ich hätte nie gedacht, dass so etwas nochmal kommt.
Ach ja, bei diesem Album ist mir aufgefallen, dass die Hintertür öfters erwähnt wird. Mal schauen, wie das beim nächsten Album irgendwie untergebracht wird