Alles ist erlaubt (mit Spoiler)

Was mir gleich zu Beginn aufgefallen ist: Ein Großteil der Songs ist nur knapp 3 Minuten lang, warum nur so kurz? Schade irgendwie - ein Solo hier, eine Refrainwiederholung dort hätten schon gut getan…

Was ich mich noch frag: Warum hat Aaron Thier eigentlich nicht mitgewirkt?

@Patl
Habe um 15:21 auch endlich die Mail bekommen. Ich bekomme es aber leider erst am Donnerstag. Aber so geduldig kann ich auch noch sein :slight_smile:
LG

Erstmal die Buchedition ist ein wunderbares Geschenk, so liebevoll gemacht, die tollen Zeichnungen, die Texte, die Comics. Da steckt jeder Menge Arbeit hinter und ich bin sehr begeistert! Ganz toll und für ein Abschiedswerk ein toller Bonus.
Das Album selbst gefällt mir sehr gut, ich kann aber noch keinen Vergleich zu den Vorgängern vornehmen. Bei mir dauert das immer etwas länger, bis ich zu einem Fazit komme. Aber insbesondere “Alles ist erlaubt”, “Trick der Politik”, “Am rechten Ort”, “Der letzte Brief”, “s`Glück” und “Rechts 2/3” sind meine Favoriten bisher.

Ansonsten als Kritik teile ich Alxx Statement. Ich finde es schade, dass die Songs alle so kurz sind. Die langen Geschichte wie “Sandlerkönig”, “Kerkermeister”, “Liebe Tod und Teufel”, “Im Himmel ist die Hölle los” waren Stücke, die auch eine Story etwas ausführlich erzählen und ein tolles Gitarrensolo von Tom hätte einem der Stücke sicher gut getan. Das muss nicht bei allen so sein, wird dann auch gezwungen. Aber bei ein, zwei Stücken wäre das noch einen Tick besser geworden - Platz wäre auf der CD ja noch gewesen.

Ansonsten bin ich sehr glücklich mit dem Stück und freue mich sehr auf die Tour!

So, jetzt habe ich die letzten vier Tage nichts anderes gehört als die EAV… und jetzt kann ich eine erste Meinung niederschreiben. Ich bin begeistert. Textlich ist es absolut gigantisch - musikalisch ab und zu tatsächlich etwas “mager”, aber das gefällt mir (oft noch besser). So kommen die Texte erst recht zur Geltung. Schwachpunkt ist für mich weiterhin “Gegen den Wind”. So leid es mir tut: Ein anderer Sänger kann die EAV nicht (mehr) präsentieren. Wie allgemein bekannt ist, tue ich mich sogar schwer, wenn Thomas die Lieder singt.

Ansonsten muss ich die CD jetzt mal heute und morgen zur Seite legen und wieder andere Künstler hören, um einen kleinen Abstand zu gewinnen. Am Mittwoch geht es dann weiter. Dann fallen wir mir auch wieder andere Dinge auf - und dann werde ich mir auch mal das Buch genauer ansehen.

Aber es wäre wirklich schade, wenn das das Ende der EAV wäre. Dafür ist das Gespann Spitzer/Eberhartinger einfach zu gut. Ich kann es durchaus verstehen, dass die Band nun langsam genug hat, aber ab und zu ein Lebenszeichen oder eine CD wie “Was haben wir gelacht…” wäre doch mehr als sinnvoll. Genug Material müsste doch vorhanden sein. :wink:

Von mir gibt es dann leider erst am Wochenende einen (ausführlichen) Bericht zum neuen Album.
Finde es sehr schade und auch komisch, dass ich es erst am Donnerstag bekomme. Habe es eigentlich schon vor über einem Monat bestellt.
Aber wenn ich den Kritiken nachgehe, kann ich mich nur noch mehr freuen!
Habe zwar schon einige Kritik-Punkte gelesen, aber ich kann mich frühestens am Donnerstag selbst davon überzeugen.
Wie viel Punkte würdet ihr dem Album so geben? Von 0-10

6 von 10

Ich würde 7 von 10 Punkten vergeben, im Vergleich dazu die vorhergehenden Alben:
Werwolf-Attacke 10/10
Neue Helden 9/10
Amore XL 7/10
Frauenluder 9/10

8 von 10 Punkten

Hier meine Punkte-Bewertung:

Alles ist erlaubt = 5/10
Am rechten Ort = 6/10
Trick der Politik = 6/10
Erzöh’ ma’ des = 9/10
Imam = 6/10
Rabenschwarz und Weiß = 7/10
Coole, alte Sau = 8/10
Gegen den Wind = 6/10
Müßiggang = 2/10
Es ist nie zu spät = 4/10
Salatisten-Mambo = 6/10
Das Wandern = 6/10
Rechts 2/3 = 7/10
Der letzte Brief = 7/10
Verflucht = 5/10
s’Glück = 7/10
Freiheit = 8/10
Man soll den Tag = 9/10

Unfassbar: Heut ist schon Donnerstag und ich kam durch den ganzen Freizeit-, Berufs- und Fachschul-Stress noch nicht dazu, hier auch nur eine Zeile zum neuen Album zu verlieren - und schaffe es auch jetzt nicht wirklich, weil ich schon wieder auf dem Sprung bin :see_no_evil:. Zusammengefasst: Der Eindruck nach viermaligem Hören ist bisher sehr positiv! Mehr folgt. Spätestens morgen :wink:!

Hallo in die Runde,

Ich staune echt, wie unterschiedlich die neue Scheibe aufgenommen wird. – Für mich ist sie die Beste seit „Nepomuks Rache“.

Ich empfinde das Album als äußerst stimmig – v.a. in Punkten Text und Versmaß ist es eine geniale Arbeit von Thomas Spitzer – ja, ich gebe zu, manchmal kommt der Sound etwas dünn daher. Doch es stört mich nicht. Die Songs gehen gut in einander über, wechseln gut ab – Songs wie „Trick der Politik“ oder „Salatistenmambo“ oder auch „Gegen den Wind“ wirken für mich ganz stark, wenn man das Album am Stück hört.

Kurz zu den Songs:

Alles ist erlaubt = 8/10 – sehr guter Opener, gewiss nicht so gewaltig, wie bei manch anderen Alben – doch textlich genial und angenehm zu hören
Am rechten Ort = 9/10 – einer, von einigen Songs, an die ich mich etwas „ranhören“ musste – textlich perfekt, in Sachen Musik/Melodie etwas ungewohnt – doch dann lässt es einen nicht mehr los
Trick der Politik = 10/10 – vorab fand ich den Song schon sehr schön – Ohrwurmcharakter – und jetzt aufm Album nur noch genial -
Erzöh’ ma’ des = 10/10 – Oftmals schwächelt hier ein Album, doch die EAV setzt noch einen drauf –für mich auch ein absolutes Highlight
Imam / Müßiggang / Das Wandern = 8/10 – Alle Kurzsongs wirken perfekt mit ihren jeweiligen Nachfolge-Lied – guter Übergang – witziger Text
Rabenschwarz und Weiß = 8/10 – Nun ein genialer Schwenk in Sachen Melodie und Musik – auch thematisch sehr spannend
Coole, alte Sau = 8/10 – netter Rhythmus – wie überall feiner Text
Gegen den Wind = 8/10 – auch wenn das Lied etwas „fremd“ wirkt – so finde ich es angenehm zu hören, grad im Kontext der gesamten CD – der Sound kommt sehr gut
Es ist nie zu spät = 10/10 – mein Liebling was „Versmaß und Reimstruktur“ angeht – und dann der Gesang – wunderbar
Salatisten-Mambo = 9/10 – vorab war ich vom Song nicht ganz überzeugt, grad live wirkte der Song ziemlich „unrund“ – doch jetzt, echt kommt er voll zur Geltung
Rechts 2/3 = 10/10 – cooler Drive, herrlicher Text – EAV in Höchstform
Der letzte Brief = 8/10 – Balladen der EAV lieb ich sehr, diese hier sehr gut, wenn es auch auf letzten Alben etwas stärkere gab, trotzdem topp.
Verflucht =6/10 – Für mich das schwächste Lied – ich komme mit den „Hard-Rock-Anteilen“ nicht klar, textlich trotzdem gut
s’Glück = 8/10 – gefällt sehr gut, grad zum Ende perfekt platziert
Freiheit = 10/10 – der Gesang von Klaus ist wunderbar – ich liebe diese Art der Interpretationen
Man soll den Tag = 8/10 – Für mich ein klassisches Bonus-Lied – speziell – aber einprägsam.

Soviel zu meinem „Senf“ – bin gespannt auf weitere Meinungen – beste Grüße

Alles ist erlaubt = 8/10: gelungener Opener, kann mich @BiehmsKoarle nur anschließen
Am rechten Ort = 9/10: ein wirklich toller Text, tolle Message, auch wenn es anders als gewohnt ist, schön gemacht!
Trick der Politik = 7/10: musikalisch nicht meins, dafür textlich wie in der guten alten Zeit :wink:
Erzöh’ ma’ des = 6/10: vom Sound her eher naja (schon gehört…), Text ganz lustig
Imam = 8/10: bissig wie es sich gehört, gute Überleitung
Rabenschwarz und Weiß = 7/10: klingt sehr gut vom Sound her, ebenfalls sehr bissig
Coole, alte Sau = 8/10: endlich mal wieder was rockigeres!
Gegen den Wind = 5/10: passt für mich nicht aufs Album.
Müßiggang = 7/10: wieder eine gute Überleitung, lustig umgesetzt
Es ist nie zu spät = 7/10: mehr Gitarre wär ganz nett gewesen, dafür schöner Gesang (Chor!), textlich für mich im EAV-Durchschnitt
Salatisten-Mambo = 6/10: musikalisch nix für mich, die Wortspiele sind dafür nett
Das Wandern = 9/10: auf den Punkt gebracht, schwarzer Humor :slight_smile:
Rechts 2/3 = 10/10: auf den Punkt gebracht. Super gesungen, mit Einwürfen von Thomas brilliant (ab heute wird zurück geschwommen etc). Das will ich live!
Der letzte Brief = 6/10: Die Balladen sind für mich nicht gerade der Hauptgrund meiner EAV-Fanschaft
Verflucht = 9/10: gefällt mir recht gut, mal neue Gedanken zum Thema Flucht. Gerade das Rockige gefällt mir sehr gut, rappen können andere aber besser…
s’Glück = 9/10: Ein würdiger Schlusssong, wahnsinnig gut gesungen, nur das Synthie-Solo brauch ich nicht unbedingt.

Im Großen und Ganzen eine echt gute Scheibe! Das Cover gefällt mir mittlerweile auch sehr gut. Schön, dass man im Booklet bei wirklich jedem Lied schauen kann, wer mitgewirkt hat, das war noch nie so genau (oder?)! Es passt alles irgendwie zusammen (bis auf GdW)!

Ich höre gerade erstmals bewusst “Alles für den Hugo” durch, hier ein kleines Gedankenprotokoll:
“Diktiergerät” ist ein witziges Intro,
“Alles für den Hugo” hatte ich ja ursprünglich als Alternativversion von “Alles ist erlaubt” eingestuft, aber es ist doch etwas eigenständiges. Kurz, trashig, lustig… gefällt mir!
Die Instrumentalversionen (steht “PLB” für Playback?) sind nett, aber nicht wirklich essentiell.
“Erzöh ma des” von Tom gesungen gefällt mir um ein Vielfaches besser als die Albumversion mit Klaus!
“Gegen den Wind” von Tom gesungen ist ein Hammer, hat für mich viel mehr Seele als die Lemo-Version und steigert die Lust auf ein Spitzer-Soloalbum ins Unermessliche! Ein weiteres Highlight ist die Inländer-Rum Version von “Das Wandern”. So toll ich auch die Album-Version mit Eik und Nino im Chor finde, die Demo-Version ist doch recht unterschiedlich und dadurch auch sehr interessant.
Fazit: “Alles für den Hugo” gehört für mich mitnichten zu den “1000 Gründen, warum Demos nie auf CD erscheinen” (O-Ton Tom)! Im Gegenteil, ich finde es sehr spannend, nachzuvollziehen, wie EAV-Songs entstehen! Ich hoffe, dass irgendwann “Larifaritäten Teil 2” erscheint und wir eines schönen Tages (abgesehen von nie erschienenen Songs aus dem Archiv) auch von älteren bekannten Songs frühe Versionen hören dürfen!

Das neue Interview mit Klaus und Thomas auf EAVVevo ist super. :heart:

Finde ich auch! Sehr unterhaltsam!

Was mir sehr gut gefällt: Dass die beiden LP’s in einer schwarzen Innenhülle stecken. Symbolischer kann man ein letztes Album nicht verpacken.

Dann will ich auch endlich mal! Lange hat’s gedauert, bis ich es nun geschafft habe, mich zum neuen Werk unserer geliebten Ersten Allgemeinen Verunsicherung zu Wort zu melden (“Was ist los?”). Dafür wird’s jetzt aber umso umfangreicher! Man möge mir verzeihen, dass ich nicht die separaten Song-Threads nutze, aber erstens ist es mir jetzt zu aufwendig, das GanzeThread für Thread zu machen und zweitens dient folgende “Rezension” auch ein bisschen als Übersicht für mich selber :wink:.

Alles ist erlaubt: Witziger Intro-Gesang von Tom, der noch als “da kommt eine Gitarre hin”-Platzhalter von einem Demo stammen könnte, ehe die echte E-Gitarre einsetzt. Davor ein Einzähler - kleine, aber tolle Idee! In den Strophen typische EAV-Gesellschaftskritik im Stile mancher Nummer der letzten Alben. Musikalisch cool umgesetzt. Hier und da hätten die Drums für meinen Geschmack vielleicht etwas mehr knallen können, speziell bei den “ansteigenden” Stellen. Andererseits ist das vielleicht aber auch ein gewolltes Stilmittel. Ich mag die Mischung aus den ruppigeren Rock-Passagen und den poppigen Parts, die mich in den Strophen etwas an “Barbie” erinnern. Der Refrain bleibt im Ohr. “Alles ist erlaubt, gestohlen und geraubt” ist doch eine Anspielung auf “Alles nur geklaut” von den Prinzen, oder :wink:? Fazit: Solider Opener, der den Zahn der Zeit trifft. Gefällt mir!

Am rechten Ort: Da lag ich mit meiner Einschätzung, es würde sich um ein Lied gegen Rechtsradikalismus handeln, ja mal so was von daneben :stuck_out_tongue:! Unerwartete Nummer. Musikalisch wunderschön komponiert, eingespielt, gesungen und produziert. Die wunderbare Musik gepaart mit dem Text erzeugt bei jedem Hören ein ganz bestimmtes Feeling. Da steckt einfach so viel drin. Einerseits ein trauriges Lied über die oft unverhältnismäßige Unzufriedenheit vieler Menschen in der westlichen Welt. Andererseits aber auch ein positiver Song, ja, eine Hymne der Dankbarkeit (“unter’m hellsten Stern gebor’n”). Ich liebe die Stelle: “…weil’s die rechte Zeit dort noch nicht gibt.” Ein Lied zu einer solchen Thematik kann ganz schnell durch Kitschigkeit und erhobenen Zeigefingen nach hinten losgehen. Tom ist hier in meinen Augen ein Spagat zwischen Kritik und Zufriedenheit, zwischen gesellschaftlicher Analyse und Emotionalität gelungen, der wohl nur selten erreicht wird. In allen Belangen eine wahnsinnig starke Nummer!

Trick der Politik: Die erste Vorab-Single. Ich hab das Teil schon abgefeiert, als es rauskam und feier es immer noch :mrgreen:! Fetzige EAV in Hochform mit witzig-kritischem, in Polka-Sound gekleidetem Text und einem total liebevoll gemachten Video. Volltreffer! Track-trick :chicken:! Nehme das eigentlich nur ich so wahr, dass an ein paar Stellen die Becken - ich sag jetzt mal laienhaft - “wegbrechen”, z. B. in den Refrains beim zweiten “Trick”? Mir fiel das schon bei der Vorab-Auskopplung auf, da wollt ich aber noch nichts sagen, weil ich dachte, es könnte vielleicht noch nicht endgültig gemastert worden sein oder (unwahrscheinlicher) an der Komprimierung für YouTube und Spotify liegen. Versteht mich nicht falsch: Die Aufnahme klingt ansonsten natürlich großartig :blush:!

Erzöh’ ma’ des: Kannten wir ja ebenfalls schon. Wie ich bereits andernorts schrob, erinnert mich das Lied an mehreren Stellen unweigerlich an Haindling (die Bläser, der flockige Sound). Andererseits ist es aber auch dieser “typische EAV-Reggae”, nur dass er diesmal richtig fein ausproduziert wurde. Der Text ist natürlich absolut nachvollziehbar :sweat_smile:! Nach dem gehaltvollen Anfangs-Trio des Albums nun also leichtere Kost zum Chillen, Schmunzeln und eigenem Wiedererkennen. Passt.

Imam: Jaaaa :joy:!! Das ist meine Ibrahim-EAV :joy:!!! Trieb mir gleich beim Ersthören ein süffisantes Grinsen ins Gesicht :stuck_out_tongue:! Was ich an dieser Stelle übrigens mal positiv anmerken möchte: Die EAV ist nicht nur bereit, beispielsweise Kritik und Veralberungen an der katholischen Kirche oder an Rechtspopulisten zu betreiben, sondern auch am Islamismus. Das erlebe ich in den eher linkeren Gefilden des Künstler-Spektrums eher selten. Vor allem nicht in so schonungsloser Form. An dieser Stelle auch mal ein Dankeschön meinerseits an Sony Music, dafür, sich als Major-Label so was in der heutigen Zeit umzuhängen. Ansonsten natürlich ein albernes Zwischenstück in bester Verunsicherungs-Manier. Die Idee mit dem Fahrstuhl find ich lustig :stuck_out_tongue:!

Rabenschwarz und Weiß: Wie schon “Am rechten Ort”, vermag es auch dieses Lied aufgrund seiner Sound-Text-Kombination, eine spezielle Stimmung bei mir zu erzeugen. Oder ist es in diesem Falle eher ein spezielles Bild? Jedenfalls stelle ich mir besagten Nussbaum in einem etwas herbstlich vernebelten Gärtlein in den Morgenstunden vor. Darauf der Rabe und der Täuberich, die sich darum streiten, wessen Religion die Richtige ist. Jeder natürlich völlig überzeugt von der Seinen. Eigentlich ein typisches Comic-Szenario, um es in ein Hit-EAV-Gewand zu stecken. Diesmal ging man jedoch völlig anders vor und packte den Text in eine verhältnismäßig kühle und erdige Klangkulisse, welche ihm meiner Meinung nach ausgezeichnet steht :blush:! Die Strophen erinnern auch mich an “Satanella”. Ach ja: Das Krähen passt phantastisch und hat überdies einen netten Stereo-Effekt. - Der Raabe scheint rechts etwas über dem Zuhörer zu sitzen :bird:!

Coole, alte Sau: Ich schließe mich meinen Vorschreibern an und hab im positivsten Sinne :ear: Ohr-Troubles :ear:, wenn ich diese Nummer hör! Ich fress 'nen Besen, wenn Tom hier in der Demo-Phase nicht den Beat dieses Songs verwurschtelt hat und das Lied zumindest im Hinterkopf hatte :mrgreen:! Und selbstverständlich kann nur er das singen, weil das Ding wohl absolut autobiographisch ist :sunglasses:! Schön und interessant, dass es hier überraschend zur Zusammenarbeit mit Fridel Geratsch von Geier Sturzflug kam. Und ich denke auch, dass es Eik ist, der hier so herrlich oinkt :pig:, wenn ich mir den Weihnachtsgruß von ihm und Tom auf Facebook anschaue. Absoluter Favorit für die Abschiedstour! Kurt und/oder Klaus können ja die Zweitstimme singen. Jedenfalls will ich dieses coole Brett samt EAV-Pappmaché-Schwein auf der Bühne haben :stuck_out_tongue:!

Gegen den Wind: Okay, jetzt wird’s etwas schwierig. Wie ich ja nach der Premiere bei der Starnacht geschrieben habe, mag ich die Nummer. Speziell der fein verfasste Text hat es mir angetan, aber auch melodisch geht “Gegen den Wind” in Ohr und Herz. Und ich finde auch nach wie vor, dass Lemo dieses Lied schön interpretiert. Das “Problem” ist nur: Für mich passt es in seiner finalen Form nicht auf das Album. Obwohl die Verunsicherung sich getreu dem Motto “Alles ist erlaubt” mit der Scheibe zum Glück ohnehin schon viele Freiheiten herausgenommen hat, wirkt “Gegen den Wind” ein bisschen wie ein Fremdkörper auf der Platte. Das liegt wohl zum einen daran, dass Lemo den Text in astreinem Hochdeutsch ohne jeglichen Akzent oder Dialektfärbung darbietet. Zum anderen war hier Lemos Band für Einspielung und Produktion sowie Lemo selbst fürs Co-Komponieren (vermutlich für seine Interpretation) zuständig. Ich habe schon mal erwähnt, dass ich es gar nicht verkehrt finde, wenn mehrere Leute - z. B. Produzenten, Musiker und Sänger - an einem EAV-Album beteiligt sind, weil das in der Vergangenheit oft für musikalische Vielfalt gesorgt hat. Im Falle von “Gegen den Wind” ist es aber so, dass der Sound für mich nicht wirklich zu den anderen erdigen Nummern das Albums, wie etwas “Am rechten Ort” oder “Verflucht”, passen mag. Die (natürlich noch unvollendete) Variante mit Tom am Mikro passt hier für mich von der gesanglichen Interpretation und vom musikalischen Gerüst wesentlich besser dazu. Ein wahrer Rohdiamant! Wäre echt schade drum gewesen, hätte man uns das vorenthalten. Zum Glück hat man aber ja die Möglichkeit, auf beide Varianten zuzugreifen. Danke dafür :slightly_smiling_face:! Das Video ist auch schön geworden. Natürlich sind’s Bilder, die man so ähnlich schon mehrfach gesehen hat, aber hey: Ein Realvideo mit der coolen, alten Sau zu einem Song von einer neuen EAV-Platte! Das ist schon was! Ich mag’s!

Müßiggang: Alleine schon für das Zelebrieren dieses vom Aussterben bedrohten Wortes 100 von 100 Punkten :sweat_smile:! Wie an vielen Stellen des Albums auch hier wieder der gute, alte EAV-Chor mit Eik und Nino, worauf ich aber später noch mal gesondert eingehen möchte. Freu mich jedesmal auf die “NICHTS!!”-Stelle :stuck_out_tongue:!

Es ist nie zu spät: Leichte Verwirrung beim ersten Hören. Weniger Verwirrung beim zweiten Durchgang. Beim Dritten dann ins Fan-Herz geschlossen. Dieser vor sich hin dümpelnde, lässige County-Sound gepaart mit dem emotionsarmen Gesang von Klaus - großartig :mrgreen:! Das Lied spielt übrigens scheinbar in der Zukunft: Der heute Siebzigjährige, der als “junger Tutter” Tag und Nacht schon vor’m Computer saß, müsste diesem Hobby ansonsten in den 50er, 60er Jahren gefröhnt haben. Einer Zeit, in der Heimcomputer jetzt noch nicht soooo verbreitet waren :wink:. Und: Schier jedesmal, wenn ich an das Lied denke, bekomme ich einen Ohrwurm von der Demo-Aufnahme mit Toms Gesang in amerikanischem Slang… Zwar ist dieser Gag nach “God Bless America” und “Obama” für mich durch und daher bin ich auch froh, dass man ihn für die finale Version nicht noch mal aufgewärmt hat, aber als Bonus taugt mir diese Fassung total :joy:!

Salatisten-Mambo: Die zweite Vorab-Single. Textlich glänzt Tom hier mit einer Wortspielkeule par excellence! Und das Thema ist natürlich brandaktuell. Auch ich selbst stelle mir hier und da die Frage: Wo geht es um Umwelt- und Tierschutz sowie gesunde Ernährung - und wo wird es zur Religion, zum Wahn, zum coolen Lifestyle, zur Lizenz zum Aschemachen? Sicher sind die Grenzen hier oft fließend und schwammig, was ein Pop-Song in wenigen Minuten gar nicht entsprechend aufarbeiten kann. Das versucht der “Salatisten-Mambo” aber ja auch gar nicht. Hier wird natürlich ganz bewusst mit überspitzten Klischees gespielt. Und genauso selbstverständlich gibt’s Leute, die das nicht verstehen (wollen) und sich bitterbös auf den Schlips getreten fühlen (siehe diverse Social-Media-Kommentare, die teilweise echt in eine krasse Richtung gehen). Zum Musikalischen muss ich sagen, dass mir das Ding innerhalb des Albums mittlerweile sogar besser gefällt, als beim Erscheinen der Vorab-Auskopplung. Ich finde, der von Klaus hervorragend dargebotene Text fügt sich ganz wunderbar in die lässige, fein produzierte Musik ein. Natürlich gibt’s schier unvermeidbare thematische Parallelen zu “Oh Bio mio”, aber “pfeif drauf” :wink:! Auch hier ist mir wieder was aufgefallen :speak_no_evil:: Im ersten Refrain ist bei dem “tanz” von Klaus vor “bis die Fisolen glüh’n” ist das z irgendwie “abgeschnitten” bzw. geht es ziemlich stark unter.

Das Wandern: Eik :smiley:!!! Gab beim Ersthören ein ähnliches Grinsen, wie bei “Imam” :stuck_out_tongue_winking_eye:! Hätte von der alten EAV genau so auf einem Konzert kommen können! Perfekte Einleitung zum nächsten Lied!

Rechts ⅔: Das ist natürlich ein Highlight auf einem Album voller Highlights! Mir ging es beim ersten Durchgang zu Beginn das Songs auch so, wie Oberförster_Julius es im entsprechenden Thread beschrieben hat: Auch ich hatte ich mit Stromgitarr’ in “Eierkopf-Rudi”-Manier gerechnet. Und es ist gut, dass es nicht so kam, denn den Rudi und auch “Wir marschieren” gibt’s ja schon. Stattdessen holt die Verunsicherung hier zum zünftigen Rundumschlag gegen den rechtspopulistischen- und radikalen Mob aus. Klaus meinte mal, man würde dem Feind Macht entziehen, wenn man ihn bzw. sein Tun der Lächerlichkeit preisgibt. Und auf dieser Ebene bewegt sich “Rechts ⅔” ja. Von bierzeltartiger Stimmungsmusik begleitet werden die katastrophalen Ansichten dieser Leute besungen und teils auch sinngemäß zitiert. Die Onan-Stelle feier ich ja wirklich ab! Hab 'nen kleinen “Insider” zu der Figur :wink:. Allerdings muss ich zugeben, dass mir nie bewusst war, dass Tom wohl auch in “An der Copacabana” auf jene biblische Gestalt anspielt, weil ich immer nur das Wortspiel aus Conan (Schwarzenegger) und Onanie auf dem Schirm hatte. Das ist ja genialst! Und: Ich plädiere für ein Musikvideo zu “Rechts ⅔”, das sich am Comic aus der Buch-Edition orientiert :smiley:!!

Der letzte Brief: Nach “Rechts ⅔” perfekt platziert, da “Der letzte Brief” ja schon eine Thematik beschreibt, zu welcher der im vorherigen Lied besungene Trend im schlimmsten Fall führen kann. Zumindest kann dieser ein nicht unwesentlicher Faktor sein. Wunderschöne, ehrliche Tom-Ballade. Sehr liebevoll getextet und umgesetzt. Man merkt, dass da was raus musste, das ihm irgendwie am Herzen lag. Das kann auch nur er singen, von daher auch die goldrichtige Entscheidung, dass Thomas diesen Part selbst übernommen hat. Einziger Wermutstropfen: Jammerschade, dass es mit dem musikalischen Zitat von “Where Have All The Flowers Gone” (“Sag mir, wo die Blumen sind”) geklappt hat, weil man die Genehmigung nicht bekam, auf die man bis einen Tag vor Abgabe des Albums noch gewartet hat, ehe man die Absage erhielt. Das wäre wirklich noch das Sahnehäubchen gewesen. Vielleicht ja dann live? Da gibt es diese Problematik meines Wissens nicht (siehe z. B. “Ein Stein” auf der Werwolf-Tour).

Verflucht: Geiles Brett! Hat ein paar Durchgänge gebraucht, aber mittlerweile zündet auch diese Nummer bei mir total! Was mich ja total wundert ist, dass hier glaub ich bisher noch niemand die Parallelen zu “Neandertal” erwähnt hat. Aufbau und gesangliche Interpretation der Strophen und die Melodie der Solo-Gitarren-Parts bzw. des genialen Synthesizers bei 2:15. Musste schon beim ersten Hören an “Neandertal” denken. Es kommt mir fast so vor (spekuli-spekula), als wäre “Verflucht” beim Arbeiten an einer neuen Live-Version zu “Neandetal” entstanden :wink:. Der Refrain geht auch gut ab. Tolle Rocknummer! Textliche finde ich es schön, dass es sich einerseits um die “Flüchtlingskrise” und allgemein um das Fliehen aus einem Land oder einer bestimmten Region dreht, andererseits wohl aber auch um die Flucht vor sich selbst bzw. um den Versuch der Selbstfindung (zweite Strophe). Zumindest verstehe ich das teilweise so. Wie interpretiert ihr das?

s’Glück: Wie bitte? Das liegt seit 24 Jahren in der Schublade?!?! Warum :flushed:? Diese wunderschöne wienerliedartige Ballade ist nicht nur ein Highlight auf diesem Album, sondern für mich jetzt schon eines der Highlights in der gesamten Geschichte der Ersten Allgemeinen Verunsicherung! Und irgendwie nach “Am rechten Ort” noch mal so ein melancholischer Mutmacher mit einer Mischung aus Schwermut und positiver Aufbruchstimmung. Und natürlich ist dieser Titel wie geschaffen für so eine One-Take-Nummer. Das kannst du mit einer ausgefeilteren Produktion, diversen Instrumenten und womöglich Orchester gar nicht so reproduzieren. Der ehrliche Gesang von Klaus, ein paar kleine Textaussetzer, das herrliche Gesäusel von Tom und die erdige, unaufdringliche und unverfälschte Instrumentierung - einfach wunderbar! Auch wenn ich’s trotzdem schade finde, dass es die ausproduzierte Version mit Gerhard Bronner am Klavier nicht auf “Alles für den Hugo” geschafft hat. Würde die nur zu gern hören! Definitiv ein Fall für das mittlerweile bereits mehrfach gewünschte (und u. a. bei Betrachtung des Buchs eigentlich schier unvermeidbare) zweite Larifaritäten-Album :smiley:! Her damit :mrgreen:!!

Jetzt zu den Bonustracks! Vorweg: Ich verstehe nicht, warum der Käufer der regulären CD- oder Vinyl-Ausgabe gegenüber dem Gratis-Streamer (Spotify, Deezer) oder MP3-Käufer um zwei Lieder gebracht wird. Das ergibt für mich keinen erkennbaren Sinn, außer vielleicht, dass es da irgendwelche Verträge gibt, wie ich hier schon im Vorfeld mal vermutet habe. Immerhin bekommt man bei Amazon die zwei Nummern als MP3 dazu, wenn man das reguläre Album in physischer Form erwirbt (war zumindest bei meiner Vinyl-Bestellung so, wie ich grad feststelle). Wurde dort beim letzten J.B.O.-Album auch schon so gehandhabt, wo auf der LP ein Live-Track fehlte. Ob Amazon das wirklich so beabsichtigt, weiß ich nicht, aber ist in solchen Fällen auf jeden Fall eine akzeptable Lösung für mich. (Ich kauf ja nicht von allen Bands und Künstlern mehrfach, wie ich’s bei der EAV tue :wink:…)

Freiheit: Großartig :mrgreen:!! Warum das “nur” ein Bonustrack sein soll, ist für mich nicht mal ansatzweise erkennbar. Hätte man schön ins Album einbauen sollen und nicht hinter das Abschlusslied klatschen. Aber das ist bei diesem Album natürlich Meckern auf allerhöchstem Niveau :wink:. Musikalisch erinnert es mich an “Ein Freund”. Dixieland und so. Der Text trifft bei mir voll ins Schwarze :yum:! Ich bin selbst einerseits ein total freiheitsliebender Mensch - und dennoch pflege ich zu sagen: Gib dem Menschen zu viel an Freiheiten, Möglichkeiten und dazu gegebenenfalls noch eine gewisse Macht - die Meisten können damit nicht umgehen und drehen hohl :stuck_out_tongue:! Und irgendwie ist das Lied ja auch ein bisschen so was, wie eine Essenz aus 40 Jahren Verunsicherung, die sich hauptsächlich mit den gesellschaftlichen, politischen, alltäglichen und sonstigen Auswüchsen der Menschheit beschäftigt hat. Ich hätte “Freiheit” - wenn schon Bonustrack - übrigens eher nach “Man soll den Tag…” platziert; wäre für mich noch das “rundere” Ende gewesen. Aber wie gesagt: Es ist Maulen auf Luxusniveau und bei Bedarf kann sich ja jeder “seine ultimative Edition” selbst zusammenbasteln :sweat_smile:!

Man soll den Tag…: “Jedoch, jedoch!” - Nach “Bimsemann und Roggenkeil”, “Toleranz”, “Leberkas” und “Stemmerking” offeriert Wortmeister Spitzer uns nun die fünfte Nummer dieser Art und trifft dabei wieder voll meinen Humor! Der Bartl ist an jenem Tag halt schon echt a ganz a arme Sau :sweat_smile: :stuck_out_tongue_closed_eyes:! “Pardauz!”, “…gezogen von Doktor Hooligan”, “brilliert als Wadentöter”, “klopft den Hund vom Bein” - ganz großes Kino :joy:! Musikalisch erinnert es mich teilweise an Helge Schneider :yum:.

→ Zusammengefasst: Das Album ist “anders”. Natürlich hatte schon immer jede EAV-Scheibe ihren eigenen Sound und ihr eigenes Flair, das wissen wir ja. Einen Vergleich zu den “ganz alten Klassikern” will ich hier bewusst nicht anstellen. Das Album ist aber auch ziemlich anders, als die EAV-Werke zwischen “Frauenluder” und “Werwolf-Attacke”. Es wirkt auf mich trotz seiner Bissigkeit zugleich auch entspannt und zufrieden, ohne dabei den Blick für das zu verlieren, was die Verunsicherung ausmacht. Vielleicht ist “ungezwungen” das richtige Wort dafür. Dazu ist es auch noch auffallend hervorragend produziert und Klaus brilliert in Hochform! Die Chor-Beteiligung von Eik und Nino (und im Übrigen auch von Tom und natürlich Klaus!) rundet das Ganze so was von ab. Ja, verdammt: Der gute, alte EAV-Chor ist wieder da :blush::smiley:! Das stellt für mich eine ziemliche Sensation dar :smiley:! Dass Nino und Eik bei den meisten Nummern mitgewirkt haben und bei vielen so deutlich herauszuhören sind, damit hätte bis vor kurzen wohl kaum jemand gerechnet. Dass Nino dann auch noch Gitarre und Geige aus- und anpacken durfte, ist zusätzlich eine sehr schöne Geste. Zum Abschluss noch mal eine Platte mit 4/7 der alten Garde - da geht mir einfach das Herz auf!

Fazit: Das Album ist für mich rundum gelungen! Kleine Kritikpunkte siehe oben. Die Scheibe kann mit ihrer Vielschichtigkeit, ihrem Abwechslungsreichtum und der geilen Produktion als finales Werk nach vier Jahrzehnten so stehenbleiben! (Auch wenn ich natürlich hoffe, dass da aus dem bereits aufgenommenen Fundus noch was kommen wird, zumal ja auch die Weihnachtsplatte noch aussteht.)

Meinen Senf zu den einzelnen Editionen und zur Hugo-CD gebe ich dann an anderer Stelle ab.

5 „Gefällt mir“

Vielen Dank für das nette Feedback! Freut mich, wenn Dir der Text gefallen hat.

Wieso ist eigentlich das komplette Album bei YouTube zu finden?