Komme soeben zurück vom Unterweißenbach-Konzert, hier meine Eindrücke.
Kurzes Fazit: Es war ok. Habe schon etliche bessere EAV-Konzerte gesehen, aber es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.
- Es war halt ein typisches Bierzelt-Konzert. D.h. Leute die auf ihren Bänken sitzen bleiben, dafür war dahinter im Stehplatzbereich ordentlich was los. Aber man merkt halt auch, dass viele nicht wegen der EAV da sind, sondern weil eben wieder mal das alljährliche Zeltfest im Ort (~2000 Einwohner, tiefstes Mühlviertel) ist. Beispiel: Irgendjemand hat 6 Halbe Bier für die Band bestellt. Als die dann geliefert wurden direkt zum Bühnenrand, musste Klaus der Kellnerin mühevoll erklären dass da gerade eine Show im Gange ist… Das sind natürlich die Schattenseiten solcher Konzerte. In guten Momenten haben solche Konzerte aber auch ihr positives, weil wirklich Stimmung gemacht wird. Nur eben leider eher bei “3 weiße Tauben” usw.
Das wars aber auch schon mit dem Negativen. Jetzt zu den eigentlichen Hauptpunkten: Reinhard Stratzinger, und die “Best of Show” an sich.
- Die Setlist hat sich etwas verändert. “Rabatt Rabatt” war wieder dabei, und zwar zwischen “Kerkermeister” und “Obama”. Das freute mich sehr, jeder zusätzliche neue Song ist ein Pluspunkt, und das Publikum ging durchaus auch sehr gut mit bei den neuen Songs. Speziell der Titelsong “Neue Helden” macht gleich viel Stimmung wie z.B. “Küss Die Hand Schöne Frau”, wurde ja in Österreich auch sehr viel im Radio gespielt. Außerdem rutschte “Fata Morgana” raus aus dem Zugabenblock und beendete stattdessen den Haupt-Konzertteil. Eine gute Entscheidung, wie ich finde, weil ein Konzert mit der neuen Version vom “Märchenprinz” zu beenden, ist wohl doch eher ein Blödsinn. In der Zugabe gabs dann eben nur das “Hit Medley” und “Morgen”. Das Konzert dauerte ziemlich genau 2 Stunden. Wie bereits anderorts gesagt, bin ich mit der Setlist sehr zufrieden. 5 neue Songs plus Kochshow, zusammen mit den alten Schinken, das ist ein sehr guter Kompromiss wie ich finde, auch für jene wie mich, die eher die neuen Sachen hören möchten. Ach ja, den “Bunsenbrenner” gabs klarerweise nicht, die Kochshow endete nach “Mach nie ein Tier auf”.
- Reinhard Stratzinger hielt sich ziemlich im Hintergrund. Er stand, wie gesagt, auf Kurts normaler Position, also schräg hinter Leo. Meistens blieb er da hinten, manchmal kam er nach vorn und ging aus sich raus, zB beim “Samurai” Gitarrensolo. Aber unterm Strich war er wohl noch recht unsicher. Kein Wunder, war ja auch erst sein zweites Konzert. Als Kurt am Keyboard stand (zB bei “Geld oder Leben”) kam Reinhard auch nach vor, zum Tom-Bühnenrand. Auch bei den Verkleidungen war Reinhard dabei, er trug zB den beigen Mantel bei den “Russen”, den “Samurai”-Hut, oder die seltsamen Masken bei der Kochshow und “Neue Helden”. Wie gesagt, klar verständliche Unsicherheit, aber im Grunde souverän.
- Zur Musik: Manchmal klang’s etwas schräg, aber nur selten. Der Reinhard spielt wirklich sehr gut im Grunde genommen. Es klang wie mit Tom, außer bei dessen Stimmpassagen ("…Rauchen ist verboten", “Rabatt, Rabatt, Rabababatt…”, “ein Böser will er sein… Hallelujah”, …), da fehlte schon entscheidendes. Kurt machte das, meistens mit bewusst tiefer Stimme. Aber es klang doch gravierend anders.
FAZIT:
Es war ein gutes Konzert, nicht mehr und nicht weniger. Auch obwohl natürlich was gefehlt hat, weil Tom nicht dabei war, und auch trotz der kleinen oben besprochenen Mängel sage ich: Gebt dieser Besetzung eine Chance. Ich bin mir sicher, dass Reinhard sich noch besser musikalisch und show-mäßig einbringen wird, und dass die holprigen Sachen bald verschwinden werden, wenn sich die derzeitige Band besser eingespielt hat.
Es hätte wirklich viiiiiel schlimmer kommen können. Ich hatte einen sehr schönen Abend.