Marlies über ihre Zeit mit der EAV (...und Antipasta)

Marlies gehörte in der Anfangszeit der EAV zum nahen Umfeld der Band, auf dem Debutalbum von 1978 wird sie sogar namentlich erwähnt. Marlies hat mir einige ihrer Zeichnungen überlassen, mit denen sie unter anderem die Bandmitglieder Thomas Spitzer, Anders Stenmo und Gabi Aigner portraitierte, sowie einen visuellen Entwurf zum EAV-Song „Disco Queen“. Marlies brach den Kontakt zur Verunsicherung Ende 1980 bewusst ab. Umso mehr freue ich mich, dass sie sich bereit erklärt hat, über ihre Zeit mit der EAV zu sprechen.

Danke Dir für dieses interessante Interview!

Klingt ja sehr kritisch, beinahe etwas verbittert! Dann noch die, ja, fast schon Beleidigung zu Klaus, obwohl sie ihn wohl nicht mehr erlebte? Deutliche Worte auch gegen Thomas.

Bei aller klaren Ansprache im Interview weicht sie bei der Frage hinsichtlich ihres Ausscheidens fast etwas aus, wird zumindest allgemein. Was mag der Grund sein? Ein unglückliches Verliebtsein?

Sehr spannend, habe glaube noch nie von Marlies gehört. Wird sie irgendwo erwähnt in den Dokumenten aus der Zeit? Die Beschreibungen der Bandmitglieder ähneln sich interessanterweise doch recht häufig bei den Menschen im Bandumfeld der Anfangsjahre.

@morn: Ihr wird im Comix-Heft des Debutalbums “gedankt”.

Danke für dieses interessante Interview, eine wirklich für mich ganz unbekannte Zeitzeugin. Spannend und lesenswert.

das ist ja super…vollkommen neue Info aus heiterem Himmel…wenn auch die Aussagen in der Tat gar nicht so neu und wieder eher negativ klingen, und zwar aus Sicht der Frauen…

Darf ich fragen, wie du von dem Coverhinweis bis zu diesem Interview gelangt bist? Das scheint mir ein Stück Recherchearbeit gewesen zu sein?

Der Rechercheverbund von WDR, NDR, Süddeutsche Zeitung und Häkelgarn :slight_smile:

Sehr interessant, vielen Dank! Der Satz zu Klaus ist großartig.

Ich kann die Aussagen der Frauen (Marina, Marlies) schon nachvollziehen. Damals waren die Jungs im besten Alter und lebten teilweise mit vielen anderen Frauen/Gespielinnen/Arbeiterinnen auf diesem Bauernhof in der Südsteiermark. Beide hatten mit mehr als einem EAVler eine Beziehung… Aber damals waren gute Arbeiterinnen und Unterstützerinnen wohl gefragter als die große, ewige Liebe und sie wurden sicherlich auf keine Weise so richtig wertgeschätzt.

Ist jedenfalls ein großartiges Interview, danke Matthias! Es fällt so immer leichter, sich die Zustände der jungen Verunsicherung vorzustellen…

Thomas erinnert sich an die Marlies übrigens als eine unermüdliche künstlerisch-kreative Helferin aus besserem Hause, von der er einiges im Zeichnen gelernt hat. Die meisten die damals von den Ideen infiziert waren und viel zur Realisation beigetragen haben, sind eben echte Helden. Vor allem Walter Hammerl, mit dem viel mehr begonnen hat, als es bis jetzt deutlich geworden ist.

Ich muss sagen, die Zeichnungen haben mich auch entfernt an Toms Stil erinnert…

Nun, was Satanella berichtet, kann man anhand der bekannten Umstände und der aktuelleren Interviews sehr leicht nachvollziehen.

Sehr schön, dass Anders porträtiert und hervorgehoben wurde, ob er wohl im Spiel war? :wink: Naja, geht uns nix an.

Aber wenn die erfolgreiche Recherchetruppe noch weitere Interviews plant, der gute Anders wäre ein Topfavorit für mich :slight_smile:

Danke und LG, cheffe

Auch von meiner Seite - vielen Dank für die Arbeit und dieses tolle Interview!
Man hat irgendwie sofort Kopfkino wenn man sowas liest. Vor allem wenn Tom posiert und “Jetzt werden wir berühmt” vermeldet :smiley:

Danke für euer liebes Feedback. Interessant, dass der Tom-Satz so heraussticht, Wien.Pop hat ihn auch zitiert. Ich finde folgende Passage eigentlich noch interessanter:

So habe ich das bislang noch nie gehört. Ich dachte immer, dass Gert ausgestiegen ist, weil er sich auf STS konzentrieren wollte.

Thomas hat Gert Steinbäcker 1979 ja schon das zweite Mal gefragt, ob er sich vorstellen könnte, mit der Verunsicherung zusammenzuarbeiten. Nachdem es nach der Kollaboration mit Wilfried schon einen Vertrag und geringfügigste Erfolgschancen gab, hat er also zu gesagt. Aber damals muss beiden schon bewusst gewesen sein, dass für sie als zwei Alphatiere in einer Band kein Platz ist. ( Das muss ja auch bei “Mephisto”, der ersten gemeinsamen Band, deutlich geworden sein)

Tatsächlich wurden die STS während der Weihnachtstour sicherlich nicht mit den anderen halb-studierten Künstler-Seelen auf ewig beste Freunde - vor allem lebten ja alle anderen (abgesehen von Anders) gemeinsam in einer Kommune und das wird mehr verbunden haben - oder auch nicht, wenn man an das Frühjahr 1981 denkt.

Gert Steinbäcker hielt es jedenfalls 4 Jahre in der Verunsicherung aus - wäre also die Disharmonie größer gewesen, wäre er eher gegangen. Oder?

Jedenfalls gibt’s da noch so viele offene Fragen und Raum für Spekulationen… Und im Nachhinein hat da jeder Beteiligte eine sehr subjektive Erinnerung, die die Rekonstruktion (vor allem der emotionalen) Geschehnisse zu einem Puzzlespiel werden lässt. Wobei da der Podcast mit Eik auch wirklich aufschlussreich und spannend war.

Ich denke eine Sicht der Dinge von Thomas in Form eines Buches wäre spannend. Vielleicht angereichert durch aufgefrischte Gespräche mit den Ur-Verunsicherern.