Altötting, 22.02.2015

Werwolfi-Attacke Letzter Teil

Zusammen mit meiner süßen Begleitung brach ich in die Stadt auf, wo der Tod daheim ist. Das sagte mir Thomas Spitzer schon in Fehring, aber als katholischer Christ weiß ich natürlich, dass in der Stiftspfarrkirche St. Philipp und Jakob in Altötting eine Totenuhr angebracht ist. Nach der Kapellentour und einer ritueller Augenauswaschung ging es Palermogleich in die Pizzeria „Cesares“, bevor wir durch eine unschöne Gasse ins K&K-Forum schlenderten (fast monarchisch sollte es heute sein, wenn auch doch nur Kunst- und Kongressforum gemeint sind). Vorbei an einem christlichen Panorama-Kreuzgang gelangten wir an den Ort des Erbrechens und erblickten Das Monster-Plakat.

In der ausverkauften Halle besetzten wir mit Reihe 5 unsere Gangplätze und durften ein klang- und lichttechnisch hervorragendes Konzert betrachten, Moderationen, die nun auf den Punkt sitzen, Musik, die einen niederknien lässt. Natürlich erwähnte Klaus, frisch und munter auf der Bühne, den Altöttinger Tod, ließ dafür aber das Papst-Thema außen vor. Vielleicht hatte er vor der christlichen Übermacht doch ein wenig Angst. Hätte er aber nicht haben müssen, denn das bunt gemischte Publikum klatschte an den politisch wichtigen Eckpunkten des Programms auf den Punkt, oder quittierte Zustimmung mit einem zustimmenden Jaulen. Ein paar Kleinigkeiten, die sich im Vergleich zu meinem letzten Konzert am Montag (welcher Marathon-Lauf dieses Mal) geändert haben, möchte ich natürlich nicht unerwähnt lassen:

Zum einen wäre da der Sandlerkönig, der sich nun wohl endgültig wieder mit einem Spiegel zudeckt. Hat sich wohl jemand in Hamburg erlaubt, einen aufzutreiben. Wie oft wurde auch der „Bargeldlos“-Sketch sehr wohlwollend aufgenommen. EAV-Fans kennen Helene Fischer ? Sehr gut kam auch das Thema „Wu-Bartl“ an. Weil häufiger gefragt wurde, hier nach viermaligem Hören auf den Konzerten hoffentlich der komplette „Lampedusa“-Text:

In meiner Badewanne bin ich Kapitän,
von weitem kann ich Lampedusa sehen.
In meiner Heimat herrschen Krieg und Not,
viele Schwester und Brüder sind schon tot.

Paddle ich in dem Kanu
Auf Italien zu,
hör ich schon die Hymne der EU:

Mach nie die Tür auf, lass keinen rein,
mach nie die Tür auf, sei nie daheim,
ist erst die Tür auf, ist es zu spät,
weil unser schönes Abendland dann untergeht.

Weitere kleine Änderungen fielen mir bei der Dame Europa auf, so wurde aus dem Burger-King-Kong (God Frack America-Cartoon inklusive) in Landshut zuerst der Homer und nun in Altötting der „Freiheitsstatuen“-Homer. Bei „Grüß Gott Bankrott“ fehlte das Video. Entweder hat man es herausgenommen oder es war ein Technik-Fehler. Bei Böser fiel leider dann Franz‘ Saxophonsolo einer Technikpanne zum Opfer, obwohl man ihn zuvor noch fleißig üben gehört hatte, während wir auf den Beginn des Konzerts warteten.
Einen Nachtrag zum Heimat-Medley möchte ich ebenfalls noch liefern. Die neue Textstelle, die zu
„A Jodler und a Stromgitarr‘“ überleitet geht folgendermaßen:

„Vor ein paar Jahren, da war er abgefahren,
der Rap-Express mit einem Mal,
denn Gitarrenklänge stiegen hoch die Hänge
aus dem tiefsten Zillertal“
Wie schon von jemandem erwähnt wird „Copacabana“ nun in einer Art „Karibik-Version“ gespielt, die sehr funky klingt. Bei diesem Song fielen mir auch noch ein paar andere Dinge auf. Es gab eine neue Karikatur mit einem Frankenstein-Monster und einem Text, den ich auf die Schnelle nicht komplett lesen konnte. Außerdem wurden die Zombie-Muskelmänner nur am Anfang gezeigt und hatten dann bei ihrem zweiten Auftritt ihre Kopfmasken ausgezogen und dafür Sonnenbrillen auf.
Im Hit-Medley hatten die Roadys dann (zuletzt wurden ja z. Teil sogar Teller eingesetzt) auch die Lenkräder bei 300 PS wiedergefunden.

Wir zwei amüsierten uns jedenfalls köstlich, sangen mit und wie bei den meisten Sitzplatzkonzerten ging es erst beim Hitmedley (speziell bei den 3 weißen Tauben) nach oben. Allerdings nahm ich das Aufstehen im Saal eher als Erleichterung wahr, denn danach gab es kein Halten mehr und dafür kam auch „Fata Morgana“ dieses Mal wieder ins Zugaben-Programm. Vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass die Band langsam wieder fit ist.

Bei Morgen dankte Thomas erstmals auch wieder Klaus Eberhartinger, der ja in der Bandvorstellung nicht vorkommt und erntete einen Mega-Applaus, wie auch die anderen Bandmitglieder, welche ihre Solos immer weiter ausbauen. Thomas Spitzer wurde natürlich ebenfalls frenetisch beklatscht. Es war ein super Konzert, das Beste von den vier gesehenen. Müde und mit einer Flasche Birne-Ingwer-Bier bepackt schreibe ich diesen Konzertbericht und sicherlich fehlen viele kleine Einzelheiten, die meine Ganglien gerade nicht mehr erreichen.

Vielleicht noch eines: Es gibt nun auch Werwolf-Tassen (10 Euro) und einen Pulli (40 Euro). Auch Platten habe ich noch gesichtet. Insgesamt finde ich das Merchandising zu überteuert, überlege mir eher solche grünen Chucks zu kaufen, die find ich wirklich cool. Jedem, der noch nicht auf einem Konzert war, kann ich es nur empfehlen! Was ist los? Karten-Attacke!!! Platte kaufen! Attacke! Und wenn nicht: Scheiß drauf!

Toll! Und ich habe gehofft, dass es Werwolf-Tassen gibt! In Nürnberg wurde ich enttäuscht! Nothing.
Wo krieg ich jetzt eine her? Buhuhuh :cry:
Wie sahen die denn aus? Mit dem süßen Tierchen oder nur das grüne “W”?

Auf den weißen Tassen ist der grüne Werwolf vom Cover drauf.