W-A! - 12 - Ein Loblied auf "Der unscheinbare Bua"

Die Lampe, die kaputti war
Erschien mir gleich so unscheinbar!

Ich hab den Song gestern dank Radio VHR das erste Mal hören können.
Und ich kann nur sagen, dass ich selten so eine Gänsehaut bei der EAV verspürt habe. Die sich steigernde Ballade, von Tom gesungen, hat nicht nur eine prägnante melancholische Melodie mit einem interessanten Marschrythmus-Einschub, sondern vor allem einen Text, der dermaßen unter die Haut geht und trotz seiner Traurigkeit nicht an Wortspielen spart. Trotz der Tatsache dass es ein sehr eav-untypischer Song ist, bin ich hellauf begeistert. Von allem was ich bisher gehört habe ist das mein Favourit.

diesen Song finde ich ganz stark. Erinnert mich sehr an Ludwig Hirsch.

Gefällt mir gut und immer besser!

Durch die ruhige Erzählweise wird eine seltsam bedrohliche Stimmung erzeugt. Prima auch, dass Thomas das Lied vorträgt. Die von Klaus gesungene Cyber-Krieg-Stelle passt auch super. “Warcraft-Schwammerl”, klasse!!! :slight_smile:
Das aprupte (Amok-)Ende ließ und lässt mich auch verunsichert zurück.

Ein Ausrufezeichen auf der CD.

Definitiv ein Ausrufezeichen, jap! Die Nummer ist absolut zurecht auf dem Album - und Tom singt sie auch wirklich genial.
Sehr starker Song, sehr toll instrumentalisiert und natürlich vom Text her der absolute Hit!

Es sprach der grosse Zwolch: Ludwig Hirsch!

In der Tat, die Nummer könnte auch aus der Feder von Ludwig Hirsch stammen. Eine ruhige Erzählweise verpackt in eine hübsche Melodie, bis dann so ganz nebenbei ohne Trari-Trara die Quintessenz in Form eines Massakers folgt. Erinnert mich ein wenig an “Herr Haslinger” von Hirsch.
Schön dass Spitzer scheinbar im Alleingang diese schwarze Sparte wiederbeleben könnte und macht Lust darauf, endlich ein Solo-Album von ihm zu hören. Das dass nicht nur eine Zufallsnummer ist, beweist dann schliesslich auch noch “der oide Wolf”. Ganz tolle Sache vom Spitzer und eine Bereicherung für den Sound der EAV. Es zeigt vor allem auch, dass man für eine starke Nummer nicht zwingend ein Gesangstalent sein muss.

Die Deutschen haben den rabenscharzen Frank Zander, die Schweizer Endo Anaconda (Stiller Has) und die Österreicher hatten dafür den genialen Ludwig Hirsch und so wie es scheint, könnte doch tatsächlich ein Thomas Spitzer in dessen Fussstapfen treten.

“der unscheibare Bua” kriegt von mir eine 7!

Ein Böser

Satanella hat in einem anderen Thread den dezenten Hinweis gegeben, dass diese kli­schee­hafte Geschichte durchaus einen ironischen Unterton haben könnte. Ich frage mich nur welchen? Zunächst einmal werden alle Merkmale aufgezählt, die über Amokläufer gerne vermittelt werden: einsames Kind, rutscht nach rechts, Ballerspiele. Eine wirkliche Satire auf die Medien, die diesen Stereotyp vermitteln, ist der Song aber irgendwie nicht. Vielleicht geht die Ironie in die Richtung, dass man, trotz trauriger Meldodie, eben kein Mitleid für diesen Außenseiter entwickeln sollte, sondern eher Abneigung, im Sinne von “Ach, der arme, einsame Bua muss sich den Nazis anschließen…”, “Der arme Bua ballert am Computer rum”… Das Ende würde dann wieder passen, denn sind erstmal die Schulklasse und die Lehrerschaft erlegt, fragen sich ja alle, was denn nun wirklich der Grund war. Ist das die Ironie des Songs? Oder gibt es andere Interpretationen?

Pfeif Drauf!!!
vielleicht war es ein wenig zu persönlich…

Ob hier wirklich Ironie von Tom bezweckt wurde? Wird wohl nur er selbst wissen, ich bezweifle es aber. Dafür erscheint mir der Text zu geradlinig und doch recht eindeutig.

Es wird ja auch nicht gesagt, dass jeder der CS oder WoW spielt, psychisch labil ist. Natürlich kann man es so verstehen, und wie die Medien bei solchen Tragödien dann praktisch aufs Kommando hin in die Richtung der Gewaltspiele usw springen, war ja leider oft schon zu sehen. Leichte Erklärungen sind eben leichter vermittelbar.

Was den Song angeht, für mich der beste EAV-Song seit “Mein Gott”. Eine tragische Geschichte wird musikalisch quälend “schön” erzählt, ein trauriges Einzelschicksal mit Worten greifbar gemacht. Eine Verallgemeinerung(siehe oben) sehe ich da nicht und würde es unserer EAV auch nicht unterstellen.

*Der unscheinbare Bua *ist der Song auf dem Album, der am wenigsten Interpretationen zulässt. Klare Geschichte, stark angelehnt an die Schicksale typischer Amokläufer.

@ Alissa:

Wenn Dir dieser Song so gut gefällt, dann musst Du Dir mal ne Runde Hirsch gönnen :slight_smile: